Handbuch der historischen Buchbestände in der Schweiz
 
 
Zentralbibliothek der Universitätsbibliothek Bern
 
 
   
Sigel   UB Bern ZB
Adresse   Münstergasse 61, 3000 Bern 8
Telefon   +41 31 631 92 11
Telefax   +41 31 631 92 99
Homepage   www.ub.unibe.ch
E-Mail   zb@ub.unibe.ch
Träger   Kanton Bern (für das Zentrum historische Buchbestände Burgergemeinde Bern)
Funktion   Zentrale Bibliothek der Universität Bern und öffentliche bernische Kantonsbibliothek
Sammelgebiete   1. Allgemeine Sammelgebiete: alle Wissensgebiete. – 2. Besondere Sammelgebiete: Bernensia (Stadt und Kanton), Geisteswissenschaften, Theologie und Recht. – 3. Sammelgebiete der Filialen: Osteuropa (Schweizerische Osteuropabibliothek SOB); Studienliteratur Geisteswissenschaften (Basisbibliothek Unitobler BTO)
Benutzungsmöglichkeiten   Ausleihe von Büchern und Medien ab 1850. Ausleihe nur mit Leserausweis. (Vor-)Bestellungen über Internet möglich für alle Bestände inkl. Bestände der Filialen (Kurierdienst). – Öffnungszeiten: Ausleihe, Auskunft, Freihandbibliothek: Montag bis Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–12 Uhr; Katalog, Lesesäle A und U (mit grossem Handapparat und Zeitschriftenpräsenzbestand): Montag bis Freitag 8–21 Uhr, Samstag 8–12 Uhr; Medienraum: Montag bis Freitag 10–21 Uhr, Mittwoch 12–21 Uhr, Samstag 8–12 Uhr. Alte und wertvolle Drucke (Rara) nur im beaufsichtigten Lesesaal U, Montag 9–18 Uhr, Dienstag bis Freitag 8–18 Uhr. – Schriftliche oder telefonische Anmeldung für die Benutzung von wertvollen und nur im Lesesaal konsultierbaren Beständen (Drucke vor 1850, Rara) empfehlenswert. – Leihverkehr: ILV/ILL
Technische Einrichtungen für den Benutzer   Kopier-, Film- und Fotoaufträge, Selbstkopierer, Reader-Printer, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, PCs mit Zugang zu Bibliothekskatalogen, Laptoparbeitsplätze im Lesesaal U, CD-ROM-Angebote
Gedruckte Informationen   Allgemeine Information (jährlich aktualisiert, auch französisch und englisch), Benutzungsordnung, Benutzungsanleitungen und Merkblätter zu Ausleihe, Katalogen, Beständen und zur Fernleihe, Veranstaltungskalender
Hinweise für anreisende Benutzer   Ab Hauptbahnhof Bern zu Fuss (ca. 10 Min.) oder Bus Nr. 12 Schosshalde bis „Zytglogge“. PW: Richtung Stadtzentrum – Bundeshaus – Parkhaus Bellevue.

   

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1.  Bestandsgeschichte

1.1    Die Entstehung der Universitätsbibliothek Bern (UB), bis 2007 Stadt- und Universitätsbibliothek (StUB), fällt mit der Reformation 1528 zusammen. Im selben Jahr gründete Bern zur Ausbildung des reformierten Pfarrnachwuchses die Hohe Schule, die zunächst im ehemaligen St. Vinzenzstift am Münsterplatz, ab 1535 in den Gebäulichkeiten des säkularisierten Barfüsserklosters untergebracht war. Mit der Gründung der Schule war auch die Einrichtung einer Studienbibliothek verbunden. Ein Ratsbeschluss verordnete 1533 den Holzbau für eine „Liberey“ im Westflügel des Barfüsserklosters, 1535 bestätigte eine testamentarische Verfügung deren Einrichtung, wohl teilweise als Kettenbibliothek. Die Bibliothek unterstand seit 1548 dem Senatus academicus, als Bibliothekare amteten die Schulratsschreiber, in der Regel die jeweiligen Professoren der Theologie. Die Bibliotheksbestände standen dem Lehrkörper, den „Predicanten“ und den Studierenden der Hohen Schule zur Verfügung. Da es zu Verlusten gekommen war, verbot der Schulrat 1579 die Mitnahme der Bücher und verlangte ihre ausschliessliche Konsultation in der Bibliothek selbst.

