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Sigel |
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UB
Bern ZB |
Adresse |
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Münstergasse 61, 3000 Bern 8 |
Telefon |
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+41
31 631 92 11 |
Telefax |
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+41
31 631 92 99 |
Homepage |
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www.ub.unibe.ch |
E-Mail |
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zb@ub.unibe.ch |
Träger |
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Kanton Bern (für das Zentrum
historische Buchbestände
Burgergemeinde Bern) |
Funktion |
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Zentrale Bibliothek der Universität
Bern und öffentliche bernische
Kantonsbibliothek |
Sammelgebiete |
|
1.
Allgemeine Sammelgebiete: alle
Wissensgebiete. – 2. Besondere
Sammelgebiete: Bernensia (Stadt und
Kanton), Geisteswissenschaften, Theologie
und Recht. – 3. Sammelgebiete der
Filialen: Osteuropa (Schweizerische
Osteuropabibliothek SOB);
Studienliteratur Geisteswissenschaften
(Basisbibliothek Unitobler BTO) |
Benutzungsmöglichkeiten |
|
Ausleihe von Büchern und Medien ab
1850. Ausleihe nur mit Leserausweis.
(Vor-)Bestellungen über Internet
möglich für alle Bestände
inkl. Bestände der Filialen
(Kurierdienst). –
Öffnungszeiten: Ausleihe, Auskunft,
Freihandbibliothek: Montag bis Freitag
10–18 Uhr, Samstag 10–12 Uhr;
Katalog, Lesesäle A und U (mit
grossem Handapparat und
Zeitschriftenpräsenzbestand): Montag
bis Freitag 8–21 Uhr, Samstag
8–12 Uhr; Medienraum: Montag bis
Freitag 10–21 Uhr, Mittwoch
12–21 Uhr, Samstag 8–12 Uhr.
Alte und wertvolle Drucke (Rara) nur im
beaufsichtigten Lesesaal U, Montag
9–18 Uhr, Dienstag bis Freitag
8–18 Uhr. – Schriftliche oder
telefonische Anmeldung für die
Benutzung von wertvollen und nur im
Lesesaal konsultierbaren Beständen
(Drucke vor 1850, Rara) empfehlenswert.
– Leihverkehr: ILV/ILL |
Technische Einrichtungen für den
Benutzer |
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Kopier-, Film- und Fotoaufträge,
Selbstkopierer, Reader-Printer,
Mikrofilm- und
Mikrofiche-Lesegeräte, PCs mit
Zugang zu Bibliothekskatalogen,
Laptoparbeitsplätze im Lesesaal U,
CD-ROM-Angebote |
Gedruckte Informationen |
|
Allgemeine Information (jährlich
aktualisiert, auch französisch und
englisch), Benutzungsordnung,
Benutzungsanleitungen und
Merkblätter zu Ausleihe, Katalogen,
Beständen und zur Fernleihe,
Veranstaltungskalender |
Hinweise für anreisende
Benutzer |
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Ab
Hauptbahnhof Bern zu Fuss (ca. 10 Min.)
oder Bus Nr. 12 Schosshalde bis
„Zytglogge“. PW: Richtung
Stadtzentrum – Bundeshaus –
Parkhaus Bellevue. |
1. Bestandsgeschichte
1.1 Die Entstehung der
Universitätsbibliothek Bern (UB), bis 2007
Stadt- und Universitätsbibliothek (StUB),
fällt mit der Reformation 1528 zusammen.
Im selben Jahr gründete Bern zur
Ausbildung des reformierten Pfarrnachwuchses
die Hohe Schule, die zunächst im
ehemaligen St. Vinzenzstift am
Münsterplatz, ab 1535 in den
Gebäulichkeiten des säkularisierten
Barfüsserklosters untergebracht war. Mit
der Gründung der Schule war auch die
Einrichtung einer Studienbibliothek verbunden.
Ein Ratsbeschluss verordnete 1533 den Holzbau
für eine „Liberey“ im
Westflügel des Barfüsserklosters,
1535 bestätigte eine testamentarische
Verfügung deren Einrichtung, wohl
teilweise als Kettenbibliothek. Die Bibliothek
unterstand seit 1548 dem Senatus academicus,
als Bibliothekare amteten die
Schulratsschreiber, in der Regel die jeweiligen
Professoren der Theologie. Die
Bibliotheksbestände standen dem
Lehrkörper, den „Predicanten“
und den Studierenden der Hohen Schule zur
Verfügung. Da es zu Verlusten gekommen
war, verbot der Schulrat 1579 die Mitnahme der
Bücher und verlangte ihre ausschliessliche
Konsultation in der Bibliothek selbst.
1.2 Den Grundstock der
Bibliothek der Hohen Schule bildeten die
Bücher aus den im Zuge der Reformation
aufgelösten geistlichen und
klösterlichen Institutionen. Dazu
gehörten zunächst die Bibliothek des
Berner Chorherrenstiftes St. Vinzenz und
spätestens seit 1581 die Bibliothek der
dem Stift angegliederten städtischen
Lateinschule. Auf Grund von Besitzvermerken und
Signaturen lässt sich eine bedeutende
Gruppe von Inkunabeln und Frühen Drucken
dem Kartäuserkloster Thorberg zuordnen.
Darunter befinden sich auch Werke aus
ursprünglich privatem Besitz, die als
Schenkung ins Kloster gekommen waren. Der
grösste Teil der ehemaligen Thorberger
Bestände ging jedoch ins Basler
Kartäuserkloster und nicht in die
Bibliothek der Hohen Schule. Das gilt auch
für die Bestände des Berner
Dominikanerkonventes und wahrscheinlich auch
des Barfüsserklosters, da aus deren Besitz
nur vereinzelt Bücher in der Bibliothek
der Hohen Schule nachweisbar sind.
Provenienzvermerke verweisen in
Einzelfällen auch auf eine Herkunft aus
dem Berner Spital zum Heilig Geist, dem Priorat
Herzogenbuchsee und dem Augustinerkloster
Interlaken. Inwieweit einzelne Bücher aus
ehemaligem Klosterbesitz erst später
über Schenkungen in die Bibliothek der
Hohen Schule gekommen sind, bleibt unklar,
weshalb keine Aussagen zu ihrer
ursprünglichen Grösse gemacht werden
können. Im Urteil gelehrter Zeitgenossen
jedoch galt die „Bibliotheca
Bernensis“ von Anfang an als
„gewichtige Bibliothek [...], schwer von
kostbaren Büchern und Schriften, welche
Griechen feiern, Juda und die Lateiner“,
in der man „nichts von Bedeutung“
vermisse.
1.3 Über die
Bestandsentwicklung liegen wie für die
Gründungsphase nur spärliche
Nachrichten vor. Wohl um den weitgehend
vorreformatorisch bestimmten Bestand mit
reformatorischer und v. a. für den
Schulbedarf benötigter Literatur zu
bereichern, liess der Berner Rat der Bibliothek
seit 1548 einen Jahresbeitrag von 50 Pfund
für Anschaffungen zukommen. Über
getätigte Erwerbungen und inwieweit diese
kontinuierlich erfolgten, liegen keine Quellen
vor. 1623 wird jedoch festgehalten, dass nach
vorgängiger Bewilligung durch den Decanus
„schöne bücher, gantze opera,
nit gemeine tractat“ angeschafft werden
sollten. Zu bedeutenden Bestandserweiterungen
führten v. a. Schenkungen privater
Gelehrter oder an der Hohen Schule lehrender
Professoren: 1535 erhielt die Schule eine
unbekannte Zahl Bücher aus dem Besitz des
Venners Georg Schöni, 1553 die Sammlung
des Gräzisten Niklaus Pfister (Artopoeus,
um 1500–1553), 1574 diejenige des
Theologen und Botanikers Benedikt Marti
(Aretius, um 1522–1574) und schliesslich
1586 über das Vermächtnis des
Münsterpfarrers und Dekans Johannes
Fädminger die ca. 250 Bde umfassende
Bibliothek des Basler Humanisten Leonhard
Hospinian (Wirth,
1510/1515–1586).
1.4 Anfangs des 17. Jhs
wurde die Bibliothek erstmals umfassend baulich
erweitert und 1623 reorganisiert mit der
Einsetzung einer besonderen
Bibliothekskommission innerhalb des Schulrates.
Diese erteilte 1624 den beiden neu als
Bibliothekare amtierenden Professoren Nicolaus
Henzi und Christoph Lüthard den Auftrag,
zwei (heute verlorene) „Indices über
die libery“ zu erstellen und die
jährliche Bestandsrevision
einzuführen. Festgelegt wurden auch
Ausleihbedingungen und Leihfristen, da es zu
Verlusten gekommen war. Die Reorganisation
erfolgte vermutlich bereits im Hinblick auf
weitere zu erwartende Schenkungen, insbesondere
diejenige der Bongarschen Bibliothek.
1.5 Den bis heute
bedeutendsten Zuwachs erfuhr die Bibliothek
durch die Schenkung der Bibliothek des
französischen Diplomaten und Gelehrten
Jacques Bongars (1554–1612), die dessen
Erbe Jakob Graviseth der Stadt Bern zum Dank
für die Erteilung des Burgerrechtes im
Jahre 1631 übereignete. Mit ihren rund 500
Handschriften und 6856 Drucken (davon 125
Inkunabeln) in rund 3080 Bdn vergrösserte
sie den Bestand der bisherigen Liberey um mehr
als das Doppelte. Gleichzeitig bereicherte sie
die bisher stark theologisch ausgerichtete
Bibliothek um bedeutende Titel aller
Wissensgebiete, insbesondere im Bereich der
philosophischen Disziplinen und der Geschichte.
Der Schenkungsvertrag verlangte die separate
Aufstellung der Bibliotheca Bongarsiana von den
übrigen Bibliotheksbeständen, die
Erschliessung mittels eines gedruckten
Kataloges und die öffentliche Benutzung
durch ein gelehrtes Publikum. Während ein
handschriftlicher Katalog (Clavis bibliothecae
Bongarsianae) – nach Fachsystematik in
sechs Klassen mit alphabetischem Verfasser- und
Herausgeberregister, verfasst von den beiden
Bibliothekaren Samuel Hortin (1589–1652)
und Conrad Schoppius (1576–1649) –
bereits 1634 vorlag, aber nicht gedruckt wurde,
integrierte man die Sammlung 1693 aus
betrieblichen Gründen entgegen dem Willen
des Donators und ohne vorgängige
Kennzeichnung im übrigen Bestand. Erst
1960 begann man, die Druckschriften der
Bongarsiana an Hand des Hortin-Kataloges wieder
als Sonderbestand mit eigener Signatur
zusammenzustellen und neu zu erschliessen. Der
Katalog wurde 1994 publiziert.
1.6 1634 legte die
Schenkung von Bildern, Raritäten und
naturwissenschaftlichen Objekten des Arztes
Wilhelm Fabry (1560–1634) den Grundstock
zu musealen Sammlungen in der Bibliothek.
Spätestens damit begann die Entwicklung
von der theologischen Fachbibliothek zur
barocken Universalbibliothek, was auch die seit
der Mitte des 17. Jhs übliche Bezeichnung
der Bestände der alten Liberey als
Bibliotheca civica verdeutlicht. Gleichzeitig
mit der Bibliotheca Bongarsiana dürfte sie
neu auch einem breiteren Gelehrtenkreis offen
gestanden haben. Nach der satirischen Schrift
„Heutelia“ von 1658 scheint aber
ausschliesslich die „Neue
Bibliothek“ (Bibliotheca Bongarsiana)
gelehrtes Interesse und auswärtige
Besucher auf sich gezogen zu haben; diese
könne „noch zur Zeit für die
schönste und beste eine“ in der
Schweiz gehalten werden. Die „Alte
Bibliothek“ (Bibliotheca civica) hingegen
wird als geringer als die Bibliothek von
Zürich beurteilt. Die Schrift beklagt
zudem den sehr vernachlässigten Zustand
der Bücher und die durch
Fahrlässigkeit verursachten Verluste.
Indirekt bestätigt wird diese Kritik durch
die seit 1634 ausbleibenden Schenkungen. Erst
1674–1676 kommt es zu
Erneuerungsbestrebungen mit der Anlage eines
systematischen „Catalogus“ für
die Bibliotheca civica samt Bezeichnung der
Aufstellung und Erschliessung durch ein
alphabetisches Verfasserregister und der
Verpflichtung der Professoren, mittels eines
Anschaffungskredites aus dem Schulseckel Werke
„nutzlicher authores“ anzukaufen.
Doch der 1680 einsetzende und mehr als ein
Jahrzehnt dauernde Umbau der ganzen
Kollegiengebäude führte die
Bibliothek vollends in die Stagnation. Wie sehr
sie ihrer ursprünglichen Aufgabe als
Hochschulbibliothek nicht mehr genügen
konnte, zeigt nicht zuletzt die 1691 erfolgte
Gründung einer theologischen Bibliothek
„zur Hülf der Collegianorum und
Paedagogiarum“ im gleichen
Gebäude.
1.7 Der Zeitraum von 1693
bis 1698 brachte der Bibliothek eine
tiefgreifende innere und äussere
Erneuerung und Stärkung. Diese steht in
engem Zusammenhang mit der kurz davor erfolgten
Reorganisation und dem Ausbau der Lehre an der
Hohen Schule. Die Erneuerung der alten
Bibliotheksräume und v. a. der Bau des
repräsentativen Barocksaales führte
nicht nur zur rationellen Neuaufstellung der
Bücher und Vereinheitlichung der
Einbände, sondern zog insbesondere die
Vereinigung von Bibliotheca Bongarsiana und
Bibliotheca civica nach sich. Gleichzeitig
wurden weitere verstreute
Bücherbestände, z. B. aus der
Ratsstube und -kanzlei, in die neue Bibliothek
überführt. Der neuen Aufstellung im
Saal entsprach der zwischen 1693 und 1697
angelegte Katalog von Marquard Wild
(1661–1747), der erstmals den ganzen
Bestand der rund 10'000 gedruckten Bücher
systematisch in 12 Klassen, innerhalb dieser
nach Verfassern oder Titeln alphabetisch
geordnet, erfasste. Die Einsetzung einer neuen,
siebenköpfigen Bibliothekskommission, der
Erlass einer Benutzungsordnung, die Bewilligung
einer Dotation von 4000 Pfund als Grundstock
eines Anschaffungs- und Unterhaltsfonds, die
Einführung einer Dedikationspflicht
für Amtsträger und die
Bestätigung der Pflichtabgabe bernischer
Buchdrucker (erstmals erwähnt 1676) an die
Bibliothek schufen eine tragfähige
Betriebsstruktur und sicherten langfristig
einen bescheidenen Bestandszuwachs. Den
Hochschullehrern räumte man die
Mitbestimmung beim Bucherwerb für ihr Fach
ein, mit Sonderkrediten versuchte man
Bestandslücken im Bereich Theologie zu
füllen und einen Grundbestand juristischer
Werke anzuschaffen, welche für das an der
Hohen Schule neu gelesene Fach fehlten. Damit
sollte es der Bibliothek endlich
ermöglicht werden, ihrer Doppelfunktion
als Hochschulbibliothek einerseits und
burgerliche Stadtbibliothek zum
„sonderlichen nuze der liebhaberen und
ornament der statt“ andererseits gerecht
zu werden.
1.8 Zur Förderung der
Schenkungen legte man 1693 ein prachtvolles
Donatorenbuch an. Tatsächlich flossen die
Geschenke in den kommenden zwei Jahrzehnten
reichlich, und zwar sowohl aus dem Kreis der
Hochschuldozenten als auch aus den Reihen
bürgerlicher Familien und der Obrigkeit.
Am Anfang stehen die mehr als 800 Bde des
Obersten Georg Albert Wyss von Mollens, die
Collectio conciliorum (37
Bde, Paris 1644), ein Geschenk des
Schultheissen Sigmund von Erlach
(1614–1699), die Bibliotheken des Berner
Künstlers Wilhelm Stettler
(1643–1708), des Stadtarztes Sigmund
König, von Grossrat Abraham Manuel
(1646–1733) und Salzdirektor Anton von
Graffenried (1658–1719). Von
unterschiedlichen Gönnern kamen Werke wie
Atlanten von Johann Jansson, Willem Blaeu,
Sansons Persische Hofsstaats- und
Regierungsbeschreibung (Hamburg 1696), der
Hortus Eistettensis (Nürnberg
1613) von Basilius Besler, Matthäus
Merians Topographien (Frankfurt
1642–1688), Johann Jacob Sandrarts
Teutsche Academie (Nürnberg
1668–1675) und Johann Georg
Graevius’ Thesaurus antiquitatum
Romanorum (Utrecht
1694–1699).
1.9 Mit den Schenkungen war
die Bibliothek innert kürzester Zeit stark
angewachsen. Als 1712 die rund 6000 Bde und
Handschriften aus dem Berner Anteil der
Kriegsbeute des Zweiten Villmergerkriegs in der
Bibliothek untergebracht werden sollten, war
die Raumnot bereits derart gross, dass mehr
noch als die freundeidgenössische Geste
die prekären Platzverhältnisse
für die Rückgabe der
„aeptischen Bücher“ im Jahre
1718 verantwortlich gewesen sein dürften.
Tatsächlich vermehrte sich der Buchbestand
zwischen 1700 und 1800 um das Dreifache: Wird
der Bestand 1739 noch auf 10'739 Titel
geschätzt, nennt das Generalinventar 1776
bereits 18'272 Druckwerke und 1035 Manuskripte
und rechnet man 1794 mit 30'000 gedruckten und
1200 handschriftlichen Bdn. Die Raumfrage blieb
deshalb das ganze Jh eines der vordringlichsten
Probleme; die Quellen belegen die zahllosen
Ansuchungen der Bibliothekare um Verbesserung
der Raumverhältnisse („confuser
zustand“ 1715, „mit bücheren
von unten bis oben angefüllet, der
tägliche Zuwachs kömmerlich darinn
kann versorget werden“ 1772). Erst als
Provisorien, Auslagerungen und damit verbundene
Diebstähle die Bestände nachhaltig zu
schädigen drohten, brachte der Bau der
Bibliotheksgalerie (Verbindungsbau zwischen
Westflügel Hochschule und
„Ankenwaag“ d. h. das Kornhaus mit
Marktlauben) im Jahre 1775 eine erste
Entlastung. Schliesslich führte der
zwischen 1787 und 1794 vorgenommene Umbau der
„Ankenwaag“ zur Bibliothek zur bis
heute weitgehend gültigen Lösung. Das
Gebäude wurde mit einem Vorsaal (heute
Hallersaal der Burgerbibliothek) und einem
klassizistischen Prunksaal (heute
Schultheissensaal der UB/ZB) ausgestattet, in
dem die kostbarsten Bibliotheksbestände zu
Repräsentationszwecken aufgestellt waren.
Die Bibliothek blieb damit räumlich
weiterhin auf dem Hochschulareal, mit dem
eigenen Gebäude war jedoch symbolisch ein
erster trennender Schritt aus dem engeren
Hochschulbereich vollzogen.
1.10
Verantwortlich für das
Bestandswachstum im 18. Jh waren weiterhin
Schenkungen, allerdings in deutlich geringerem
und tendenziell abnehmendem Masse als in den
Jahren nach 1693. Bemerkenswert sind die
Schenkungen aus dem Ausland, allen voran
diejenige des englischen Republikaners Sir
Thomas Hollis (1720–1774), welcher der
Bibliothek in den Jahren 1758 und 1765 anonym
rund 450 Titel, vorwiegend aufklärerische
englische Werke zu Politik und Religion,
zukommen liess. Bis 1776 waren die Bde separat
aufgestellt, wurden danach aber in den
übrigen Bestand integriert und erst 1955
wieder nach dem 1767 erstellten Catalogus
librorum selectissimorum quos anonymus Anglus
bibliothecae Bernensi obtulit
herausgelöst. Weiter kamen vom König
von Neapel 1760 mehrere Bde der
Antichità di Ercolana (Neapel
1757) und vom englischen Gesandten in der
Schweiz, Baron William Norton, die Journals
of the House of Commons from the year
1547–1785 und Reports of the
Commons. Sporadisch setzte die Obrigkeit
Anschaffungsbeiträge aus, die erst ab 1762
in eine regelmässige, alle vier Jahre
fällige Unterstützung von 1000
Thalern umgewandelt wurden. Sonderkredite
wurden gewährt für den Erwerb
einzelner geschlossener Sammlungen, etwa 1764
der Helvetica-Sammlung Gottlieb Emanuel Hallers
(1735–1786). Überhaupt bildeten
Bücher, die „zur
vatterländischen Historie dienen“,
seit 1740 einen eigentlichen
Sammlungsschwerpunkt. Die Bibliothekare wurden
verpflichtet, Korrespondenz ins Ausland zu
führen, damit man „bey Auctionen
schöner Bibliotheken allezeit genugsam
Nachricht hat“ (1779). Hingegen lehnte
man 1769 das günstige Verkaufsangebot
Albrecht von Hallers (1708–1777) für
seine mehr als 10'000 Bde umfassende Bibliothek
ab. Das Geld empfand die Regierung als zu wenig
„capitaliter“ angelegt.
1.11
1726 trat der erste vollamtlich
tätige und besoldete Oberbibliothekar sein
Amt an. Dies war ein wichtiger Schritt zur
Professionalisierung der Bibliothek, auch wenn
die Stelle meist nur als Sprungbrett für
höhere Staatsämter diente. Mit
Albrecht von Haller (1735–1736), Samuel
Engel (1736–1748), Johann Rudolf Sinner
von Ballaigues (1748–1776) und Samuel Ith
(1778–1786) standen der Bibliothek im 18.
Jh bedeutende und fähige Gelehrte vor, von
deren Ansehen und internationalen Beziehungen
sie profitierte. Unter ihrer Leitung wurden die
Bestände, darunter auch die Handschriften
und Medaillen, weiter erschlossen und
systematisiert. Haller wirkte selbst noch von
Göttingen aus als
„Fachreferent“. Engel führte
u. a. den von Haller begonnenen Sachkatalog der
gedruckten Schriften mit acht Fächern
zwischen 1736 und 1739 zu Ende. Einen eigenen,
systematischen „Ordo bibliothecae“
für die gedruckten Werke nach der
„encyclopädischen Tafel der
menschlichen Wissenschaften“ in sechs
Klassen (Theologi, Autores Graeci et Latini,
Historia ecclesiastica, Historia profana,
Philosophi et Artes, Litterae et Artes
humaniores) führte Sinner ein und
begründete diesen, da vorbildlos,
ausführlich in der Vorrede seines 1764
erstmals im Druck erschienenen Kataloges. 1767
folgt ein erstes, 1784 ein zweites
Supplementum. Bereits 1760 war Sinners Katalog
der Handschriften erschienen. Sinners Kataloge
zählen zu den bibliothekarischen
Spitzenleistungen der Zeit und fanden in der
gelehrten Welt begeisterte Aufnahme. Die
Veröffentlichung der Kataloge hatte
allerdings Folgen. Bei einer Revision 1773
wurden Diebstähle der „allerrarsten
und kostbarsten“ Bücher
festgestellt, die offensichtlich gezielt nach
den Katalogeinträgen erfolgt waren. Die
Bibliotheksbenützung wurde danach
wesentlich eingeschränkt.
1.12
Trotz Erschliessung,
Professionalisierung der Verwaltung und
teilweisen engen Beziehungen der
Oberbibliothekare zur Hohen Schule führte
die Unzulänglichkeit der Erwerbsmittel zur
gegenseitigen Entfremdung. Die
Literaturbedürfnisse der Hohen Schule
konnten ohne kontinuierlichen, gezielten
Bestandsaufbau nicht befriedigt werden.
Lücken bestanden insbesondere für die
neuen Fächer und Lehrstühle (1716
Lehrstuhl der Jurisprudenz; ab 1736 Lesung,
dann 1749 Einrichtung eines Lehrstuhls für
Mathematik und Naturwissenschaften; 1797
Medizin). Diese verlangten statt der
„römisch-katholischen Theologie und
aristotelischen Philosophie [...]
Newton’sche, Leibnitz’sche und
Wolffianische“, „täglich
herauskommende gelehrte und anständige
Werke“ und „neuwe Authoren,
sonderlich in Politicis“. 1730 kam es zur
Gründung der Societas Studiosorum, deren
Hauptziel die Einrichtung einer
wissenschaftlichen Fachbibliothek war. Als ihr
ab 1735 nicht nur Schenkungen zuflossen,
sondern auch namhafte Beiträge der
Schulobrigkeit, war sie gleichzeitig Konkurrenz
und Ergänzung der burgerlichen
Stadtbibliothek. Bis ins Jahr ihrer
Überführung in die
Hochschulbibliothek 1887 war ihr Bestand auf
rund 12'000 Bde angewachsen. Im 18. Jh lag ihr
Sammelschwerpunkt bei den Theologica und
gelehrten Zeitschriften (Acta eruditorum,
Journal des Savans, Bibliothèque
britannique). Mit der Gründung von
Akademie und Universität im 19. Jh kamen
auch naturwissenschaftliche und juristische
Werke hinzu. Mit weiteren
Bibliotheksgründungen, so 1759 der
Oekonomischen Gesellschaft, 1791 der
Lesegesellschaft (vorwiegend Rechts-,
Wirtschafts- und Reiseliteratur), 1795/96 der
„Gemeinschaftlichen
Prediger-Bibliothek“ und der
„Medizinisch-Chirurgischen- und
Veterinarischen Communbibliothek“
versuchten weitere wissenschaftliche –
private oder der Hohen Schule verbundene
– Fach- und Interessengruppen ihren
Bedarf an spezifischer und aktueller Literatur
abzudecken. Ihre Bestände gingen alle
Anfang des 20. Jhs im Rahmen der Fusion von
Stadtbibliothek und Hochschulbibliothek im
Bestand der heutigen Stadt- und
Universitätsbibliothek auf.
1.13
Das Ende des Ancien Régime
mit dem Einmarsch der Franzosen 1798 brachte
auch weitreichende Veränderungen für
die burgerliche Stadtbibliothek. Dem Berner
Prof. und späteren helvetischen Minister
Philipp Albrecht Stapfer ist es zu verdanken,
dass ihr Bestand mit vereinzelten Ausnahmen (v.
a. Karten) nicht als Kriegsbeute nach Paris
abtransportiert wurde. Rechtlich wurde die
Bibliothek der Stadtgemeinde Bern zugeteilt,
was die Dotationsurkunde von 1803
bestätigte. Im städtisch-burgerlichen
Ausscheidungsverfahren 1852 schliesslich ging
sie ins Eigentum der Burgergemeinde über,
allerdings mit einem jährlichen
städtischen Pflichtbeitrag. Vertraglich
geregelt wurde 1807 das Verhältnis zur
Akademie, die 1805 aus der Hohen Schule
hervorgegangen war. Die Stadtbibliothek blieb
wie die Studenten-, Prediger- und
Medizinerbibliothek akademische
Subsidiäranstalt. Vom ebenfalls
jährlichen Staatsbeitrag mussten
Bücher nach den Vorschlägen der
Fakultäten angeschafft werden. Dieses
Vertragsverhältnis wurde auch nach der
Universitätsgründung 1834
beibehalten, da man die Einrichtung einer
eigenen Kantons- und
Universitätsbibliothek ablehnte.
Äusserst angespannt blieb die
Finanzsituation. Mit den andern
universitären Subsidiärbibliotheken
kämpfte die Stadtbibliothek um
Aktualität und Existenz. In der Not
begannen einzelne Institute ab Mitte des 19.
Jhs eigene, nicht öffentliche
Fachbibliotheken anzulegen. Auf Initiative des
Hochschulvereins kam es 1887 zur Trennung von
der Stadtbibliothek durch die Vereinigung von
Studenten-, Mediziner- und Predigerbibliothek
zur Stiftung Hochschulbibliothek, der
gleichzeitig die acht Institutsbibliotheken
unterstellt wurden. Die Hochschulbibliothek
blieb auch nach dem Umzug der Universität
1903 auf die Grosse Schanze auf dem ehemaligen
Hochschulareal. Bereits 1905 (Vertrag 1903,
Überführung 1905) führten
Finanzprobleme und das starke Wachstum der
Hochschulbibliothek (innerhalb eines Jahrzehnts
von rund 30'000 auf 50'000 Bde) zur
Wiedervereinigung mit der Stadtbibliothek.
Nicht folgenlos blieb die räumliche
Trennung von Bibliothek und Universität:
Sie förderte die Entstehung zahlreicher,
unabhängiger Institutsbibliotheken und
führte bis zur Integration der Stiftung
Stadt- und Universitätsbibliothek in die
Universität im Jahre 2007 zu einer
Polarität im wissenschaftlichen
Bibliothekswesen Berns.
1.14
Trotz knapper Mittel erfuhr der
Bestand der Stadtbibliothek im 19. Jh einen
nicht unbeträchtlichen Zuwachs
(Druckschriften 1800: ca. 30'000 Bde, 1860 ca.
70'000 Bde, 1900 mehr als 100'000 Bde). Dazu
trugen der regelmässige, wenn auch
bescheidene Kaufzugang und die Pflichtexemplare
bei, hauptsächlich aber wie bisher
Schenkungen, darunter so grosse und bedeutende
wie die Kartensammlung des Venners Johann
Friedrich Ryhiner (1732–1802), die
Bibliothek des Hofwyler Pädagogen und
Politikers Philipp Emanuel von Fellenberg
(1771–1844), des Architekten Theodor
Zeerleder (1820–1868), des Gräzisten
und Münsterpfarrers Samuel Gottlieb Risold
(1756–1857) und des Mineralogen und
Geologen Bernhard Studer (1794–1887).
Über offizielle Geschenke an Bundesrat und
Kantonsregierung oder von burgerlicher Seite
kam die Bibliothek immer wieder in den Besitz
vereinzelter Prachtwerke. Überhaupt
scheint der Erwerb von „vornehmlich
teuren Werken, die in Privathaushalten nicht zu
halten sind“, gezielt gefördert
worden zu sein. „Grösstmögliche
Vollständigkeit“ wurde bei den
Helvetica angestrebt, wobei die 1895
gegründete Schweizerische Landesbibliothek
die Stadtbibliothek in diesem Bereich
entlastete. Weiterhin Sammlungsschwerpunkt
blieben die Bernensia. Mehrmals konnten
wissenschaftliche Privatbibliotheken angekauft
werden, so des Arztes und Naturwissenschafters
Samuel Brunner (1790–1844), des
Historikers Ludwig Lauterburg (1817–1864)
oder des Juristen Karl Gustav König
(1828–1892), und damit bestehende
Lücken etwas geschlossen werden. Der
Mangel an aktueller wissenschaftlicher
Literatur war und blieb aber ständig
monierte Tatsache. Der Dublettenverkauf und
-tausch legte im 19. Jh seine frühere
Zufälligkeit ab, feste Tauschbeziehungen
wurden sukzessive aufgebaut und das
Tauschgeschäft samt der Betreuung der
wissenschaftlichen Bibliotheken übernommen
von der Schweizerischen Naturforschenden
Gesellschaft (1862/1901), der Geographischen
Gesellschaft Bern (1883), der Allgemeinen
Geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz
(1894), vom Historischen Verein des Kantons
Bern (1897) und von Teilen der Lesegesellschaft
(1897–1980) sowie der Naturforschenden
Gesellschaft in Bern (1902–1905). Hinzu
kam die Zeitschriftenverwaltung für den
bernischen Ingenieur- und Architektenverein
(1855/1906). Mit der offiziellen Anerkennung
der Bibliothek als Stadt- und
Hochschulbibliothek 1905 verpflichtete sich der
Staat zudem zu angemessen steigenden
Anschaffungsbeiträgen. Gleichzeitig
erhielt die Bibliothek den Rechtsanspruch auf
kostenlose Überlassung zweier Exemplare
sämtlicher dem Staat und der
Universität durch Tausch oder Geschenk
zugehenden Bücher.
1.15
Ende des 19. Jhs waren mit der
Überführung der musealen Sammlungen
in eigene Institutionen und der Erweiterung des
„Ankenwaage“-Gebäudes um zwei
Flügelbauten die Raumprobleme einmal mehr
vorläufig gelöst. Verschiedene neue
Einrichtungen wie Sonderlesesäle für
Helvetica und Zeitschriften, v. a. aber das
Bestandswachstum und die mit ihm verbundene
zunehmende Funktionstrennung von Lesesaal und
Magazin bedingte die Anlage neuer Kataloge.
1811 erschien der erste alphabetische
Verfasserkatalog nach dem Vorbild des Katalogs
des British Museum von 1795. Ihm folgten bis
1856 vier Supplementa, 1846 ein Fachkatalog mit
13 Sachgruppen und schliesslich 1851 ein
Standortkatalog. Zusätzlich entstanden
mehrere Sonderkataloge, so für die
Inkunabeln, die in der Mitte des 19. Jhs aus
dem übrigen Bestand herausgezogen und
getrennt aufgestellt wurden, die
Schweizerkarten und die Helvetica. Ab 1880
löste der heutige Alte Alphabetische in
Anlehnung an die „Preussischen
Instruktionen“ erstellte Katalog in
Kapselform die bisherigen Buchkataloge ab. In
diesen integriert war ab 1911 der Katalog der
ehemaligen Hochschulbibliothek (rund 70'000
Einheiten). Diese immense Erschliessungsarbeit
konnte nur durch teilweise recht summarische
Aufnahmen bewältigt werden. Gleichzeitig
begann man 1891 mit der Anlage eines
eigentlichen Sachkataloges, ebenfalls in
Kapselform, zunächst für Theologie
und Jurisprudenz, dann folgten nach und nach
die übrigen Fächer. Um 1930 begann
die Umstellung auf die internationale
Dezimalklassifikation.