1.2    Den Grundstock der Bibliothek der Hohen Schule bildeten die Bücher aus den im Zuge der Reformation aufgelösten geistlichen und klösterlichen Institutionen. Dazu gehörten zunächst die Bibliothek des Berner Chorherrenstiftes St. Vinzenz und spätestens seit 1581 die Bibliothek der dem Stift angegliederten städtischen Lateinschule. Auf Grund von Besitzvermerken und Signaturen lässt sich eine bedeutende Gruppe von Inkunabeln und Frühen Drucken dem Kartäuserkloster Thorberg zuordnen. Darunter befinden sich auch Werke aus ursprünglich privatem Besitz, die als Schenkung ins Kloster gekommen waren. Der grösste Teil der ehemaligen Thorberger Bestände ging jedoch ins Basler Kartäuserkloster und nicht in die Bibliothek der Hohen Schule. Das gilt auch für die Bestände des Berner Dominikanerkonventes und wahrscheinlich auch des Barfüsserklosters, da aus deren Besitz nur vereinzelt Bücher in der Bibliothek der Hohen Schule nachweisbar sind. Provenienzvermerke verweisen in Einzelfällen auch auf eine Herkunft aus dem Berner Spital zum Heilig Geist, dem Priorat Herzogenbuchsee und dem Augustinerkloster Interlaken. Inwieweit einzelne Bücher aus ehemaligem Klosterbesitz erst später über Schenkungen in die Bibliothek der Hohen Schule gekommen sind, bleibt unklar, weshalb keine Aussagen zu ihrer ursprünglichen Grösse gemacht werden können. Im Urteil gelehrter Zeitgenossen jedoch galt die „Bibliotheca Bernensis“ von Anfang an als „gewichtige Bibliothek [...], schwer von kostbaren Büchern und Schriften, welche Griechen feiern, Juda und die Lateiner“, in der man „nichts von Bedeutung“ vermisse.

1.3    Über die Bestandsentwicklung liegen wie für die Gründungsphase nur spärliche Nachrichten vor. Wohl um den weitgehend vorreformatorisch bestimmten Bestand mit reformatorischer und v. a. für den Schulbedarf benötigter Literatur zu bereichern, liess der Berner Rat der Bibliothek seit 1548 einen Jahresbeitrag von 50 Pfund für Anschaffungen zukommen. Über getätigte Erwerbungen und inwieweit diese kontinuierlich erfolgten, liegen keine Quellen vor. 1623 wird jedoch festgehalten, dass nach vorgängiger Bewilligung durch den Decanus „schöne bücher, gantze opera, nit gemeine tractat“ angeschafft werden sollten. Zu bedeutenden Bestandserweiterungen führten v. a. Schenkungen privater Gelehrter oder an der Hohen Schule lehrender Professoren: 1535 erhielt die Schule eine unbekannte Zahl Bücher aus dem Besitz des Venners Georg Schöni, 1553 die Sammlung des Gräzisten Niklaus Pfister (Artopoeus, um 1500–1553), 1574 diejenige des Theologen und Botanikers Benedikt Marti (Aretius, um 1522–1574) und schliesslich 1586 über das Vermächtnis des Münsterpfarrers und Dekans Johannes Fädminger die ca. 250 Bde umfassende Bibliothek des Basler Humanisten Leonhard Hospinian (Wirth, 1510/1515–1586).

1.4    Anfangs des 17. Jhs wurde die Bibliothek erstmals umfassend baulich erweitert und 1623 reorganisiert mit der Einsetzung einer besonderen Bibliothekskommission innerhalb des Schulrates. Diese erteilte 1624 den beiden neu als Bibliothekare amtierenden Professoren Nicolaus Henzi und Christoph Lüthard den Auftrag, zwei (heute verlorene) „Indices über die libery“ zu erstellen und die jährliche Bestandsrevision einzuführen. Festgelegt wurden auch Ausleihbedingungen und Leihfristen, da es zu Verlusten gekommen war. Die Reorganisation erfolgte vermutlich bereits im Hinblick auf weitere zu erwartende Schenkungen, insbesondere diejenige der Bongarschen Bibliothek.