1.16
Mit dem Zusammenschluss der halb
privaten, halb staatlichen Hochschulbibliothek
und der burgerlichen Stadtbibliothek zur Stadt-
und Hochschulbibliothek 1905 ging diese in das
Eigentum der Burgergemeinde über; der
Kanton verpflichtete sich zur Zahlung eines
jährlichen Beitrages. Ab 1930 beteiligte
sich zusätzlich die Einwohnergemeinde Bern
mit einem freiwilligen Beitrag. Die geringen
Betriebsmittel ebenso wie der Raum- und
Personalmangel liessen die Bibliothek in ihrer
Entwicklung stagnieren. Von Seiten der
Universität und der Öffentlichkeit
häuften sich die Vorwürfe über
ihr Ungenügen. Nicht durchsetzen konnte
sich in den 1930er-Jahren auch der Plan einer
Verlegung der Bibliothek in einen Neubau in
Hochschulnähe an die Stelle des heutigen
Staatsarchivs am Falkenplatz. Bis 1945 hatten
sich die Betriebskosten einseitig zu Ungunsten
der Burgergemeinde erhöht, so dass diese
nicht länger bereit war, die finanzielle
Hauptlast für eine Institution zu tragen,
deren Aufgabe sich immer mehr auf die
universitären Bedürfnisse verlagert
hatte. Nach langjährigen Verhandlungen
wurde 1951 zwischen Kanton und Burgergemeinde
die gemeinsame „Stiftung Stadt- und
Hochschulbibliothek“ errichtet und seit
dem neuen Universitätsgesetz 1954 als
„Stiftung Stadt- und
Universitätsbibliothek“
weitergeführt. Bereits 1952 war die Stadt
Bern als weitere Trägerin der Stiftung
beigetreten. Damit war der Fortbestand der
Bibliothek gesichert. Sie nimmt seither die
Funktion einer Stadt-, Kantons- und
Universitätsbibliothek wahr. Als
eigenrechtliche Spezialbibliothek der
Burgergemeinde eingerichtet wurde 1951 die
Burgerbibliothek, welche alle Handschriften und
Nachlässe und 1976 auch die Grafika von
der ehemaligen Stadt- und Hochschulbibliothek
übernahm.
1.17
Trotz schwieriger finanzieller
Verhältnisse konnte der Buchbestand im 20.
Jh stetig und konstant ausgebaut werden (1905:
ca. 208'000 Bde; 1911: ca. 280'000 Bde; 1951:
ca. 770'000 Bde; 1973: ca. 1,1 Mio. Bde; 2002:
ca. 2,2 Mio. Medien). Vergleichbare
Bibliotheken wiesen allerdings im gleichen
Zeitraum ein dreimal höheres Wachstum aus.
Bei der Bestandsentwicklung spielte der Erwerb
von Literatur aus der Zeit vor 1900 eine nur
geringe Rolle; es standen auch keine eigenen
Mittel dafür zur Verfügung.
Sonderkredite und private Spenden
ermöglichten vereinzelt Ankäufe
geschlossener Sammlungen und von Einzelwerken,
so des Historikers Adolf Fluri
(1865–1930), der
Liedflugschriftensammlungen von Theodor
Engelmann (1851–1931) und Pfarrer
Müller, Langnau, der ornithologischen
Bibliothek des Arztes Erwin Holzer
(1895–1972) oder des Gesamtwerks von
Gianbattista Piranesi aus der Sammlung
Stroganoff Petersburg. Der grösste Zuwachs
an älteren Werken ging jedoch wie auch
heute noch auf Geschenke zurück, die in
der Regel als Sondersammlungen aufgenommen
werden. In der Frage der Erwerbung
beschränkt sich das Sammelinteresse heute
weitgehend auf das bernische Schrifttum
(Bernensia).
1.18
Als Stiftung stand die Stadt- und
Universitätsbibliothek rechtlich
ausserhalb der Universität und versorgte
nicht nur die Universität, sondern auch
weitere Bevölkerungskreise des Kantons
Bern mit wissenschaftlicher Literatur. Im
Oktober 2005 beschloss der Regierungsrat des
Kantons Bern, die Stadt- und
Universitätsbibliothek und alle
universitären Instituts-, Fachbereichs-
und Fakultätsbibliotheken zu einer
einzigen Organisation, der
Universitätsbibliothek Bern (UB Bern),
zusammenzuführen. Dafür wurde die
Stiftung StUB per Ende 2006 aufgelöst und
in die Universität integriert. Die
universitären Institutsbibliotheken wurden
schrittweise bis 2009 der
Universitätsbibliothek angeschlossen. Die
bisherige Stadt- und
Universitätsbibliothek ist ab 2007 die
Zentralbibliothek (ZB) innerhalb der neuen
Bibliotheksorganisation. Sie bleibt am Standort
Münstergasse und dient weiterhin als
zentrale universitäre und öffentliche
wissenschaftliche Bibliothek. Mit der
Auflösung der Stiftung StUB gingen die
historischen Bestände bis 1900 zu Eigentum
an die bisherige Stiftungsträgerin
Burgergemeinde Bern. Diese belässt die
Bestände als Dauerleihgabe in der
Zentralbibliothek. Für diese
Bestände, weitere Sondersammlungen und
Rara-Bestände wurde ein Zentrum für
historische Bestände (ZHB) aufgebaut. Ziel
ist es, die Dienstleistungen in diesem Bereich
auszubauen und die wissenschaftliche Forschung
zu fördern. Das Zentrum historische
Bestände wird vollumfänglich von der
Burgergemeinde Bern finanziert.
2. Bestandsbeschreibung
2.1 Vorbemerkung. Auf Grund
des grossen Gesamtvolumens konnte zwar eine
sehr weitgehende, aber keine lückenlose
Auszählung der historischen Bestände
vorgenommen werden. Hochgerechnet werden
mussten insbesondere Bestandsgruppen, die nicht
katalogisiert oder nur ungenügend erfasst
sind. Die übrigen Bestände, darunter
alle Sondersammlungen, wurden anhand der
Standortkataloge oder am Regal sorgfältig
ausgezählt. Trotzdem ist auch hier von
gewissen Ungenauigkeiten respektive teilweise
niedrigeren Bestandszahlen als tatsächlich
vorhanden auszugehen. Verantwortlich dafür
sind die oft pauschalen Angaben in den
Standortkatalogen.
2.2 Bei einem Gesamtbestand
von ca. 2,2 Mio. Medien sind ca. 252'000 Titel
(11,5% des Gesamtbestands) ermittelt worden,
die dem historischen Buchbestand zuzurechnen
sind. Der Inkunabelbestand umfasst ca. 430
Titel. Auf das 16. Jh entfallen ca. 12'000
Titel (5% des historischen Bestands). Für
das 17. Jh wurden ca. 16'000 Titel (6,5%) und
für das 18. Jh ca. 42'000 Titel (16,5%)
ausgezählt. Der grösste Anteil des
historischen Buchbestands entfällt mit ca.
182'000 Titeln (72%) auf das 19. Jh. Insgesamt
rund 30'500 Titel betreffen vor 1900 gedruckte
Karten und Druckbelege.
2.3 Von den ca. 430
Inkunabeln sind 383 Titel in lateinischer, 25
in deutscher, 16 in französischer, 3 in
griechischer, 2 in italienischer und ein Titel
in englischer Sprache verfasst. Bei der
sprachlichen Verteilung vom 16. bis zum 19. Jh
steht Deutsch mit ca. 143'640 Titeln (57%) vor
den ca. 47'880 französischsprachigen
Titeln (19%). Mit ca. 32'760 Titeln (13%) ist
das Latein und mit ca. 10'080 Titeln (4%) das
Englische vertreten. Des Weiteren sind ca. 5040
italienische Titel (2%) vorhanden. Die
übrigen ca. 12'600 Titel (5%) entfallen
auf andere Sprachen, in der Regel des
europäischen Raumes. Vereinzelt
vorkommende Sprachen wie Hindi, Malayisch,
Syrisch, Tibetisch, Chinesisch, Armenisch,
Wendisch oder Estnisch finden sich v. a. bei
den Bibelübersetzungen aus allen
Jhn.
2.4 Im 16. Jh
überwiegen erwartungsgemäss die
lateinischen (ca. 6700/57%) gegenüber den
deutschsprachigen Titeln (ca. 2400/20%),
daneben sind aber auch ca. 350 griechische und
ca. 45 hebräische Titel vorhanden. Auch im
17. Jh dominieren noch immer die lateinischen
Titel (ca. 8500/53%), gefolgt von den
deutschsprachigen (ca. 4500/22%),
französischen (ca. 2000/12,5%) und
englischen (ca. 320/2%) Titeln. Im 18. Jh
überwiegen bereits eindeutig die deutschen
(ca. 20'000/48%) und französischen Titel
(ca. 10'000/24%) gegenüber dem Latein (ca.
7600/18%). Das Englische (ca. 1200 Titel/3%)
und die übrigen Sprachen nehmen insgesamt
nur ca. 10% des Bestands ein. Noch stärker
vertreten ist Deutsch bei den Titeln des 19.
Jhs (ca. 117'000/64%), während die
französischen noch 20% (ca. 36'000) und
die lateinischen Titel nur mehr 6% (ca. 10'000)
beanspruchen. Ca. 8500 Titel (5%) sind der
englischen Sprache zuzurechnen, eine kleinere
Gruppe (ca. 1500/1%) bilden die russischen
Titel. 4%, d. h. ca. 7300 Titel, verteilen sich
auf die übrigen Sprachen.
2.5 Der historische Bestand
ist grundsätzlich nach drei Systemen
aufgestellt, die sich hinsichtlich Alter und
Anlage unterscheiden: 1. Alte Stadtbibliothek,
2. nach Sachgruppen gegliedert, 3. Numerus
currens. Daneben bilden 4. Sondersammlungen,
Dissertationen und Zeitschriften je eigene
Standorte.
2.6 Eine eigentliche
systematische Beschreibung erwies sich wegen
des Fehlens eines vollständigen
systematischen Katalogs als unmöglich.
Erschwerend kommt hinzu, dass es im Laufe der
letzten beiden Jhe zu mehrfachen Umstellungen
und Umsignierungen gekommen ist, die teilweise
ältere, systematische Aufstellungen
zerstört und damit auch deren
Rekonstruktion verhindert haben. Grundlage der
Datenermittlung wie der systematischen
Beschreibung konnten deshalb nur die
Standortkataloge und das Signaturensystem
sein.
2.7 Grundsätzlich
verteilt sich der historische Bestand über
alle Standorte und Signaturen, konzentriert
sich aber in verschiedenen Sondersammlungen und
Sonderstandorten. Aus diesem Grunde werden
diese separat und besonders eingehend
beschrieben. Im ganzen historischen Bestand
vertreten sind die Bernensia (Bernisches
Schrifttum), für die ebenfalls keine oder
nur unvollständige Sonderkataloge
existieren. Auf sie kann deshalb auch nur im
Rahmen einzelner Standort- respektive
Sachgruppenbeschreibungen verwiesen
werden.
Alte
Stadtbibliothek
2.8 Signaturen A–Z.
Im Wesentlichen die systematische Aufstellung
nach enzyklopädischen Prinzipien, wie sie
Johann Rudolf von Sinner 1764 entworfen hat,
repräsentiert die Bestandsgruppe mit
alphabetischer Signatur A–Z (Folio),
a–z (Quart, Oktav). Die Sinnerschen sechs
Hauptklassen „Theologi, Autores graeci et
latini, Historia ecclesiastica, Historia
profana, Philosophi et Artes, Litterae et Artes
humaniores“ lassen sich noch erkennen,
obwohl der heutige Umfang wohl nur mehr einem
Viertel des ursprünglichen Bestands
entspricht (insgesamt 9013 Titel, davon 2038
des 16. Jhs, 4068 des 17. Jhs, 2721 des 18.
Jhs, 186 des 19. Jhs, sprachlich
hauptsächlich verteilt auf 1511 deutsche,
1848 französische und 4980 lateinische
Titel). Spätestens im zweiten Drittel des
19. Jhs begann man sukzessive mit der
Einführung der neuen
Sachgruppenaufstellung, wobei man auch grosse
Teile des Bestands „Alte Stadtbibliothek
A–Z, a–z“ umstellte und
umsignierte. Im 20. Jh verkleinerte sich der
Bestand zusätzlich mit der Rekonstruktion
der Bibliothek Bongars und den
Gelehrtenbibliotheken des 16. Jhs (s.
Sondersammlungen). Die heute noch verwendeten
Signaturen A–Z und a–z und die auf
einzelnen Buchrücken noch erkennbare
handschriftliche Nummerierung gehen
höchstwahrscheinlich auf das Jahr 1794
zurück, als man die neuen
Räumlichkeiten der „Ankenwaag“
bezog und die Bücher auf die Gestelle des
Schultheissensaales verteilte. Besonders
erwähnenswert ist ein grösserer
Bestand von Emblembüchern (26 Titel),
darunter mehrere Ausg. von Andrea Alciatis
Emblematum liber.
2.9 Signaturen I–V.
Nach Umstellungen und Umsignierungen im 19. und
20. Jh sind auch von der zweiten grossen
Bestandsgruppe der alten Stadtbibliothek mit
der heutigen Signatur I–V nur noch
Bruchstücke vorhanden. Vollständig
versetzt wurden die Werke in Quart- und
Oktavformat, nur mehr 582 Titel (11 des 16.
Jhs, 105 des 17. Jhs, 380 des 18. Jhs, 86 des
19. Jhs), ausschliesslich Folio-Format, sind
geblieben. Die Geschichte dieses Bestands ist
kaum mehr rekonstruierbar, doch bildete die
Sammlung Hollis (s. Sondersammlungen)
vermutlich ursprünglich ihren Kernbestand.
Dieser war zu Repräsentationszwecken in
der zweiten Hälfte des 18. Jhs in der
Mitte des damaligen Bibliothekssaales
aufgestellt und scheint nach und nach mit
andern Beständen, v. a. in englischer
Sprache und England betreffenden, vermischt
worden zu sein. Der
Repräsentationscharakter der
Bestandsgruppe zeigt sich noch im heutigen
Bestandstorso. Der Bestand enthält heute
mehrheitlich Quelleneditionen zur Numismatik,
Diplomatik, Historiographie und Epigraphik (239
Titel), Genealogie und Heraldik (141 Titel) und
Wissenschaftsgeschichte (202 Titel). Sprachlich
gliedert sich der Bestand in 264
französische, 198 lateinische, 89 deutsche
und 31 Titel in weiteren europäischen
Sprachen, wovon nur noch 13 in
Englisch.
Aufstellung nach
Sachgruppen
2.10
In den 40er-Jahren des 19. Jhs
wurde sukzessive ein grosser Teil des
Buchbestands nach dem
„Fach-Catalog“ von Franz
Lüthardt aufgestellt. Der
Lüthardtschen Sachgruppeneinteilung
entsprach das gleichzeitig eingeführte
Signaturensystem. Zu den ältesten
Sachgruppen-Signaturen gehören in dieser
Reihenfolge: Theol; Jus; Med; Math; Nat; Phil;
Hist; H[elvetica]; Geogr; Litt; Arch; JL.
Innerhalb der Sachgruppen erfolgte die
Aufstellung der Bücher nach Eingang und
Format (Oktav, Quart, Folio).
2.11
Die Sachgruppenaufstellung und das
Signaturensystem wurden im Wesentlichen
beibehalten bis zur Ablösung durch die
Numerus-currens-Aufstellung und -Signaturen im
Jahre 1994. Eine Reihe neuer Signaturen kam
hinzu, als man Ende des 19. Jhs einen
Sachkatalog in Zettelform erstellte; auch
später wurden neue Sammlungsschwerpunkte
mit eigenen Signaturen versehen. Dieser
älteste Sachkatalog in Zettelform ist
jedoch nicht mehr erhalten, da die Zettel in
den 30er Jahren des 20. Jhs in den Sachkatalog
nach der Internationalen Dezimalklassifikation
überführt wurden. Der Sachkatalog
dürfte aber noch weitgehend der
Lüthardtschen Sachgruppeneinteilung
entsprochen haben.
2.12
Alle Erwerbungen, alle
Schenkungen, insbesondere die Bestände der
Hochschulbibliothek und in der Stadt- und
Hochschulbibliothek aufgegangene Bibliotheken
von wissenschaftlichen Gesellschaften, sind
seit der Mitte des 19. Jhs, sofern sie nicht
als Sondersammlungen eine separate Aufstellung
erhielten oder Sondersammlungen zugeteilt
wurden, in den nachfolgenden Sachgruppen
aufgegangen.
Theologie
2.13
Die theologische Literatur (Theol)
bildet mit insgesamt 17'724 Titeln eine der
grösseren Sachgruppen. 225 Titel
gehören ins 16. Jh, 522 ins 17. Jh, 1780
ins 18. Jh und 15.197 Titel ins 19. Jh. Die
Mehrzahl der Titel ist entsprechend dem
Schwerpunkt 19. Jh deutsch (11'289),
während die französische Sprache
(3172) und das Latein (2548) deutlich
schwächer vertreten sind. Im Bereich der
Bibeln gibt es einige bemerkenswerte Sprachen
wie für das 18. Jh rätoromanische (1
Titel), für das 19. Jh dänische (5
Titel), finnische und schwedische (je 4 Titel),
irische und lettische (je 2 Titel), malayische,
armenische, syrische, chinesische, hindi und
estnische (je 1 Titel) Übers. Die Signatur
umfasst theologische Literatur im weitesten
Sinne, von den Schriftstellern bis zu den
theologischen Wissenschaften wie Exegese,
systematische, historische und praktische
Theologie. Zusätzlich in einer
Sondersammlung zusammengestellt sind Drucke der
Reformationszeit.
Rechts- und
Staatswissenschaften
2.14
Zu den Rechts- und
Staatswissenschaften (Jus) zählen
insgesamt 15'449 Titel, von denen 33 aus dem
16. Jh, 93 aus dem 17. Jh, 626 aus dem 18. Jh
und die Mehrheit von 14'697 Titeln aus dem 19.
Jh stammen. Es dominiert die deutsche Sprache
mit 10'695 Titeln, gefolgt von Französisch
(2233), Lateinisch (1501) und schliesslich
Englisch (670). Enthalten sind Werke zum
historischen Recht aller Zeiten, Monographien
über einzelne Teile des Rechts wie
Zivilrecht, Kirchenrecht, Kriminal- und
Handelsrecht oder gerichtliche Medizin. Zu den
Staatswissenschaften zählen u. a. Natur-
und Völkerrecht und die Diplomatik. Ein
grosser Teil der rechtswissenschaftlichen
Literatur dürfte erst anfangs des 20. Jhs
mit der Überführung der
Hochschulbibliothek in die Stadtbibliothek
gekommen sein. In die Abteilung eingearbeitet
sind ebenfalls diverse Schenkungen oder
Ankäufe von Juristenbibliotheken wie
diejenige Karl Gustav Königs
(1828–1892).
Medizin, Pharmazie,
Veterinärmedizin
2.15
Der Medizinbestand (Med)
enthält insgesamt 13'800 Titel, wovon 54
Titel des 16. Jhs, 232 des 17. Jhs, 1894 des
18. Jhs und 11'620 des 19. Jhs. Sprachlich
dominieren einmal mehr das Deutsche (9119
Titel) und das Französische (2745 Titel).
Latein bestimmt mehrheitlich die frühen
Bestände und die medizinischen
Dissertationen (61 Titel). Unter den
Dissertationen finden sich viele Arbeiten zur
Kolonialmedizin. Im Gegensatz zur Pharmazie,
die von Anfang an dem Medizinbestand
zugerechnet wurde, bildet die
Veterinärmedizin seit Ende des 19. Jhs
eine eigene Untersachgruppe (Med. vet., 755
Titel). In der ganzen medizinischen Abteilung
finden sich auch zahlreiche medizinische
Zeitschriften und eine
Separatasammlung.
Mathematik,
Astronomie, Philosophie, Psychologie
2.16
Die Sachgruppe „Mathematik
(Math)“ umfasst 2100 Titel, davon 6 des
17. Jhs, 49 des 18. Jhs und 2045 Titel des 19.
Jhs, überwiegend in deutscher Sprache
(1261 Titel). Sie enthält sowohl Werke zur
Arithmetik, Geometrie, Astronomie und den
militärischen Wissenschaften als auch zu
den naturwissenschaftlichen Fächern Physik
und Chemie einschliesslich Werken zur
natürlichen Magie und Goldmacherkunst.
Eine Sondergruppe bildet die ehemalige
Bibliothek der Astronomischen Gesellschaft
(A.V.B.) mit 67 zusätzlichen Titeln,
ausschliesslich astronomischen Zeitschriften
und Berichten, davon 7 des 18. Jhs und 60 des
19. Jhs. Ursprünglich zählte zur
Sachgruppe „Mathematik“ bis zum
Ende des 19. Jhs auch die Philosophie im
weitesten Sinne mit Logik, Metaphysik,
Psychologie, Ethik, Ästhetik und
Pädagogik, aber auch Spezialgebiete wie
Mnemonik, Physiognomik und Chiromantik. Diese
Bestände wurden teilweise
überführt in die neue Sachgruppe
„Logik (Log)“, die zusätzlich
insgesamt 3002 Titel zählt, davon 3 des
16. Jhs, 40 des 17. Jhs, 458 des 18. Jhs und
2501 Titel des 19. Jhs, wobei auch hier die
deutsche Sprache klar dominiert (2318
Titel).
Naturgeschichte,
Nationalökonomie
2.17
Mit insgesamt 17'789 Titeln ist
die Sachgruppe „Naturgeschichte und
Nationalökonomie (Nat)“ eine der
umfangreichsten und gleichzeitig heterogensten
Sachgruppen. Sie zählt 40 Titel des 16.
Jhs, 184 des 17. Jhs, 1468 des 18. Jhs und
16'097 Titel des 19. Jhs. Sprachlich
überwiegt Deutsch mit 9511 Titeln, es
folgen Französisch mit 4874, Englisch mit
1076 und Latein mit 1045 Titeln. Daneben sind
die gängigsten europäischen Sprachen
vertreten, darunter auch 10 ungarische und 11
norwegische Titel. Die Sachgruppe enthält
Werke zur Naturgeschichte von der Zoologie
über die Botanik, Geologie bis zur
Mineralogie, aber auch chemische und
physikalische Titel. Die Nationalökonomie
umfasst Themen wie Bergbau und
Hüttenkunde, Landwirtschaft, Gartenbau,
Forstwissenschaften, Hauswirtschaft,
Künste und Gewerbe, Bauwissenschaften und
industrielle Mechanik ebenso wie Münzwesen
und Handel. In dieser Sachgruppe aufgegangen
sind insbesondere die Bibliotheken der
Schweizerischen wie der Bernischen
Naturforschenden Gesellschaft.
Klassische
Philologie
2.18
Insgesamt 6652 Titel gehören
zur klassischen Philologie und Altertumskunde
(Phil) mit 171 Titeln des 16. Jhs, 302 des 17.
Jhs, 669 des 18. Jhs und 5510 Titeln des 19.
Jhs. Entsprechend dem Fachbereich sind mehr als
die Hälfte der Titel (4156) lateinisch,
gefolgt von 2005 deutschen, 309
französischen und 85 griechischen Titeln.
Ein Sondergruppe (Phil S) bilden 5 russische, 2
serbische und ein finnischer Titel. Die
Sachgruppe enthält einerseits und
mehrheitlich die klassischen Schriftsteller und
andererseits Literatur zu den klassischen
Altertumswissenschaften wie
Literaturgeschichte, Mythologie,
Archäologie, Kunstgeschichte, Numismatik
und Epigraphik.
Geschichte,
Völkerkunde
2.19
Auf die Geschichte, Länder-
und Völkerkunde (Hist) entfallen 9384
Titel wovon 32 des 16. Jhs, 223 des 17. Jhs,
891 des 18. Jhs und 8200 Titel des 19. Jhs.
Rund drei Viertel der Werke sind in deutscher
(5062) und französischer (2590) Sprache
verfasst. In der Sachgruppe vertreten sind die
allgemeine Weltgeschichte, die besondere
Geschichte nach Perioden, die Historischen
Hilfswissenschaften, die allgemeine und
besondere Geschichte einzelner Länder,
Länder- und Völkerkunde, insbesondere
der europäischen Staaten, aber auch
Asiens, Afrikas und Amerikas. Einzig für
Quellenwerke (Recht, Verwaltung, Geschichte) zu
England (Engl) existiert eine eigene
Untersachgruppe mit ausschliesslich
englischsprachigen Werken des 18. Jhs (8 Titel)
und 19. Jhs (73 Titel). Ihre Einrichtung, die
gleichzeitig mit der Einführung der
übrigen Lüthardtschen Sachgruppen
erfolgte, scheint in engem Zusammenhang mit den
Quellenwerken der römischen Signaturen zu
stehen (s. Alte Stadtbibliothek).
Kernstück bildet das Journal of the
house of commons 1547–1800.
Die Gruppe war ursprünglich auch weitaus
umfangreicher, zahlreiche Werke sind
später umgestellt worden. Im Laufe des 19.
Jhs entwickelte sich aus der ehemaligen
Bibliothek der Numismatischen Gesellschaft die
Numismatik (Num) mit zusätzlich 1218
Titeln, mehrheitlich französische Werke
des 19. Jhs, zur selbständigen
hilfswissenschaftlichen Untersachgruppe. Eine
mehr formal begründete Sondergruppe
schliesslich bilden die Rollen und Wappen
(Roll), insgesamt 130 historische Einheiten mit
mehrheitlich heraldischen und genealogischen
Tafeln, u. a. mit Faksimiles zur
Diplomatik.
Helvetica
2.20
Mit 32'929 Titeln und
zusätzlich 4117 Titeln Broschüren
(Brosch), also insgesamt 37.046 Titeln, sind
die Helvetica (H) die umfangreichste Sachgruppe
überhaupt. Das entspricht auch ganz dem
seit dem 18. Jh verfolgten Sammelschwerpunkt
der Bibliothek. Kernbestand der Sachgruppe
bilden die 1764 von Gottlieb Emanuel Haller
erworbene Helvetica-Sammlung und die
Bibliotheken der Geschichtforschenden
Gesellschaft der Schweiz und des Historischen
Vereins des Kantons Bern. Im Vergleich zu den
andern Sachgruppen ist deshalb der Anteil
älterer Werke, insbesondere des 18. Jhs
(9471 Titel), verhältnismässig hoch
(200 Titel des 16. Jhs, 1194 des 17. Jhs,
26'181 des 19. Jhs). Mit 27'118 Titeln steht
die deutsche Landessprache an vorderster
Stelle, gefolgt von 7545 französischen
Titeln. Bemerkenswert sind das gänzliche
Fehlen rätoromanischer und der geringe
Anteil italienischer Titel (315). Die
Sachgruppe umfasst die Schweizer Geschichte im
weitesten Sinne, Chroniken, Geschichte der
Kantone, Kirchengeschichte, Statistisches zur
Schweiz, Gesetzgebung und Militärisches.
Es finden sich aber auch zahlreiche
Reisebeschreibungen, Naturhistorisches,
medizinische Themen zur Schweiz, Katechismen,
Psalmbücher und andere erbauliche
Literatur. Nach der Gründung der
Schweizerischen Landesbibliothek 1895 wurden
Helvetica weiterhin angeschafft, doch
konzentrierte sich die Sammeltätigkeit
mehr auf die Bernensia. Diese sind
grundsätzlich auf den ganzen historischen
Bestand verteilt; der grösste Teil
befindet sich jedoch in der Sachgruppe
„Helvetica“.
Geographie,
Karten
2.21
Rund 1895 Titel zählt die
Sachgruppe „Geographie (Geogr)“,
wovon 14 Titel dem 16. Jh, 52 dem 17. Jh, 380
dem 18. Jh und 1449 Titel dem 19. Jh
zuzurechnen sind. Neben den mehrheitlich
deutschsprachigen (1020) und
französischsprachigen (604) Titeln
fällt eine Gruppe rumänischer Werke
(14 Titel) auf. Die Sachgruppe enthält
Werke zur physischen und
historisch-statistischen Geographie von der
Antike bis zur Neuzeit, Quellenwerke und
umfangreiche Literatur zu Reisen, speziell auch
zu den Entdeckungsreisen. Eine Sondergruppe
bildet der ehemalige Bestand der Geographischen
Gesellschaft (G. G.) mit zusätzlich
518 Titeln, praktisch ausschliesslich
Zeitschriften, Schriften europäischer und
weiterer geographischer Gesellschaften,
völkerkundliche Schriften, Atlanten und
Reiseberichte des 19. Jhs in deutscher (180),
französischer (154) und englischer (103
Titel) Sprache. Einen eigenen Standort
schliesslich nehmen zusätzlich die ca.
4000 Karten und Atlanten (Kart, AL) ein, die
vorwiegend dem 19. Jh angehören und die
Schweiz betreffen.
Sprachwissenschaft,
Literatur
2.22
11'882 Titel sind
Sprachwissenschaft und Literatur (Litt)
zuzurechnen. Die Sachgruppe enthält 16
Titel des 16. Jhs, 85 des 17. Jhs, 1514 des 18.
Jhs und 10'267 Titel des 19. Jhs. Die deutsche
Sprache bestimmt mehr als die Hälfte der
Titel (7062), da aber „Sprachwissenschaft
und Literatur“ alle europäischen und
auch internationalen Sprachen umfasst, finden
sich auch Titel in Sprachen wie Schwedisch
(102), Russisch (13), Arabisch (12), Hindi (5),
Rumänisch (15), Rätoromanisch (2) und
Ungarisch (1). Einen kleinen Schwerpunkt bilden
neben den Schriftstellerbiographien Rhetorik
und Philologie, in Belletristik werden
besonders die grossen europäischen
Literaturen gepflegt. Von den späteren
Sonderabteilungen, die in Zusammenhang mit der
Übernahme der Bibliothek Samuel Singer
gebildet wurden, enthalten nur die Germanische
Philologie (Germ) und Volkskunde (Folk) einen
geringen Anteil historischer Bestände,
zusammen 59 Titel, davon 2 des 18. Jhs,
weitgehend in deutscher Sprache (37 Titel) und
einen schweizerdeutschen Titel.
Kunst, Musik,
Architektur
2.23
Die Sachgruppe „Künste
(Arch)“ war ursprünglich eine
Untergruppe von „Sprachwissenschaft und
Literatur“, stellt aber schon seit Mitte
des 19. Jhs eine eigenständige Rubrik dar.
Sie enthält 1800 Titel, davon 12 des 16.
Jhs, 33 des 17. Jhs, 1124 des 18. Jhs und 1631
des 19. Jhs, sprachlich verteilt auf 914
deutsche, 514 französische, 148 englische
und 129 italienische Titel. Unter
„Künste“ finden sich die
Architektur, die ganze bildende Kunst, die
Archäologie, zunehmend auch die klassische
Archäologie und die Musik (Mus). Diese
bildet im 20. Jh schliesslich eine
Sonderabteilung mit zusätzlich 338
historischen Titeln, wovon 29 des 18. Jhs und
309 des 19. Jhs (ohne Wagner-Sammlung).
Besonders grossformatige, illustrierte und
wertvolle Bde der Sachgruppe
„Künste“ erhielten von Anfang
an einen separaten Standort unter der Signatur
„Kupferwerke (Kp)“, die
zusätzlich 1349 Titel bezeichnet, 42 des
16. Jhs, 82 des 17. Jhs, 268 des 18. Jhs und
957 des 19. Jhs, mehrheitlich deutsche (609),
französische (439) und lateinische (187)
Titel. Zu diesen zählen nicht nur
Tafelwerke zur Architektur und bildenden Kunst
(u. a. Ansichten der Schweiz), sondern auch
kolorierte Atlanten, naturwissenschaftliche
Illustrationen, Wappenbücher und
illustrierte Belletristik. Ein ähnlich
breites Spektrum umfasst die ebenfalls der
Sachgruppe „Künste“
zugeordnete Sondergruppe „Prachtwerke
(PW)“ d. h. grossformatige Mappen und
illustrierte Werke mit weiteren 294 Titeln vom
16. Jh (9 Titel) über das 17. Jh (11
Titel) und 18. Jh (38 Titel) bis zum 19. Jh
(236 Titel). Hier finden sich noch
zusätzlich bemerkenswerte Tafelwerke zur
Medizin.
Allgemeines
2.24
Die Sachgruppe „Allgemeines
(Allg)“ entstand erst Ende des 19. Jhs,
weshalb sie auch nur wenig historische
Bestände aufweist. Sie zählt 515
Titel, 2 des 16. Jhs, 3 des 17. Jhs, 29 des 18.
Jhs, 481 Titel des 19. Jhs, sprachlich
überwiegen Deutsch (268 Titel) sowie
Französisch (131 Titel), eher
auffällig ist ein isländischer Titel.
Der Bereich umfasst Buch- und Schriftwesen,
Bibliographien, Kataloge und ein breites
Spektrum an Hochschulschriften. Zusätzlich
sind der Sachgruppe „Allgemeines“
zuzurechnen mehrere Sonderstandorte wie Lexika
(Lexica) mit 53 Titeln überwiegend des 18.
Jhs (17 Titel) und des 19. Jhs (28 Titel) und
so bedeutenden Werken wie der
Encyclopédie (1751–1777)
von Denis Diderot und Jean le Rond
d’Alembert und ihrem schweizerischen
Pendant, Fortunato de Felices
Encyclopédie (Yverdon
1770–1778). Dazu gehören weitere und
v. a. auch ältere Enzyklopädien,
Lexika, Handbücher wie auch diverse
Zeitschriftenreihen – von den
Ephemeriden der Berg- und
Hüttenkunde (München, ab 1805)
über die Revue du monde
catholique (Paris, ab 1863) bis zur
Geschichte der Künste und
Wissenschaften (Göttingen, ab 1796)
– am Standort EB, EC (EstrichB, EstrichC)
mit zusätzlich 2050 Titeln, davon 174 des
16. Jhs, 328 des 17. Jhs, 546 des 18. Jhs und
1002 des 19. Jhs. Unter dem gleichen Standort
verzeichnet ist auch eine Gruppe von Pamphleten
und Kleinschriften zur Schweizergeschichte
zwischen 1813–1860, welche
ursprünglich aus dem Besitz der Bernischen
Lesegesellschaft stammen. Jahrbücher und
Zeitschriften zur Statistik (Stat) bilden einen
eigenen Sonderstandort mit 39 Titeln fast
ausschliesslich des späten 19. Jhs, ebenso
die Standorte Dokumentation (Dok) und
Repertorium (Rep) mit zusammen weiteren 196
Titeln an Bibliographien und Katalogen zu allen
Sach- und Fachgebieten, speziell aber zum
Buch-, Bibliotheks- und Hochschulwesen.