1.5    Den bis heute bedeutendsten Zuwachs erfuhr die Bibliothek durch die Schenkung der Bibliothek des französischen Diplomaten und Gelehrten Jacques Bongars (1554–1612), die dessen Erbe Jakob Graviseth der Stadt Bern zum Dank für die Erteilung des Burgerrechtes im Jahre 1631 übereignete. Mit ihren rund 500 Handschriften und 6856 Drucken (davon 125 Inkunabeln) in rund 3080 Bdn vergrösserte sie den Bestand der bisherigen Liberey um mehr als das Doppelte. Gleichzeitig bereicherte sie die bisher stark theologisch ausgerichtete Bibliothek um bedeutende Titel aller Wissensgebiete, insbesondere im Bereich der philosophischen Disziplinen und der Geschichte. Der Schenkungsvertrag verlangte die separate Aufstellung der Bibliotheca Bongarsiana von den übrigen Bibliotheksbeständen, die Erschliessung mittels eines gedruckten Kataloges und die öffentliche Benutzung durch ein gelehrtes Publikum. Während ein handschriftlicher Katalog (Clavis bibliothecae Bongarsianae) – nach Fachsystematik in sechs Klassen mit alphabetischem Verfasser- und Herausgeberregister, verfasst von den beiden Bibliothekaren Samuel Hortin (1589–1652) und Conrad Schoppius (1576–1649) – bereits 1634 vorlag, aber nicht gedruckt wurde, integrierte man die Sammlung 1693 aus betrieblichen Gründen entgegen dem Willen des Donators und ohne vorgängige Kennzeichnung im übrigen Bestand. Erst 1960 begann man, die Druckschriften der Bongarsiana an Hand des Hortin-Kataloges wieder als Sonderbestand mit eigener Signatur zusammenzustellen und neu zu erschliessen. Der Katalog wurde 1994 publiziert.

1.6    1634 legte die Schenkung von Bildern, Raritäten und naturwissenschaftlichen Objekten des Arztes Wilhelm Fabry (1560–1634) den Grundstock zu musealen Sammlungen in der Bibliothek. Spätestens damit begann die Entwicklung von der theologischen Fachbibliothek zur barocken Universalbibliothek, was auch die seit der Mitte des 17. Jhs übliche Bezeichnung der Bestände der alten Liberey als Bibliotheca civica verdeutlicht. Gleichzeitig mit der Bibliotheca Bongarsiana dürfte sie neu auch einem breiteren Gelehrtenkreis offen gestanden haben. Nach der satirischen Schrift „Heutelia“ von 1658 scheint aber ausschliesslich die „Neue Bibliothek“ (Bibliotheca Bongarsiana) gelehrtes Interesse und auswärtige Besucher auf sich gezogen zu haben; diese könne „noch zur Zeit für die schönste und beste eine“ in der Schweiz gehalten werden. Die „Alte Bibliothek“ (Bibliotheca civica) hingegen wird als geringer als die Bibliothek von Zürich beurteilt. Die Schrift beklagt zudem den sehr vernachlässigten Zustand der Bücher und die durch Fahrlässigkeit verursachten Verluste. Indirekt bestätigt wird diese Kritik durch die seit 1634 ausbleibenden Schenkungen. Erst 1674–1676 kommt es zu Erneuerungsbestrebungen mit der Anlage eines systematischen „Catalogus“ für die Bibliotheca civica samt Bezeichnung der Aufstellung und Erschliessung durch ein alphabetisches Verfasserregister und der Verpflichtung der Professoren, mittels eines Anschaffungskredites aus dem Schulseckel Werke „nutzlicher authores“ anzukaufen. Doch der 1680 einsetzende und mehr als ein Jahrzehnt dauernde Umbau der ganzen Kollegiengebäude führte die Bibliothek vollends in die Stagnation. Wie sehr sie ihrer ursprünglichen Aufgabe als Hochschulbibliothek nicht mehr genügen konnte, zeigt nicht zuletzt die 1691 erfolgte Gründung einer theologischen Bibliothek „zur Hülf der Collegianorum und Paedagogiarum“ im gleichen Gebäude.