Schliesslich befinden sich Bibliothekskataloge,
Wörterbücher, Lexika,
Nachschlagewerke und Handbücher
hauptsächlich des 19. Jhs aus allen
Sachgebieten an den Standorten Lesesaal (LS)
und Ausleihe (AL), insgesamt rund 364 Titel.
Hier sind neben den mehrheitlich deutschen
Titeln (311) auch ein tschechischer und ein
kroatischer Titel vertreten. Verteilt auf
verschiedenste kleine Standorte sind noch
zusätzlich 68 Titel der Sachgruppe
„Allgemeines“ zuzurechnen, in der
Regel Handapparate zu einzelnen Fachgebieten,
etwa der Buchbinderei (6 Titel).
Zeitschriften,
Zeitungen
2.25
Grundsätzlich enthalten alle
Sachgruppen Zeitschriften und Zeitungen, die
nicht gesondert ausgewiesen werden können.
Allerdings bestand seit der Einführung der
Lüthardtschen Fachgruppen eine eigene
Sachgruppe „Journal-Literatur
(JL)“, die hauptsächlich akademische
Denkschriften, wissenschaftliche Zeitschriften
aller Sachgebiete und Schriften zur
„akademisch-encyclopädischen
Gelehrsamkeit“ d. h. zur Geschichte der
Universitäten, Wissenschaftsgeschichte,
Bibliothekswissenschaft und
enzyklopädische Wörterbücher
umfasst. Der Bogen spannt sich von den Acta
eruditorum (1682–1776) über die
Göttingischen Gelehrten Anzeigen
(ab 1739) zu den Mémoires der
Akademie St. Petersburg (ab 1831). Neben
Schriften aus der Schweiz, Deutschland,
England, den USA, Frankreich und Italien sind
auch zahlreiche wissenschaftliche Schriften aus
Russland, Holland und den nordischen
Ländern vorhanden. Unter Journal-Literatur
sind 297 Titel verzeichnet, davon ein
lateinischer Titel des 17. Jhs, 9 Titel des 18.
Jhs und 287 des 19. Jhs. Die meisten Titel
gehören der deutschen (165) und der
französischen Sprache (76) an, jedoch sind
auch 29 englische, 7 italienische, je 4
schwedische und finnische und ein
dänischer Titel vorhanden. Ende des 19.
Jhs kam es innerhalb dieser Sachgruppe zu einer
Differenzierung, indem die
Universitätsschriften, hier insbesondere
die akademischen Berichte und
Vorlesungsverzeichnisse, einen Sonderstandort
erhielten, der zusätzlich 358 Titel, davon
355 des 19. Jhs und mehrheitlich in deutscher
Sprache (212), enthält. Sonderstandorte
eingeführt wurden auch für die
Zeitungen (Zeit), Periodica (Periodica
perpetua, Periodica nova) und (Sammel-)Magazine
(SM). Diese drei Sonderstandorte umfassen
zusammen zusätzlich 3904 Titel, davon nur
44 des 18. Jhs und verteilt auf die Sprachen
Deutsch (1848), Französisch (383), Latein
(1121), Englisch (301) sowie auf weitere
nordische und slawische Sprachen. An Zeitungen
vorhanden sind, in der Regel von ihrem ersten
Erscheinungsdatum an, sowohl alle
entsprechenden Berner Druckerzeugnisse des 19.
Jhs – vom Intelligenzblatt
über das
Hoch-oberkeitlich-privilegierte
Wochenblatt (ab 1776) bis zum
Bund, dem Tagblatt und der
Tagwacht, den amtlichen Blättern
mit den Verhandlungen des Grossen Rates und dem
Bundesblatt sowie vielen
regional-bernischen und lokalen Zeitungen
– wie auch Zeitungen einzelner Vereine
und Gesellschaften, aber auch Periodica wie die
Gartenlaube, der
Simplizissimus und die Fliegenden
Blätter.
Dissertationen
2.26
Ebenfalls über alle
Sachgruppen verteilt sind die Dissertationen.
Erst Ende des 19. Jhs erhielten die
Dissertationen der Universitäten Basel,
Zürich und Bern einen eigenen Standort,
der insgesamt 1709 Titel umfasst, mit einer
Ausnahme alle aus dem späten 19. Jh, in
den Sprachen Deutsch (1375), Französisch
(270), Lateinisch (40), Englisch (20) und
Italienisch (4). In der UB/ZB sind alle
Dissertationen vorhanden, die an der
Universität Bern eingereicht wurden, und
im Wesentlichen auch die Dissertationen der
übrigen Schweizer Hochschulen, aber auch
solche von französischen, deutschen und
einigen nordischen Universitäten.
Aufstellung nach
Numerus currens
2.27
Im Jahre 1994 wurde die
Aufstellung nach Sachgruppen eingestellt und
das Numerus-currens-Prinzip eingeführt.
Zugänge im Bereich der Bücher vor
1850, sofern sie nicht als Sondersammlungen
gelten, werden den Rara zugeteilt.
Sondersammlungen und
spezielle Sonderstandorte
Inkunabeln und
Postinkunabeln
2.28
Die Abteilung umfasst insgesamt
420 Titel. Davon fallen 254 Drucke ins 15. Jh,
166 Titel gehören zu den Postinkunabeln
bis 1550. Im Bestand zahlreich vertreten sind
Sammelbände, in denen in seltenen
Fällen auch Handschriften eingebunden
sind. Aus dem übrigen Bestand ausgesondert
erscheinen die Inkunabeln und Postinkunabeln
erstmals im Localkatalog von 1851.
Ergänzend dazu verfasste Karl Ludwig von
Steiger 1857 einen separaten
Inkunabel-Autorenkatalog und 1861 einen
Druckortekatalog. Die Aufstellung erfolgte
nummerisch fortlaufend, nicht systematisch.
Keine systematische Einteilung verfolgte auch
eine Neuordnung der Inkunabeln Ende des 19.
Jhs, die im Wesentlichen noch heute gültig
ist. Bei den Werken aus dem deutschsprachigen
Raum liegen Schwerpunkte bei den Druckorten
Basel, Strassburg, Nürnberg, Köln,
Speyer und Augsburg. Bei den Titeln aus dem
französischsprachigen Raum stammen die
meisten aus Paris, während bei den Werken
aus Italien das Schwergewicht bei Venedig und
Rom liegt. Genaue Zahlen zu einzelnen
Druckorten können nicht genannt werden, da
noch nicht alle Zuschreibungen gesichert sind.
Die Inkunabeln / Postinkunabeln verteilen sich
sprachlich auf 225/120 lateinische, 18/26
deutschsprachige, 10/13
französischsprachige, 1/2 griechische
Titel. Nur als Postinkunabeln vertreten sind 2
italienisch- und 3 hebräischsprachige
Drucke. Ältester Druck des Bestands mit
gesicherter Datierung ist Augustinus’
De civitate dei (Subiaco 1467,
Sweynheym und Pannartz).
2.29
Der grösste Teil der heutigen
Inkunabelsammlung kam bereits im 16. Jh in die
Bibliothek, und zwar aus den im Zuge der
Reformation aufgelösten Klöstern. In
nachreformatorischer Zeit wuchs der Bestand nur
zögerlich, wobei die meisten Zugänge
aus unterschiedlichen Schenkungen stammen. Die
in Bern verbliebenen Bestände stellen nur
einen kleinen Teil der ursprünglichen
Klosterbestände dar. Der Grossteil ihrer
Bibliotheken scheint schon vor der
Klosterauflösung in andere, weiterhin
bestehende Klöster, hauptsächlich
aber nach Basel, überführt worden zu
sein. Entsprechend ihrer Herkunft steht die
theologische Literatur mit Bibeln,
Bibelkommentaren, patristischer, scholastischer
und kirchenrechtlicher Literatur mit einem
breiten Spektrum gängiger Autoren im
Vordergrund. An zweiter Stelle stehen die
Klassikerausgaben und die Grammatik, danach
folgen Chronistik, naturwissenschaftliche Werke
und volkssprachige Literatur. Aus dem Berner
Predigerkloster kommen die Opuscula
(Venedig 1490) des Thomas von Aquin, dem
Priorat Herzogenbuchsee gehörte eine
Etymologie des Isidor von Sevilla (Augsburg
1472), aus dem Heiliggeist Spital stammt eine
lateinische Bibel (Strassburg 1466?). Eine
grössere Gruppe, rund 80 Bde, erkennbar an
ihren einheitlichen Einbänden, stammt aus
der Kartause Thorberg. Reste der
ursprünglichen Signatur lassen vermuten,
dass deren Bestand einst mehrere Hundert Bde
umfasst haben muss. Zu den bemerkenswerten
Stücken der ganzen Abteilung gehören
die teilweise seltenen Schweizer Inkunabeln und
Postinkunabeln wie das älteste gedruckte,
datierte Buch der Schweiz, der
Mammotrectus (Beromünster 1470),
der Basler Erstdruck von Gregors des Grossen
Moralia in Job (Basel 1467/68),
Nikolaus Schradins Chronik des Krieges
(Sursee 1500), die Legenda s.
Wolfgangi (Burgdorf 1475), Werner
Rolevincks Fasciculus temporum
(Rougemont 1481), das für das Berner
Vinzenzstift gedruckte Officium sancti
Vincentii (Basel 1517), die
Melusine (Strassburg 1516)
Thürings von Ringoltingen oder Giovanni
Boccaccios De claris mulieribus (Bern
1539), das erste illustrierte Buch, das in Bern
gedruckt wurde.
Alte Drucke
2.30
An sich eine Sondergruppe
innerhalb der Sachgruppe
„Theologie“ stellen die Alten
Drucke (AD) dar, in der insgesamt 913 Titel
enthalten, aber nicht systematisch geordnet
sind. Mit Ausnahme von 12 Titeln des 17. Jhs
sind sie alle dem 16. Jh zuzurechnen.
Sprachlich halten sich die lateinischen (426)
und deutschen Titel (462) in etwa die Waage,
vorhanden sind aber auch 12 griechische Titel.
Am Sonderstandort zusammengestellt sind Autoren
und Werke zur Reformation, auch die
entsprechenden Bibelübersetzungen. Stark
vertreten sind in verschiedensten Ausg. Martin
Luther, Ulrich Zwingli, Jean Calvin und die
übrigen Schweizer Reformatoren der ersten
und zweiten Generation, Erasmus von Rotterdam,
auch Martin Bucer, Thomas Müntzer,
Wolfgang Capito und Ulrich von Hutten. Ein
kleiner Bestand betrifft die Berner Reformation
(Berner Disputation, Zürich 1528) und
deren Gegner Thomas Murner
(Gäuchmatt, Basel 1519; Von
fier ketzeren Predigerordens, Strassburg
1509). Bemerkenswert viele Drucke stammen aus
den Basler Druckereien. Der Sonderstandort,
obwohl vermutlich erst im 19. Jh eingerichtet,
entspricht gewissermassen dem Kernbestand und
Literaturbedarf der ehemaligen Hohen Schule
Bern.
Rara
2.31
Ein sehr breites Spektrum
historischer Bestände findet sich in der
allgemeinen Rara-Sammlung, die insgesamt 2244
Titel umfasst, davon eine Inkunabel. Die
übrigen Titel verteilen sich mit 698
Einheiten auf das 16. Jh, mit 755 auf das 17.
Jh, mit 543 auf das 18. Jh und mit 247 auf das
19. Jh. Sprachlich vertreten sind mit 1875
Titeln Deutsch, mit 178 Latein, mit 118
Französisch, mit 35 Italienisch und
weitere Sprachen wie Englisch (19), Spanisch
(2), Niederländisch (2) und je einem Titel
Russisch, Chinesisch, Arabisch und
Hebräisch.
2.32
Obwohl die am Standort vertretenen
Titel eine sehr heterogene Gruppe darstellen,
lassen sich doch gewisse Schwerpunkte erkennen.
Berner Drucke des 16. Jhs oder Drucke aus
diesem Zeitraum, die Bern betreffen, sind,
sofern sie nicht als Theologica gelten und
deshalb dem Standort Alte Drucke zugeteilt
wurden, in grösserer Zahl vorhanden. Das
betrifft sowohl die Drucke der ersten Berner
Drucker, insbesondere Mathias Apiarius und
seine Musikdrucke (Lampadius
Lüneburgensis, Compendium musices,
Bern 1537), aber auch die gedruckten Spiele von
Niklaus Manuel (Fasnachtsspiel, Bern
1539) und Hans von Rütte. Eine kleine
Sondergruppe stellen die Kalender,
Einblattdrucke und Spielkarten des 15. und 16.
Jhs dar; sie sind weitgehend schweizerischer
Provenienz. Des weiteren lassen sich
verschiedene Schweizer Liedersammlungen finden
wie die Liedflugschriftendrucke von Mathias und
Samuel Apiarius (ca. 50 Titel), die Sammlungen
Alfred Bärtschi (ca. 400 Titel), Christian
Rubi (ca. 400 Titel) und Theodor Engelmann (283
Titel). Im Standort aufgegangen sind auch
geschlossene Bibliotheken; besonders
erwähnenswert ist die bibliophile
Bibliothek des Arztes Adolf Liechti
(1898–1946) mit den bedeutendsten
naturwissenschaftlichen Werken aus den Gebieten
Medizin, Mathematik, Mineralogie, Optik und
Alchemie, insgesamt ca. 131 Werke, davon 55 des
16. Jhs.
Gelehrtenbibliotheken des 16. Jahrhunderts
2.33
Von den Gelehrtenbibliotheken des
16. Jhs, die der damaligen
„Liberey“ der Hohen Schule
testamentarisch übereignet worden waren,
sind in den 70er Jahren des 20. Jhs drei soweit
als möglich rekonstruiert und separat
aufgestellt worden. Davon umfasst die
Bibliothek des Basler Theologieprofessors
Leonhard Hospinian (um 1500–1564) noch
435 Titel in 234 Bdn, darunter 5 lateinische
Inkunabeln und eine griechische. Die
übrigen Drucke, ausschliesslich des 16.
Jhs, verteilen sich auf die Sprachen Latein
(376), Griechisch (34), Italienisch (10),
Deutsch (8) und Hebräisch (1). Die
Bibliothek enthält vorwiegend
römische und griechische Klassiker der
Philosophie, Geschichte, Philologie und
Rhetorik. Rund ein Viertel betreffen die
zeitgenössische theologische Literatur und
biblische Schriften, darunter die Complutenser
Polyglottenbibel (6 Bde, Alcalá de
Henares 1514–1517). Bemerkenswert sind
die zahlreichen naturwissenschaftlichen und
medizinischen Werke, neben den antiken
(Ptolemäus, Geographia, Ulm 1482)
v. a. die zeitgenössischen wie die
Arithmetica integra (Nürnberg
1544) von Michael Styfel oder die
Kräuterbücher von Leonhard Fuchs
(Basel 1542) und Hieronymus Bock (Strassburg
1552). Ein vergleichbares Fächerspektrum
weisen die Bibliotheken der beiden Berner
Theologieprofessoren Nicolaus Artopoeus (um
1500–1553) und Benedicht Aretius (um
1522–1574) auf. Enthält die
Bibliothek Artopoeus noch 98 Bde, wovon 11
Inkunabeln (92 Titel lateinisch, 8 Titel
deutsch, je 2 Titel hebräisch und
griechisch), sind von der Bibliothek Aretius
nur mehr 32 Titel des 16. Jhs vorhanden (26
Latein, 5 Griechisch, 1 Deutsch), u. a.
Sigismund von Herbersteins Rerum
Moscoviticarum commentarii (Basel
1556).
Bibliothek
Bongars
2.34
Die Bibliothek des
französischen Humanisten und Diplomaten
Jacques Bongars (1554–1612) kam 1632 als
Schenkung seines Erben Jakob Graviseth nach
Bern. Zunächst separat aufgestellt und
erschlossen, wurde sie 1693 mit dem
übrigen Bestand vermischt und erst
zwischen 1960–1993 nach Hortins
Clavis bibliothecae Bongarsianae von
1634 wieder zusammengezogen. Dabei wurde auch
die historische Fächereinteilung für
die Druckschriften (die Handschriften befinden
sich seit 1951 in der Burgerbibliothek Bern)
übernommen. Von den 3074 Bdn mit insgesamt
6856 Titeln und rund 500 Flugschriften sind 125
Titel den Inkunabeln (115 lateinisch, 6
französisch, 2 italienisch, einer
griechisch, einer englisch), 5077 dem 16. Jh
(3364 lateinisch 874 französisch, 346
italienisch, 225 deutsch, 218 griechisch, 27
spanisch, 11 hebräisch, 5 englisch, 5
niederländisch und je ein Titel polnisch
und arabisch), 2206 dem frühen 17. Jh
zuzurechnen (1218 lateinisch, 434
französisch, 303 deutsch, 218 italienisch,
12 englisch, 10 griechisch, 9 spanisch, 2
hebräisch). Im Vergleich mit dem
Hortinschen Katalog beträgt die
Verlustrate durch Diebstahl,
Dublettenverkäufe im Verlauf der Jhe
schätzungsweise 15–20%. Die in
humanistischer Tradition alle Wissensgebiete
der damaligen Zeit umfassende Bibliothek ist
die bedeutendste Sammlung der UB/ZB.
2.35
Grossen Raum nehmen in der
Bongarsischen Bibliothek im Fach
„Theologie“ (1303 Titel) die
biblischen Schriften in mehreren Sprachen ein,
darunter in Aramäisch, Arabisch,
Katalanisch und die erwähnte Complutenser
Polyglottenbibel, die Kirchenväter und
Streitschriften zu Glaubensfragen. Unter den
medizinischen Werken (159 Titel) finden sich
Koch-, Pest-, Kräuter- und
Arzneibücher, auch alchemistische Titel
von Andreas Libavius, Ramón Lull, Lucas
Rodargius und Leonhard Thurneisser zum Thurn.
Vertreten sind ebenfalls alle Klassiker der
Medizin wie Celsus, Dioscorides, Galen,
Hippocrates oder Theophrast. Im Fach
„Jurisprudenz“ (186 Titel) sind die
römischen und germanischen Rechtsquellen
mit dem Corpus juris civilis, der
Lex Salica und das Kirchenrecht mit
dem Corpus juris civilis vorhanden,
ebenfalls die entsprechenden Kommentare. Es
fehlen nicht die Schriften von Bongars Lehrern
Jacques Cujas und François Hotman. Einen
wichtigen Platz nehmen die philosophischen
Disziplinen mit 1832 Titeln ein. Unter den
Philosophici am stärksten vertreten sind
Aristoteles (ca. 70 Titel) und Cicero (ca. 90
Titel), zahlreich sind auch die philologischen
Werke, u. a. mit Francesco Colonnas
Hypnerotomachia Poliphili (Venedig
1499). Unter den Wörterbüchern und
Grammatiken befinden sich Besonderheiten wie
der Thesaurus polyglottus (Frankfurt
1603) von Hieronymus Megiser oder Albert
Molnars Lexicon
Latino-Graeco-Hungaricum (Hanau 1611).
Autoren wie Boethius, Euklid (13 Titel) und
Michael Psellus vertreten die Mathematik und
Arithmetik, für die Geographie finden sich
Namen wie Periegetes, Pomponius Mela,
Ptolemäus, Orteius und Strabo, für
die Astronomie Tycho Brahe, Galileo Galilei,
Johannes Kepler und für die Architektur
Leon Battista Alberti, Andrea Palladio,
Agostino Ramelli und Vitruv in diversen Ausg.
und Übers. Umfangreich ist die
Unterabteilung Politici mit Felix Hemmerlins
De nobilitate (Strassburg 1493/1500),
Giuseppe Castigliones Cortegiano
(Venedig 1545), Niccolὸ Machiavellis
Principe (Venedig 1537) und Johannes
Garzonis Piazza (Venedig 1610). In der
gleichen Abteilung befinden sich auch
Kriegsschriften von Lelio Brancaccio, Justus
Lipsius, Roberto Valturio und Renatus Flavius
Vegetius. Das grösste Fach bildet die
Historia (2594 Titel) mit Katalogen wie Conrad
Gessners Bibliotheca universalis
(Zürich 1583) und den Pandekten
(Zürich 1548), aber auch Verzeichnissen
der Handschriftensammlungen in Oxford,
Cambridge, Augsburg und München. Die
Geschichtsquellen für das Altertum
repräsentieren u. a. diverse Ausg. von
Diodorus Siculus und Flavius Josephus.
Deutliche Schwerpunkte bilden die Jesuitica
(mehr als 100 Drucke), die Geschichte der
Kreuzzüge, Orientalia wie die
französische Übers. von Haythons
Historia orientalis (Paris 1517),
diverse Türkendrucke, eine umfangreiche
Sammlung von Relationes (Annus
Christi, Rorschach 1597) und die
französische Geschichte mit Raritäten
wie politischen Flugschriften zu den
Glaubenskriegen oder die Buève de
Hantone (Paris 1502). Das Fach „Ars
Poetica“ (630 Titel) enthält neben
der antiken Literatur, darunter die
Komödien- und Tragödiendichter,
französische Literatur wie den Temple
d’honneur (Paris 1504) von Lemaire
de Belges und den Vergier d'honneur
(Paris 1500), italienische Literatur mit Ariost
und Petrarca sowie spanische mit der
Celestina (Venedig 1525, Paris 1542,
Antwerpen 1599) von Fernando de Rojas. Weiter
erwähnenswert sind die Opera
(Nürnberg 1501) der Roswitha von
Gandersheim und die Komödie
Pathelin (Paris 1543) in einer
lateinischen Übertragung von Johannes
Reuchlin. Noch 152 Titel enthält der
Appendix. Hier finden sich noch einmal
Pathelin, und zwar im
französischen Originaltext (Paris 1564),
Grobianus und Grobiana (Frankfurt
1558) von Friedrich Dedekind sowie die
Musica practica (Hamburg 1596) von
Nicolaus Rogge. Von den Libri erotikoi sind
lediglich noch erhalten Gaspar Scioppius’
Priapeia (Frankfurt 1606) und Giovanni
Boccaccios Decamerone (Toscolano 1525
und Venedig 1540).
Sammlung Hollis
2.36
Zwischen 1758 und 1765 liess der
englische Republikaner Sir Thomas Hollis
(1720–1774) der Berner „public
library“ aus politischer Begeisterung
für die „Republik Bern“ eine
Sammlung „Historischer über
Wissenschaft und Künste geschriebener
entweder in Engelland oder in den drei
Königreichen gedruckter Bücher“
und diverse Schriften zur Zeitgeschichte
zukommen. Die bibliophilen, meist einheitlich
gebundenen Bde der Sammlung gehörten zu
den separat aufgestellten Vorzeigeobjekten der
Bibliothek, bis sie 1776 mit den übrigen
Beständen verschmolzen wurden. Seit 1955
ist die Sammlung wieder separat
aufgestellt.
2.37
Die Sammlung Hollis umfasst heute
insgesamt 424 Titel, wovon 350 in englischer
Sprache, die restlichen in Latein (71) und je
ein Titel in Französisch und Italienisch
verfasst sind. Zeitlich sind 4 Titel dem 16.
Jh, 73 Titel dem 17. Jh und 347 Titel dem 18.
Jh zuzurechnen. Nach dem Sinnerschen Katalog
(Catalogus librorum selectissimorum,
1767) verteilen sich die Titel auf die sechs
Fächer Theologie / Kirchengeschichte /
Kirchenrecht (30%), Naturgeschichte (5%),
Philosophie / Mathematik / Medizin / Artes
(15%), Klassische Autoren / Antike Geschichte
(10%), Miscellanea / Critici / Poetae /
Grammatici / Artes liberales (10%). Der
Herkunft und den Intentionen des Donators
entsprechend kommt dem Fach „Historia
Angliae civilis et ecclesiastica“ (30%)
ein besonderes Gewicht zu. Vertreten sind
seltene Ausg. von Autoren wie Edmund Ludlow,
Sir Thomas Bacon, Algernon Sidney und Isaac
Newton ebenso wie die Philosophical
Transactions (London 1665).
Sammlung
Ryhiner
2.38
Eine international bedeutende
Kartensammlung des 18. Jh kam 1867 als
Schenkung in die damalige Stadtbibliothek. Die
insgesamt ca. 16'500 Karten, topographischen
Ansichten und Pläne stammen aus der
Sammlung des Berner Staatsmanns Johann
Friedrich Ryhiner (1732–1803) und sind
mit Ausnahme der Schweizer Karten noch in von
Ryhiner selber zusammengestellten 501
thematischen Sammelmappen enthalten. Rund 22
Sammelmappen betreffen die Schweiz, 363 weitere
europäische –hauptsächlich
Deutschland und Frankreich – und 61
Sammelmappen aussereuropäische Länder
und Kontinente. In den restlichen 55
Sammelmappen befinden sich Himmels- und
Weltkarten, historische Karten und Varia.
Zeitlich verteilen sich die Karten zu 4% auf
das 16. Jh, 29% auf das 17. Jh, zu 65% auf das
18. Jh und zu 2% auf das 19. Jh.
Rossica
Europeana
2.39
Die Schweizerische
Osteuropabibliothek, eine Teilbibliothek der
UB, konnte diese Bibliothek im Jahre 2005
käuflich von ihrem Gründer Peter
Sager (1925–2006) übernehmen. Dieser
hat die herausragende Sammlung in den
Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg
aufgebaut, motiviert durch sein Interesse
für das vorrevolutionäre Russland.
Die Rossica Europeana umfasst Reiseberichte,
historisch-politische und
geographisch-volkskundliche Abhandlungen sowie
Karten- und Graphikblätter über
Russland und die geographisch angrenzenden
Regionen. Die Werke sind überwiegend
westlicher Provenienz und in westlichen
Sprachen verfasst. Thematisch zeichnet die
Sammlung nach, wie sich die Wahrnehmung
Russlands durch den Westen vom 16. bis zum 19.
Jh wandelte. Die Bibliothek umfasst 991 Titel
(16. Jh: 25; 17. Jh: 58; 18. Jh: 303; 19. Jh:
487) in 1572 Bdn, die dem historischen Bestand
zuzurechnen sind, sowie Hunderte von Karten und
Graphikblättern sowie einige
Autographen.
Kalender und
Almanache
2.40
Einen Sonderstandort bilden
Kalender und Almanache mit insgesamt 258
historischen Titeln, davon 6 des 17. Jhs, 76
des 18. und 176 des 19. Jhs, mit einer
englischsprachigen Ausnahme in Deutsch (212
Titel) und Französisch (45 Titel). Die
Standortgruppe enthält Kalender und
Almanache aus dem Ausland wie den
Musen-Almanach (Neustrelitz, ab 1796),
den Historiker Calender (Leipzig, ab
1794), Aglaja (Frankfurt, ab 1802),
Almanach des Muses (Paris, ab 1765).
An schweizerischen Kalendern die
Alpenrosen (Bern, Leipzig, ab 1811),
den Arbeiterfreund-Kalender (Bern, ab
1896) und den Almanach Hachette
(Lausanne, ab 1895). Den eigentlichen
Schwerpunkt stellen die bernischen Kalender dar
mit dem Hinkenden Bot (Bern, ab 1731),
Sonnen-Circel (Bern, ab 1762),
Cabinets-Kalender (Bern 1837),
Schreibkalender (Bern, ab 1694) und
Regimentsbüchlein (Bern, ab
1763).
Bibliothek der
Bernischen Museums- und Lesegesellschaft
2.41
Die Bibliothek der 1791
gegründeten Lesegesellschaft war
ursprünglich rein wissenschaftlich
ausgerichtet. Im 19. und 20. Jh entwickelte sie
sich in Richtung einer gehobenen
Unterhaltungsbibliothek mit den Schwerpunkten
Reiseliteratur und Belletristik, vorwiegend in
deutscher (60%) und französischer Sprache
(30%). 1941 fusionierte sie mit der
Museumsgesellschaft. Die älteren
Bestände der beiden Bibliotheken wurden
periodisch der Stadtbibliothek abgetreten, die
sie unter eigener Signatur erschloss. Insgesamt
kamen bis zur Liquidation der Lesegesellschaft
1980 rund 30'000 Titel, davon 115 Titel des 18.
Jhs (83 in Deutsch, 28 in Französisch) und
14'350 Titel des 19. Jhs (8740 in Deutsch, 4087
in Französisch, 1496 in Englisch, 24 in
Italienisch, 3 in Spanisch) in die damalige
StUB. Die Bibliothek der Lesegesellschaft
zeichnet sich aus durch eine grosse Zahl von
Erstausgaben und seltene belletristische
Literatur, auch Trivialliteratur. Es finden
sich aber ebenso San Martes Übers. von
Wolfram von Eschenbach (Magdeburg 1836),
Münchhausens Abenteuer mit den
Disteli-Illustrationen (Solothurn 1841) und
Fritjof Nansens In Nacht und Eis
(Leipzig 1897/98).
Bibliothek
Fellenberg
2.42
Die Bibliothek des
Hofwyl-Gründers und Pädagogen Philipp
Emanuel von Fellenberg (1771–1844) kam
1897 in die StUB, wo sie seither als
geschlossene Sammlung mit 4487 Titeln
aufbewahrt wird (16. Jh: 23; 17. Jh: 48; 18.
Jh: 2153; 19. Jh: 2263). Beibehalten wurde die
von Fellenberg selbst vorgenommene
Sacheinteilung. Die Bücher verteilen sich
auf die Theologie mit 325, Philosophie mit 255,
Pädagogik mit 499, Alte Sprachen mit 447,
moderne Sprachen und Literatur mit 509,
Geographie mit 154, Geschichte und Biographien
mit 314, Mathematik und Naturwissenschaften mit
326, Recht mit 713, Politik und Wirtschaft mit
599, Landwirtschaft mit 16 und Nachträge
aus allen Gebieten mit 330 Titeln. Die
Bücher zur Landwirtschaft sind erst 1983
in die StUB gekommen und grösstenteils dem
allgemeinen Bibliotheksbestand zugeordnet
worden.
Sammlung
Lauterburg
2.43
1865 erwarb die Stadtbibliothek
die 18'376 Titel umfassende
Broschürensammlung des Berner Theologen,
Lehrers, Historikers und Politikers Gottlieb
Ludwig Lauterburg (1817–1864). Lauterburg
hatte eine systematische Sammlung von
Druckwerken zur Schweizergeschichte von 1785
bis 1840 angelegt in der Absicht, damit die
Lücke zwischen der Bibliothek der
Schweizergeschichte von Gottlieb Emanuel
Haller, die 1785 endet, und 1840, als diese
Sammelaufgabe von der Allgemeinen
Geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz
wieder aufgenommen wurde, zu schliessen. In der
Sammlung enthalten sind neben der allgemeinen
historischen und politischen Publizistik v. a.
viele Flugschriften, Tageslieder und Predigten.
Entgegen der ursprünglichen Intention
führte Lauterburg die Sammlung bis in sein
Todesjahr weiter. Die Sammlung enthält
auch viele ältere Druckwerke zur
Schweizergeschichte, darunter 2 Inkunabeln (16.
Jh: 35; 17. Jh: 311; 18. Jh: 2898; 19. Jh:
15.130). Die Boschüren sind in 1254
Sammelbänden gebunden, aber nicht
systematisch geordnet; 13'173 Titel sind in
deutscher, 1814 in französischer Sprache
verfasst.
Druckbelege
Haller
2.44
Die Sammlung besteht aus rund 30
Bdn und 70 Schachteln mit Druckbelegen der
ehemaligen Berner Druckerei Haller im 19. Jh,
einem einmaligen Fundus seltener Akzidenzdrucke
wie Affichen, Privatdrucke, Visitenkarten,
Theater- und Konzertzettel etc.
Ursprünglich in rund 200 Bdn von
1800–1820 summarisch, von 1821–1859
systematisch abgelegt, wurden die Bde 1930
teilweise aufgelöst und neu nach einzelnen
Sachgebieten (Klopfzettel, Plakate etc.) und
Formaten geordnet. Insgesamt haben sich
schätzungsweise 10'000 Druckbelege
erhalten.
Bibliothek
Singer
2.45
Aus dem Besitz des Wiener
Germanisten, Juristen und Begründers des
Thesaurus proverbiorum medii aevi,
Samuel Singer (1860–1948), stammen 27.300
Bde, die als Bibliothek separat aufgestellt
sind. Die Bibliothek diente Singer sowohl als
Handbibliothek für seine
Dozententätigkeit als auch als
Forschungsinstrument für den Thesaurus.
Diese germanistisch-mediävistisch
ausgerichtete Bibliothek bildete den Grundstock
für den nach ihrer Übernahme von der
Stadt- und Universitätsbibliothek weiter
gepflegten Sammelschwerpunkt
Romanisch-germanisches Mittelalter. Allerdings
gehören insgesamt nur 3546 Titel der
Bibliothek Singer zum historischen Bestand,
wovon 10 Titel zum 16. Jh, 9 zum 17. Jh, 68 zum
18. Jh und 3459 Titel zum 19. Jh. An Sprachen
ist ein reiches Spektrum vertreten; die
Mehrheit der Titel gehört indes der
deutschen Sprache an (2970), es folgen 181
französische Titel, 108 lateinische, 95
englische und weitere europäische
Sprachen, insbesondere aber auch nordische
Sprachen wie Dänisch (21), Schwedisch
(14), Norwegisch (3), ferner Russisch (2).
Beibehalten wurde neben der gesonderten
Aufstellung auch die Singersche Sacheinteilung.
Vom historischen Bestand sind ca. 1380 Titel
den Nachschlage- und Quellenwerken zuzurechnen,
ca. 700 Titel den übrigen Sachgebieten wie
Literaturgeschichte, Religion, Recht und Kunst,
ca. 1466 Titel den Zeitschriften,
Sammelbänden und Dissertationen.