1.7    Der Zeitraum von 1693 bis 1698 brachte der Bibliothek eine tiefgreifende innere und äussere Erneuerung und Stärkung. Diese steht in engem Zusammenhang mit der kurz davor erfolgten Reorganisation und dem Ausbau der Lehre an der Hohen Schule. Die Erneuerung der alten Bibliotheksräume und v. a. der Bau des repräsentativen Barocksaales führte nicht nur zur rationellen Neuaufstellung der Bücher und Vereinheitlichung der Einbände, sondern zog insbesondere die Vereinigung von Bibliotheca Bongarsiana und Bibliotheca civica nach sich. Gleichzeitig wurden weitere verstreute Bücherbestände, z. B. aus der Ratsstube und -kanzlei, in die neue Bibliothek überführt. Der neuen Aufstellung im Saal entsprach der zwischen 1693 und 1697 angelegte Katalog von Marquard Wild (1661–1747), der erstmals den ganzen Bestand der rund 10'000 gedruckten Bücher systematisch in 12 Klassen, innerhalb dieser nach Verfassern oder Titeln alphabetisch geordnet, erfasste. Die Einsetzung einer neuen, siebenköpfigen Bibliothekskommission, der Erlass einer Benutzungsordnung, die Bewilligung einer Dotation von 4000 Pfund als Grundstock eines Anschaffungs- und Unterhaltsfonds, die Einführung einer Dedikationspflicht für Amtsträger und die Bestätigung der Pflichtabgabe bernischer Buchdrucker (erstmals erwähnt 1676) an die Bibliothek schufen eine tragfähige Betriebsstruktur und sicherten langfristig einen bescheidenen Bestandszuwachs. Den Hochschullehrern räumte man die Mitbestimmung beim Bucherwerb für ihr Fach ein, mit Sonderkrediten versuchte man Bestandslücken im Bereich Theologie zu füllen und einen Grundbestand juristischer Werke anzuschaffen, welche für das an der Hohen Schule neu gelesene Fach fehlten. Damit sollte es der Bibliothek endlich ermöglicht werden, ihrer Doppelfunktion als Hochschulbibliothek einerseits und burgerliche Stadtbibliothek zum „sonderlichen nuze der liebhaberen und ornament der statt“ andererseits gerecht zu werden.

1.8    Zur Förderung der Schenkungen legte man 1693 ein prachtvolles Donatorenbuch an. Tatsächlich flossen die Geschenke in den kommenden zwei Jahrzehnten reichlich, und zwar sowohl aus dem Kreis der Hochschuldozenten als auch aus den Reihen bürgerlicher Familien und der Obrigkeit. Am Anfang stehen die mehr als 800 Bde des Obersten Georg Albert Wyss von Mollens, die Collectio conciliorum (37 Bde, Paris 1644), ein Geschenk des Schultheissen Sigmund von Erlach (1614–1699), die Bibliotheken des Berner Künstlers Wilhelm Stettler (1643–1708), des Stadtarztes Sigmund König, von Grossrat Abraham Manuel (1646–1733) und Salzdirektor Anton von Graffenried (1658–1719). Von unterschiedlichen Gönnern kamen Werke wie Atlanten von Johann Jansson, Willem Blaeu, Sansons Persische Hofsstaats- und Regierungsbeschreibung (Hamburg 1696), der Hortus Eistettensis (Nürnberg 1613) von Basilius Besler, Matthäus Merians Topographien (Frankfurt 1642–1688), Johann Jacob Sandrarts Teutsche Academie (Nürnberg 1668–1675) und Johann Georg Graevius’ Thesaurus antiquitatum Romanorum (Utrecht 1694–1699).

1.9    Mit den Schenkungen war die Bibliothek innert kürzester Zeit stark angewachsen. Als 1712 die rund 6000 Bde und Handschriften aus dem Berner Anteil der Kriegsbeute des Zweiten Villmergerkriegs in der Bibliothek untergebracht werden sollten, war die Raumnot bereits derart gross, dass mehr noch als die freundeidgenössische Geste die prekären Platzverhältnisse für die Rückgabe der „aeptischen Bücher“ im Jahre 1718 verantwortlich gewesen sein dürften. Tatsächlich vermehrte sich der Buchbestand zwischen 1700 und 1800 um das Dreifache: Wird der Bestand 1739 noch auf 10'739 Titel geschätzt, nennt das Generalinventar 1776 bereits 18'272 Druckwerke und 1035 Manuskripte und rechnet man 1794 mit 30'000 gedruckten und 1200 handschriftlichen Bdn. Die Raumfrage blieb deshalb das ganze Jh eines der vordringlichsten Probleme; die Quellen belegen die zahllosen Ansuchungen der Bibliothekare um Verbesserung der Raumverhältnisse („confuser zustand“ 1715, „mit bücheren von unten bis oben angefüllet, der tägliche Zuwachs kömmerlich darinn kann versorget werden“ 1772). Erst als Provisorien, Auslagerungen und damit verbundene Diebstähle die Bestände nachhaltig zu schädigen drohten, brachte der Bau der Bibliotheksgalerie (Verbindungsbau zwischen Westflügel Hochschule und „Ankenwaag“ d. h. das Kornhaus mit Marktlauben) im Jahre 1775 eine erste Entlastung. Schliesslich führte der zwischen 1787 und 1794 vorgenommene Umbau der „Ankenwaag“ zur Bibliothek zur bis heute weitgehend gültigen Lösung. Das Gebäude wurde mit einem Vorsaal (heute Hallersaal der Burgerbibliothek) und einem klassizistischen Prunksaal (heute Schultheissensaal der UB/ZB) ausgestattet, in dem die kostbarsten Bibliotheksbestände zu Repräsentationszwecken aufgestellt waren. Die Bibliothek blieb damit räumlich weiterhin auf dem Hochschulareal, mit dem eigenen Gebäude war jedoch symbolisch ein erster trennender Schritt aus dem engeren Hochschulbereich vollzogen.

1.10    Verantwortlich für das Bestandswachstum im 18. Jh waren weiterhin Schenkungen, allerdings in deutlich geringerem und tendenziell abnehmendem Masse als in den Jahren nach 1693. Bemerkenswert sind die Schenkungen aus dem Ausland, allen voran diejenige des englischen Republikaners Sir Thomas Hollis (1720–1774), welcher der Bibliothek in den Jahren 1758 und 1765 anonym rund 450 Titel, vorwiegend aufklärerische englische Werke zu Politik und Religion, zukommen liess. Bis 1776 waren die Bde separat aufgestellt, wurden danach aber in den übrigen Bestand integriert und erst 1955 wieder nach dem 1767 erstellten Catalogus librorum selectissimorum quos anonymus Anglus bibliothecae Bernensi obtulit herausgelöst. Weiter kamen vom König von Neapel 1760 mehrere Bde der Antichità di Ercolana (Neapel 1757) und vom englischen Gesandten in der Schweiz, Baron William Norton, die Journals of the House of Commons from the year 1547–1785 und Reports of the Commons. Sporadisch setzte die Obrigkeit Anschaffungsbeiträge aus, die erst ab 1762 in eine regelmässige, alle vier Jahre fällige Unterstützung von 1000 Thalern umgewandelt wurden. Sonderkredite wurden gewährt für den Erwerb einzelner geschlossener Sammlungen, etwa 1764 der Helvetica-Sammlung Gottlieb Emanuel Hallers (1735–1786). Überhaupt bildeten Bücher, die „zur vatterländischen Historie dienen“, seit 1740 einen eigentlichen Sammlungsschwerpunkt. Die Bibliothekare wurden verpflichtet, Korrespondenz ins Ausland zu führen, damit man „bey Auctionen schöner Bibliotheken allezeit genugsam Nachricht hat“ (1779). Hingegen lehnte man 1769 das günstige Verkaufsangebot Albrecht von Hallers (1708–1777) für seine mehr als 10'000 Bde umfassende Bibliothek ab. Das Geld empfand die Regierung als zu wenig „capitaliter“ angelegt.