Bibliothek
Holzer
2.46
Im Jahre 1964 erwarb die Stadt-
und Universitätsbibliothek die
ornithologische Bibliothek des Arztes Erwin
Holzer (1895–1972). Von den insgesamt 787
Titeln in 1550 Bdn sind 282 Titel dem
historischen Bestand zuzurechnen, wobei 2 Titel
ins 16. Jh fallen, 3 ins 17. Jh, 34 ins 18. Jh
und 243 ins 19. Jh. Werke zur vogelkundlichen
Forschung stammen vorwiegend aus dem
angelsächsischen und deutschen Raum,
weshalb diese Sprachen auch deutlich dominieren
(Deutsch: 159 Titel; Englisch: 59 Titel). Die
Sammlung beschränkt sich nicht auf eine
Region oder einen Kontinent, sondern
konzentriert sich auf die ornithologische
Buchillustration. Zur Sammlung gehören so
bedeutende kolorierte Prachtwerke wie
Jean-Baptiste Audeberts Oiseaux
dorés (Paris 1800–1806), John
Goulds Birds of Australia (London
1837/38), Hermann Schlegels Traité
de Fauconnerie (Leiden 1844–1853)
mit den Illustrationen von Joseph Wolf und
George Shields Ornithologica
Britannica (um 1841).
Wagner-Sammlung
2.47
1982 übergab Paul Richard
(1904–1991) der StUB seine bibliophile
Richard Wagner-Sammlung, eine der umfassendsten
Sammlungen von Wagner-Literatur ausserhalb
Bayreuths. Sie umfasst rund 1400 Bde, wovon 286
Titel des 19. Jhs mit Erstdrucken, Musikalien,
Kunstmappen, Theaterzetteln und
Spielführern zu Wagner und den Bayreuther
Festspielen, hauptsächlich in deutscher
Sprache (265 Titel) neben einer kleinen Anzahl
fremdsprachiger Titel (13 französische, 7
englische Titel, ein italienischer). Besonders
zu erwähnen sind die Zeitschriften
Revue Wagnérienne (Paris
1885–1888), The Meister (London
1888–1895), die Erstausgabe von Friedrich
Nietzsches Götzen-Dämmerung
(Leipzig 1889) oder die Scenischen Bilder
nach den für die Bayreuther
Aufführung gefertigten Decorations- und
Costümskizzen (Leipzig 1882).
Davoser
Bibliothek
2.48
Mit der Davoser Bibliothek besitzt
die Schweizerische Osteuropabibliothek, eine
Teilbibliothek der UB, eine Sammlung
russischer, vorrevolutionärer Bücher,
insgesamt 3581 Titel, davon 1292 Titel aus dem
letzten Viertel des 19. Jhs, weitgehend
politische Literatur und seltene
Broschüren revolutionären Inhalts.
Von besonderem Wert sind die Literatur zur
Emanzipation der Frau, vorrevolutionäre
Jugendbücher, Belletristik, Zeitschriften
und Reiseliteratur, die in Russland der
Sowjetzensur zum Opfer gefallen sind, aber in
der Schweiz überlebten. Die Bücher
stammen erstens aus den Davoser Sanatorien,
zweitens aus dem Besitz russischer
Sozialdemokraten in der Schweiz, insbesondere
Bern, und drittens aus den Erbschaften
russischer Emigranten sowie weiteren
Sammlungen. Die meisten historischen Werke sind
in russischer (1275 Titel), wenige in
französischer (10 Titel) oder deutscher
Sprache (6 Titel) verfasst.
Weitere
Sondersammlungen
2.49
Weitere geschlossene
Sondersammlungen bilden diverse ehemalige
Privatbibliotheken, die im Laufe des 19. oder
20. Jhs in den Besitz der heutigen UB/ZB
gekommen sind, so die Bibliothek des Berner
Forstmeisters Albrecht Franz Gruber
(1767–1827) mit 130 Titeln (17. Jh: 2;
18. Jh: 65; 19. Jh: 63) zeitgenössischer
forstwissenschaftlicher Literatur und
Fachzeitschriften, darunter auch Reiseberichten
aus Amerika mit botanischen Erklärungen,
Standardwerken zur Baumschulung,
Borkenkäferbekämpfung und zur
Forstvermessung. Die Botanik beherrscht die
Fachbibliothek des Berner Arztes und
Naturforschers Samuel Brunner (1790–1844)
mit zahlreichen Tafelwerken, Zeitschriften und
Fachliteratur zur schweizerischen und
internationalen Pflanzenkunde, insgesamt 621
Titel (16. Jh: 10; 17. Jh: 18; 18. Jh: 165; 19.
Jh: 428). Insgesamt 235 Titel (16. Jh: 13; 17.
Jh: 16; 18. Jh: 181; 19. Jh: 14), mehrheitlich
theologische, aber auch wenige Werke zur
Altphilologie enthält die Bibliothek des
Münsterpfarrers Samuel Gottlieb Risold
(1756–1857). Nur mehr 112 Titel (17. Jh:
1; 18. Jh: 34; 19. Jh: 77) historischer Werke
und zeitgenössischer deutscher und
französischer Belletristik umfasst die
Bibliothek des Chirurgen Rudolf Abraham von
Schiferli (1775–1837), da seine
medizinische Fachliteratur in den allgemeinen
Bibliotheksbestand integriert worden ist (ca.
400 Titel). Medizinische Schriften, v. a. auch
Tafelwerke und bedeutende Zeitschriftenreihen
(Mirror, Observer, Tatler, Spectator),
aber auch Geschichte und Kunstgeschichte
dominieren die Bibliothek des amerikanischen
Laryngologen Anton Ruppaner (gest. 1892),
insgesamt 927 historische Titel ausschliesslich
des 19. Jhs und überwiegend in englischer
Sprache. Eine kleine Bestandsgruppe an
englischer Literatur und Belletristik der
Ruppaner-Bibliothek befindet sich heute im
Besitz des Englischen Instituts der
Universität Bern (ca. 80 Titel). Von der
Bibliothek des Germanisten Fritz Strich
(1882–1963) sind 594 Titel dem
historischen Bestand zuzurechnen, mehrheitlich
Titel in deutscher Sprache und sein Fachgebiet
betreffend (17. Jh: 3; 18. Jh: 40; 19. Jh:
551). 31 Inkunabeln, 92 Titel des 16. Jhs, 24
des 17. Jhs, 86 des 18. Jhs und 35 Titel des
19. Jhs mit den Schwerpunkten
Naturwissenschaften, Geschichte und Topographie
finden sich in der Bibliothek des Arztes Werner
Zesiger (1902–1958), darunter
Plinius’ Historia naturalis
(Venedig 1472) und Thomas von Aquins Super
quarto libro sententiarum Petri Lombardi
(Mainz 1469). Die Leseinteressen des bernischen
Patriziats, vornehmlich
französischsprachige Belletristik, Werke
zur Philosophie, Geschichte, Militaria und
Andachtsliteratur, widerspiegeln sich in der
Bibliothek Neues Schloss Gerzensee (Gerz). Die
ehemalige Schlossbibliothek enthält 160
Titel, wovon 4 des 16. Jhs, 13 des 17., 193 des
18. und 66 des 19. Jhs. Mehrheitlich
Zeitschriften zum Gastgewerbe, Hotelwesen und
Kochbücher, insgesamt 38 Titel des
späteren 19. Jhs, sind enthalten im
Sonderbestand „Cercle des chefs de
cuisine Berne (CCB)“.
3. Kataloge
Online-Katalog IDS Basel
/ Bern (OPAC), ab 1990, retrospektiv
ergänzt
Alter Alphabetischer
Dienstkatalog in Zettelform [Kapsel], begonnen
unter Emil Blösch 1880, fortgeführt
bis 1989 [enthält den gesamten Bestand an
Druckschriften bis 1989; Anlage nach
preussischen Instruktionen mit StUB-eigenen
Varianten; auch als Mikrofiche-Katalog
(1991/92) und als digitalisierter Zettelkatalog
(2000, IPAC)]
Alter Standortkatalog in
Journalform, begonnen unter Emil Blösch
1880, abgelöst durch: Standortkatalog
[Ringordner], ab 1930, fortgeführt bis
1989
Alter Sachkatalog in
Zettelform [Kapsel], begonnen unter Emil
Blösch 1891, abgelöst und
überführt in: Sachkatalog nach
universeller Dezimalklassifikation, in
Zettelform [Kapsel], ab 1930, fortgeführt
bis 1989
Belart, Françoise:
Catalogue de plaquettes et pamphlets concernant
les guerres de religion en France
1560–1600 (Fonds Bongars, Bern).
Diplomarbeit. Genève 1959 [Appendix zum
alphabetischen Katalog Bibliotheca Bongarsiana,
nur Zettelform (Kapsel); UB/ZB, H LI 71]
Engler, Claudia:
Bibliothek Neues Schloss Gerzensee. Geschenk
der Schweizerischen Nationalbank Dezember 1998.
Bern 2000 [UB/ZB, RAE 2463 : 1]
Engler, Claudia:
Bibliothek Neues Schloss Gerzensee Teil II.
Geschenk von Dr. Rudolf von Graffenried 2001.
Bern 2002 [UB/ZB, RAE 2463 : 2]
Engler, Claudia: Sammlung
Lindt. 33 vorwiegend theologische Werke vom
16.–19. Jahrhundert. Bern 2002 [UB/ZB,
RAE 4011]
Engler, Claudia:
Bibliothek Benedicht Aretius (um
1525–1574). Eine Berner
Gelehrtenbibliothek des 16. Jahrhunderts. Bern
2003 [UB/ZB, RAE 4418]
Engler, Claudia:
Bibliothek Nicolaus Artopoeus (um
1500–1533). Katalog einer Berner
Schulmeisterbibliothek des 16. Jahrhunderts.
Bern 2003 [UB/ZB, RAE 4616]
[Eschler, Margaret]:
Bibliotheca Bongarsiana: Alphabetischer
Katalog, Druckerkatalog, Provenienzkatalog,
Katalog der Bücher mit gedruckter Widmung
an Bongars. Bern 1994 [in Zettelform (Kapsel),
auch Mikrofiche, seit 2002 alphabetischer
Katalog auch digitalisiert (IPAC); UB/ZB, LS
Allg-90 Bong]
Eschler, Margaret:
Sammlung Werner Zesiger, gesammelt von Dr.
Werner Zesiger (1902–1958). Bern 1997
[UB/ZB, RAE 1049]
Eschler, Margaret:
Sammlung Adolf Liechti. 127 vorwiegend
naturwissenschaftliche Werke vom 15.–19.
Jahrhundert, gesammelt von Professor Adolf
Liechti (1898–1946). Bern 1997 [UB/ZB,
RAE 1048]
Eschler, Margaret:
Sammlung Hospinian. Eine Gelehrtenbibliothek
aus dem 16. Jahrhundert. Bern 1998 [UB/ZB, RAE
1650]
Klöti, Thomas
(Hrsg.): Sammlung Ryhiner. Karten, Pläne
und Ansichten aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.
4 Bde. Bern 2003 [UB/ZB, RAB 5295]
[Niklaus, Johannes]:
Catalogus bibliothecae civicae. Bern [1674]
[hschr.; Katalog nach 15 Fächern,
innerhalb dieser alphabetisch nach Autoren und
Titeln, mit Standortverzeichnis und
alphabetischem Verfasserregister; Staatsarchiv
Bern, B III 109]
Wild, Marquard: Catalogus
librorum Bibliothecae Civicae Bernensis. Bern
1697 [hschr.; Katalog in 2 Bdn nach 12
Fächern, darunter separates Mss.-Fach. Mit
Federzeichnung von Wilhelm Stettler;
Burgerbibliothek Bern, Cod. A 4]
Haller, Albrecht von;
Engel, Samuel: Catalogus librorum Bibliothecae
Bernensis. Bern 1736–1739 [hschr.;
Katalog nach 8 Fächern, innerhalb dieser
alphabetisch geführt. Bd 1 von der Hand
Albrecht von Hallers, übrige Bde von
Samuel Engel; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist.
Helv. III 102–110]
[Sinner, Johann Rudolf]:
Verzeichniss der im Druck oder handschriftlich
von G. E. von Haller gesammelten und der
Bibliothek zu Bern verkauften Schriften. Bern
1764–1776 [Burgerbibliothek Bern, Mss.
hist. Helv. III 217]
Sinner, Johann Rudolf:
Bibliothecae Bernensis librorum typis editorum
catalogus. Bern 1764 [2 Bde, erster gedruckter
Druckschriftenkatalog der Bibliothek,
systematisch nach Fächern, innerhalb
dieser alphabetisch. Bd 1 enthält ein
Verzeichnis der Schenkungen bis 1735 und eine
Übersicht zu dem vom Autor entworfenen
„Ordo bibliothecae“, Bd 2
zusätzlich ein kurzes „Verzeichnis
einiger Titul, die in diesem Catalogus nicht an
ihrem gebührenden Ort stehen, oder sonst
nicht daselbst möchten gesuchet
werden“; UB/ZB, H LII 185
(1–2)]
Sinner, Johann Rudolf:
Catalogi librorum typis editorum qui in
bibliotheca Bernensi exstant supplementum. Bern
1767 [Suppl. zum Katalog von 1764; UB/ZB, H LII
187]
[Sinner, Johann Rudolf],
Catalogus scriptorum Helveticorum. Verzeichniss
aller geschriebenen Werke, welche die Schweizer
Geschichte ansehen und auf der
öffentlichen Bibliothek zu Bern sich
befinden. Bern 1769 [gedrucktes Exemplar,
durchschossen und ergänzt durch die
handschriftliche Angabe der gedruckten Werke:
Historiae ecclesiasticae scriptores typis
editi; Burgerbibliothek Bern, Mss. hist. helv.
III 216]
Ith, Johann Samuel:
Cathalogi [sic!] librorum typis editorum, qui
in Bibliotheca Bernensi extant Supplementum II.
Bern 1784 [verloren]
[Tscharner, Bernhard
Friedrich von]: Verzeichniss aller auf der
Stadt-Bibliothek in Bern vorhandenen gedruckten
Werke. Bern 1811 [3 Bde, zweiter gedruckter und
erster alphabetischer Autorenkatalog, ohne
Helvetica und Jesuitica; mit Vorrede und Auszug
aus der Bibliotheksgeschichte Johann Rudolf von
Sinners und chronologischem „Verzeichnis
der Geschenke, die der Bibliothek gemacht
worden“ von 1586 bis 1811; UB/ZB, Allg.
1210]
[Tscharner, Bernhard
Friedrich von]: Supplement zum Catalog der
Stadtbibliothek in Bern. Enthaltend diejenigen
Bücher, die seit 1811 bis 1825 auf die
Bibliothek gekommen sind. Bern 1825 [UB/ZB
Archiv 52, ohne Signatur]
[Tscharner, Bernhard
Friedrich von]: Supplement zum Catalog der
Stadtbibliothek in Bern, enthaltend die
Bücher, welche von 1811 bis 1839 auf die
Bibliothek gekommen sind. Bern 1839 [mit
Verzeichnis der Schenkungen von 1811 bis 1839;
UB/ZB, Allg. 1210]
[Tscharner, Bernhard
Friedrich von]: Zweites Supplement zum Catalog
der Stadt-Bibliothek in Bern von Anfang 1840
bis Ende 1846. Bern 1847 [mit
„Verzeichniss der von 1840 bis 1847
erhaltenen Geschenke“; UB/ZB, Allg.
1210]
[Lüthardt, Franz]:
Fach-Katalog. Bern 1846 [hschr.; Sachkatalog in
13 Bdn, fortgeführt bis ca. 1875;
Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLI
47]
Steiger, Karl Ludwig von:
Local-Catalog der Stadt-Bibliothek Bern,
nämlich Angabe der Nummern der Bücher
so wie dieselben in den verschiedenen
Schränken und Säulen aufgestellt
sind, Bern 1851 [hschr.; Standortkatalog,
1872–1875 umgearbeitet als Vorstudie zum
Generalkatalog; Burgerbibliothek Bern, Mss.
Hist. Helv. XLI 47]
Steiger, Karl Ludwig von:
Drittes Supplement zum Catalog der
Stadt-Bibliothek in Bern von Anfang 1847 bis
Ende 1856. Bern 1856 [enthält ausserdem:
„Eintheilung der vom Jahre 1847 bis 1856
aufgestellten Werke nach dem
Fach-Kataloge“, „Folgende
Schweizerwerke stehen in keinem gedruckten
Katalog“, den „Nachtrag der
Bücher, die erst nach dem Druck dieses
Supplementbandes im Jahr 1856 aufgestellt
worden sind“ und den „Aus- und
Zusammenzug der Donationen vom Jahr
1847–1856“; UB/ZB, Allg. 1210]
Alle genannten Kataloge
beziehen sich auf Teilbestände der
Druckschriftensammlung bzw. inkorporierter
Bestände. Handschriftenkataloge und
Sammlungen, die 1951 an die Burgerbibliothek
gingen, sind nicht berücksichtigt.
Hortin, Samuel: Clavis
Bibliothecae Bongarsianae. Bern 1634
[Burgerbibliothek Bern, Cod. A 5]
Sinner, Johann Rudolf:
Catalogus librorum selectissimorum et
praestantissimae formae quos Anonymus Anglus
Bibliothecae Bernensi obtulit annis 1760 et
1765 [d. h. Thomas Hollis]. In: Ders.: Catalogi
librorum typis editorum qui in Bibliotheca
Bernensi exstant supplementum. Bern 1767
[UB/ZB, H LII 187 (4)]
[Ryhiner, Johann
Friedrich von]: Kartenkatalog. Bern um 1800
[hschr.; Katalog nach geographischen Regionen;
Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLV
138–187]
[Ryhiner, Johann
Friedrich von]: [Karten]-Inventar. Bern um 1800
[Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLV
134–135]
Steiger, Karl Ludwig von:
Verzeichniss der Doubletten auf der
Stadt-Bibliothek zu Bern, [Bern
1846–1851] [hschr.; alphabetischer
Katalog; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist.
Helv. XLI 24]
Steiger, Karl Ludwig von:
Verzeichnis der Incunabeln der Stadt-Bibliothek
in Bern 1857. Bern 1857 [hschr.; alphabetischer
Katalog; Burgerbibliothek Bern, ohne
Signatur]
Steiger, Karl Ludwig von:
Die Incunabeln der Stadtbibliothek der Stadt
Bern. Bern 1861 [hschr.; Katalog nach
Druckorten, Ergänzung zum Localkatalog von
1851; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv.
XLI 23]
Steiger, Karl Ludwig von:
Verzeichniss von Büchern, in welchen
handschriftliche Randglossen und Varianten
berühmter Gelehrter des 16. Jahrhunderts
stehen. Bern 1861 [hschr.; alphabetischer
Katalog; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist.
Helv. XLI 21]
Steiger, Karl Ludwig von:
Verzeichniss von Druckwerken der
Stadt-Bibliothek Bern’s, welche selten
sind, oder mit handschriftlichen Bemerkungen
versehen – mit Ausschluss der besonders
behandelten, grösstentheils seltenen
Incunabeln – hiezu noch Prachtwerke. Bern
1861 [hschr.; alphabetischer Katalog;
Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLI
22]
Steiger, Karl Ludwig von:
Verzeichniss von Werken der Stadt-Bibliothek,
in welchen handschriftliche Bemerkungen
berühmter Gelehrter vom XVIten Jahrhundert
vorkommen. Bern 1862 [hschr.; alphabetischer
Katalog; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist.
Helv. XLI 20]
[Katalog der
Broschürensammlung Gottlieb Ludwig
Lauterburg (1817–1864)]. [Bern 1871]
[Standortkatalog in Buchform; UB/ZB, ohne
Signatur]
Steiger, Karl Ludwig von:
Verzeichnis der bis Ende Jahrs 1872 auf der
burgerlichen Stadtbibliothek in Bern gehaltenen
Denk- und Zeitschriften. Bern 1872 [hschr.;
alphabetischer Katalog; UB/ZB Archiv 52, ohne
Signatur]
Hagen, Hermann: Appendix
librorum impressorum quibus notae marginales
ascriptae sunt conspectus. In: Catalogus
codicum Bernensium (Bibliotheca Bongarsiana).
Bern 1875 [UB/ZB, Dok.V.14]
Rettig, Georg:
Inkunabelkatalog. Bern um 1880 [hschr.; Katalog
nach Druckjahr und Druckorten; UB/ZB, ohne
Signatur]
Wäber, Adolf:
Uebersicht der Schweizerkarten. Bern 1891
[hschr., Katalog; UB/ZB, A.L. 323]
Verzeichnis der
vorhandenen Zeitschriften der Stadtbibliothek
Bern [ca. 1894–1900] [UB/ZB, Brosch
2315], abgelöst durch:
Zeitschriftenkatalog in Zettelform [Kapsel]
nach Fachgebieten, ab 1930 bis 1989
Benziger, Carl: Katalog
der im Besitze der Stadtbibliothek Bern sich
befindenden Inkunabeln. Bern 1912 [hschr.;
Katalog nach Druckorten mit Autoren- und
Hainnummernregister; UB/ZB, ohne Signatur]
[Katalog der Bibliothek
Philipp Emanuel von Fellenberg
(1771–1844)], [Bern 1920]
[Standortkatalog in Buchform; UB/ZB, ohne
Signatur]
Blösch, Hans:
Katalog-Entwurf zu verschiedenen
Liedersammlungen auf der Stadt- und
Universitätsbibliothek zu Bern. Bern [ca.
1940] [UB/ZB, Rar fol 2]
Bibliothek Samuel Singer.
[Bern ca. 1960] [Autorenkatalog in Zettelform
(Kapsel); UB/ZB, ohne Signatur]
Sammlung Thomas Hollis.
[Bern ca. 1960] [Autorenkatalog in Zettelform
(Kapsel); UB/ZB, ohne Signatur]
Sammlung Dr. med. Erwin
Holzer. [Bern 1968] [Autoren- und Titelkatalog
in Zettelform (Kapsel); UB/ZB, ohne
Signatur]
Verzeichniss der
medicinisch-chirurgischen Gesellschaft des
Kantons Bern zugehörenden Schriften. Bern
1832 [Autorenkatalog, enthält auch
separates Manuskriptenverzeichnis; UB/ZB, H
var. 7854 (5/1)]
Verzeichniss
sämmtlicher im Juni 1846 auf der
Bibliothek der Studierenden in Bern vorhandenen
Bücher. Bern 1846. Supplementum, 1850
[UB/ZB, AL 249a]
Verzeichnis der in der
Bibliothek der Schweizerischen Naturforschenden
Gesellschaft vorhandenen Bücher. Bern
1850, 1864, 1882 [UB/ZB, H XXIII 60]
Erstes Supplement zum
systematischen Bücherverzeichnis der
medicinischen Bibliothek in Bern. Bern 1851
[UB/ZB, H var 7854 (6)]
Verzeichniss
sämmtlicher im Jahr 1858 auf der
Bibliothek der Studierenden in Bern vorhandenen
Bücher. Bern 1858 [UB/ZB, AL 249b]
Catalog der Bibliothek
der medicinisch-chirurgischen Gesellschaft des
Kantons Bern. Bern 1865 [UB/ZB, H var. 7854
(5/2)]
Verzeichniss aller seit
1858 auf der Studenten-Bibliothek in Bern
angeschafften und im Frühling 1869
vorhanden gewesenen Bücher. Bern 1869
[UB/ZB, AL 249b]
Katalog der Bibliothek
des historischen Vereins des Kantons Bern. Bern
1876 [UB/ZB, H var. 7854 (8)]
Katalog der
Flugschriftensammlung der Bibliothek des
historischen Vereins des Kantons Bern. Bern
[1876?] [UB/ZB, H var. 7854 (8a)]
Katalog der Bernischen
Hochschulbibliothek. Bern 1889–1890
[UB/ZB, Allg. 317]
Bibliotheksverzeichnis
der Geographischen Gesellschaft von Bern. Bern
1890 [UB/ZB, AL 245]
Bibliothek der
Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft.
Bern um 1900 [Autorenkatalog in Zettelform
(Kapsel); UB/ZB, ohne Signatur]
4. Quellen
Archivalien zur
Bibliotheksgeschichte finden sich in der UB/ZB,
in der Burgerbibliothek und im Staatsarchiv
Bern. Für die Zeit von 1535 bis 1951 liegt
umfangreiches Quellenmaterial zu allen die
gemeinsame Geschichte von Stadt- und
Universitätsbibliothek und
Burgerbibliothek betreffenden Gebieten in der
Burgerbibliothek Bern. Diese Bestände sind
mehrheitlich durch ein Repertorium erschlossen.
Ferner finden sich Archivalien in einzelnen
Nachlässen der Burgerbibliothek
(Familien-, Gesellschafts- und Vereinsarchive).
Ab 1951 führen sowohl die Stadt- und
Universitätsbibliothek als auch die
Burgerbibliothek getrennte Archive. Als
Ergänzung der hauseigenen Quellen sind v.
a. die Bestände des Staatsarchivs Bern
heranzuziehen.
Archiv der Stadt- und
Universitätsbibliothek: Arch 52 [Akten,
Gutachten, Protokolle und Rechnungen der
Stiftung seit 1951, vereinzelt auch ältere
Akten und Kataloge, welche den
Druckschriftenbestand betreffen;
Zuwachsverzeichnisse ab 1885, Jahresberichte ab
1853, Eingangsjournale ab 1851, Ausleihjournale
ab 1881]
Burgerbibliothek Bern: VA
Burgerkanzlei [Manuale der alten
Bibliothekskommissionen, Bibliotheksrechnungen,
Korrespondenz, Akten der Studenten-, Prediger-
und übriger inkorporierter Bibliotheken
inkl. Lesegesellschaft, diverse
Miscellanea]
Staatsarchiv Bern
[Dossiers BB IIIb 21 207 und 21 208,
Bibliotheksakten der Hochschule seit 1834]
Blösch, Hans
(Hrsg.): Die Stadt- und Hochschulbibliothek
Bern. Zur Erinnerung an ihr 400 jähriges
Bestehen und an die Schenkung der Bongarsiana
im Jahr 1632. Bern 1932
Burgergemeinde Bern
(Hrsg.): Bibliotheca Bernensis 1974. Festgabe
zur Einweihung des umgebauten und erweiterten
Gebäudes der Stadt- und
Universitätsbibliothek und der
Burgerbibliothek Bern am 29. und 30. August
1974. Bern 1974
Engler, Claudia:
«Anstatt Schütze und Spiesse steht
nun eine gewichtige Bibliothek da». In:
André Holenstein (Hrsg.): Berns
mächtige Zeit. Das 16. und 17. Jahrhundert
neu entdeckt. Bern 2006, S. 284-288
Engler, Claudia:
Verbreiten und verbieten: Bibliotheken,
Lesegesellschaften, Verlagswesen und Zensur.
In: André Holenstein (Hrsg.): Berns
goldene Zeit. Das 18. Jahrhundert neu entdeckt.
Bern 2008, S. 414-419
Fellenberg, Bernhard von:
Entstehung und Ausbau der Berner
Stadtbibliothek (Diplomarbeit VSB). Bern
1964
Hofer, Paul: Hohe Schulen
und Stadtbibliothek. In: Die
Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Bd III:
Die Staatsbauten der Stadt Bern. Basel 1947
[unveränderter Nachdruck 1982], S.
252–342
Michel, Hans A.: Die
Stadt- und Universitätsbibliothek und die
Burgerbibliothek Bern. In: Bibliotheken in der
Schweiz. Hrsg. von der Vereinigung
Schweizerischer Bibliothekare. Bern 1976, S.
37–40
Michel, Hans A.: Das
wissenschaftliche Bibliothekswesen Berns vom
Mittelalter bis zur Gegenwart. Zum
Jubiläum 450 Jahre Stadt- und
Universitätsbibliothek Bern
1535–1985. In: Berner Zeitschrift
für Geschichte und Heimatkunde 47 (1985),
S. 167–234
Michel, Hans A.: Das
Bibliothekswesen der Berner Hochschule seit dem
späten Mittelalter. In:
Hochschulgeschichte Berns 1528-1984. Zur
150-Jahr-Feier der Universität Bern 1984.
Hrsg. von der Kommission für bernische
Hochschulgeschichte. Bern 1984, S.
769–776
Schatzkammern. 200 Jahre
Bücher, Handschriften und Sammlungen im
Gebäude an der Münstergasse
61–63. In: Berner Zeitschrift für
Geschichte und Heimatkunde 59 (1994), S.
161–252
Steiger, Karl Ludwig von:
Geschichte der Stadtbibliothek Bern. Bern
1862
StUBsnase, ab 2002
Libernensis. Hauszeitschrift der Stadt- und
Universitätsbibliothek Bern. Bern, ab
1989
Wäber, J. Harald:
Die Geschichte der Burgerbibliothek Bern. Von
der bernischen Stadtbibliothek zur
Burgerbibliothek Bern 1533–1951. In: Die
Burgerbibliothek Bern. Archiv, Bibliothek,
Dokumentationsstelle. Bern 2002, S.
9–10
Wo menschliches Wissen
lagert.... 200 Jahre Stadt- und
Universitätsbibliothek. Unipress 82
(1994)
5. Veröffentlichungen
Alder, Robert: Die
Bibliothek des Arztes Werner Zesiger im Schloss
Oberhofen. In: Librarium 14 (1971), S.
61–64
Benziger, Carl: Die
Inkunabeln der Berner Stadtbibliothek. In:
Zentralblatt für Bibliothekswesen 39
(1912), S. 500–509
Blösch, Hans: Ein
englischer Gönner der Berner
Stadtbibliothek im 18. Jahrhundert [Thomas
Hollis]. In: Festschrift Gustav Binz zum 70.
Geburtstag am 16. Januar 1935. Basel 1935, S.
112–118
Bongarsiana. Die
Druckschriften in der Stadt- und
Universitätsbibliothek Bern.
Erläuterungen von Margaret Eschler
anlässlich der Neubearbeitung und
Katalogisierung der Bongarsiana. Bern 1994
Buchli, Anton: La
collection Holzer (Bibliothèque de la
Ville et de l'Université de Berne). In:
HISPO 4 (1984), S. 64–67
Cernova Burger, Irina:
Die „Davoser Bibliothek“. Ein
Bestand der Schweizerischen
Osteuropa-Bibliothek Bern. In: Librarium 42
(1999), S. 207–214
Corti, Ulrich; Holzer,
Erwin; Küenzi, Walter: Der Vogel in Buch
und Bild. Führer durch eine Ausstellung
schöner und seltener ornithologischer
Bücher und Bilderwerke aus der Alten und
Neuen Welt von Gesner über Naumann bis zur
Gegenwart (Ausstellung 1. Juni bis 31. Juli
1954 im Naturhistorischen Museum Bern). Bern
1954
De Capitani,
François: „... von Mäusen
halb zerfressen“. Die Sammlung
„Druckbelege Haller“ in der Stadt-
und Universitätsbibliothek Bern. In:
Berner Zeitschrift für Geschichte und
Heimatkunde 59 (1994), S. 190–198
Engler, Claudia:
Schätze der Stadt- und
Universitätsbibliothek. Private Sammlungen
aus fünf Jahrhunderten. Ausstellung in der
StUB, 13. Januar bis 31. März 2000.
Begleitheft zur Ausstellung. Bern 2000
Engler Claudia:
Bibliothek Neues Schloss Gerzensee. In:
StUBsnase. Hauszeitschrift der Stadt- und
Universitätsbibliothek Bern 1 (2000), S.
3–5
Eschler, Margaret:
Wolfgang Musculus - Spurensuche in der Stadt-
und Universitätsbibliothek Bern. In:
Berner Zeitschrift für Geschichte und
Heimatkunde 59 (1997), S. 241–258
Hagen, Hermann: Catalogus
codicum Bernensium (Bibliotheca Bongarsiana).
Bern 1974, S. VII–LXVI [ausführliche
Geschichte der Bibliothek, insbesondere der
Bongarsischen Schenkung mit Auszügen aus
den Akten]
Hagen, Hermann: Jakob von
Gravisset, der Donator der Bongarsischen
Bibliothek. In: Berner Taschenbuch 28 (1879),
S. 156–206
Jahn, Albert: Die Kunde
und Benutzung der Bongarsischen Handschriften-
und Büchersammlung in der Stadtbibliothek
in Bern. Ein Beitrag zur Literargeschichte
Berns, der Schweiz und des Auslandes. Mit einer
Beilage: Bemerkungen über die Berner
Stadtbibliothek von A. W. Cramer. Bern 1878
Klöti, Thomas;
Oehrli, Markus; Feldmann Hans-Uli (Hrsg.): Der
Weltensammler. Eine aktuelle Sicht auf die
16.000 Landkarten des Johann Friedrich von
Ryhiner (1732–1803). Murten 1998
Michel, Hans A.; Buchli,
Anton: 450 Jahre Stadtbibliothek Bern. In: 450
Jahre Berner Hohe Schule 1528–1978. In:
Berner Zeitschrift für Geschichte und
Heimatkunde 40 (1978), S. 241–267
Michel, Hans A.:
Streiflichter auf die Gründerzeit der
Lesegesellschaft Bern 1791 bis 1798. In:
Bernard, Nicolai; Reichen, Quirinus (Hrsg.):
Gesellschaft und Gesellschaften. Festschrift
zum 65. Geburtstag von Professor Dr. Ulrich Im
Hof. Bern 1992, S. 292–308
Sager, Peter: Leben mit
Büchern. Über Entstehung und Sinn
einer Sammlung Alt-Russica. In: Librarium 24
(1981), S. 172–189
Sager, Peter: „Ich
war einfach Sammler“. In: Libernensis
(2005) Heft 1, S. 10–13
Steiger, Christoph von:
„Ein herrliches Präsent“. Die
Bongars-Bibliothek seit 350 Jahren in Bern.
Handschriften und Drucke aus 1000 Jahren.
Ausstellung vom 24. Oktober-13. November 1983.
Burgerbibliothek Bern und Stadt- und
Universitätsbibliothek Bern. Bern 1983
Thirouard Wyss, A.: The
Hollis collection in Berne. An account of some
books in the collection. Travail
d'études et de recherches. [Paris
1982]
Utz, Hans: Die
Hollis-Sammlung in Bern. Ein Beitrag zu den
englisch-schweizerischen Beziehungen in der
Zeit der Aufklärung. Bern 1958
Werdt, Christophe von:
„Rossica Europeana“. Eine
Bibliothek über Russland und dessen
Wahrnehmung in Europa.
In: Libernensis (2004) Heft 2, S.
14–17
Claudia Engler
(Dezember 2002).
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historischen Buchbestände in der
Schweiz
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