1.11    1726 trat der erste vollamtlich tätige und besoldete Oberbibliothekar sein Amt an. Dies war ein wichtiger Schritt zur Professionalisierung der Bibliothek, auch wenn die Stelle meist nur als Sprungbrett für höhere Staatsämter diente. Mit Albrecht von Haller (1735–1736), Samuel Engel (1736–1748), Johann Rudolf Sinner von Ballaigues (1748–1776) und Samuel Ith (1778–1786) standen der Bibliothek im 18. Jh bedeutende und fähige Gelehrte vor, von deren Ansehen und internationalen Beziehungen sie profitierte. Unter ihrer Leitung wurden die Bestände, darunter auch die Handschriften und Medaillen, weiter erschlossen und systematisiert. Haller wirkte selbst noch von Göttingen aus als „Fachreferent“. Engel führte u. a. den von Haller begonnenen Sachkatalog der gedruckten Schriften mit acht Fächern zwischen 1736 und 1739 zu Ende. Einen eigenen, systematischen „Ordo bibliothecae“ für die gedruckten Werke nach der „encyclopädischen Tafel der menschlichen Wissenschaften“ in sechs Klassen (Theologi, Autores Graeci et Latini, Historia ecclesiastica, Historia profana, Philosophi et Artes, Litterae et Artes humaniores) führte Sinner ein und begründete diesen, da vorbildlos, ausführlich in der Vorrede seines 1764 erstmals im Druck erschienenen Kataloges. 1767 folgt ein erstes, 1784 ein zweites Supplementum. Bereits 1760 war Sinners Katalog der Handschriften erschienen. Sinners Kataloge zählen zu den bibliothekarischen Spitzenleistungen der Zeit und fanden in der gelehrten Welt begeisterte Aufnahme. Die Veröffentlichung der Kataloge hatte allerdings Folgen. Bei einer Revision 1773 wurden Diebstähle der „allerrarsten und kostbarsten“ Bücher festgestellt, die offensichtlich gezielt nach den Katalogeinträgen erfolgt waren. Die Bibliotheksbenützung wurde danach wesentlich eingeschränkt.

1.12    Trotz Erschliessung, Professionalisierung der Verwaltung und teilweisen engen Beziehungen der Oberbibliothekare zur Hohen Schule führte die Unzulänglichkeit der Erwerbsmittel zur gegenseitigen Entfremdung. Die Literaturbedürfnisse der Hohen Schule konnten ohne kontinuierlichen, gezielten Bestandsaufbau nicht befriedigt werden. Lücken bestanden insbesondere für die neuen Fächer und Lehrstühle (1716 Lehrstuhl der Jurisprudenz; ab 1736 Lesung, dann 1749 Einrichtung eines Lehrstuhls für Mathematik und Naturwissenschaften; 1797 Medizin). Diese verlangten statt der „römisch-katholischen Theologie und aristotelischen Philosophie [...] Newton’sche, Leibnitz’sche und Wolffianische“, „täglich herauskommende gelehrte und anständige Werke“ und „neuwe Authoren, sonderlich in Politicis“. 1730 kam es zur Gründung der Societas Studiosorum, deren Hauptziel die Einrichtung einer wissenschaftlichen Fachbibliothek war. Als ihr ab 1735 nicht nur Schenkungen zuflossen, sondern auch namhafte Beiträge der Schulobrigkeit, war sie gleichzeitig Konkurrenz und Ergänzung der burgerlichen Stadtbibliothek. Bis ins Jahr ihrer Überführung in die Hochschulbibliothek 1887 war ihr Bestand auf rund 12'000 Bde angewachsen. Im 18. Jh lag ihr Sammelschwerpunkt bei den Theologica und gelehrten Zeitschriften (Acta eruditorum, Journal des Savans, Bibliothèque britannique). Mit der Gründung von Akademie und Universität im 19. Jh kamen auch naturwissenschaftliche und juristische Werke hinzu. Mit weiteren Bibliotheksgründungen, so 1759 der Oekonomischen Gesellschaft, 1791 der Lesegesellschaft (vorwiegend Rechts-, Wirtschafts- und Reiseliteratur), 1795/96 der „Gemeinschaftlichen Prediger-Bibliothek“ und der „Medizinisch-Chirurgischen- und Veterinarischen Communbibliothek“ versuchten weitere wissenschaftliche – private oder der Hohen Schule verbundene – Fach- und Interessengruppen ihren Bedarf an spezifischer und aktueller Literatur abzudecken. Ihre Bestände gingen alle Anfang des 20. Jhs im Rahmen der Fusion von Stadtbibliothek und Hochschulbibliothek im Bestand der heutigen Stadt- und Universitätsbibliothek auf.

1.13    Das Ende des Ancien Régime mit dem Einmarsch der Franzosen 1798 brachte auch weitreichende Veränderungen für die burgerliche Stadtbibliothek. Dem Berner Prof. und späteren helvetischen Minister Philipp Albrecht Stapfer ist es zu verdanken, dass ihr Bestand mit vereinzelten Ausnahmen (v. a. Karten) nicht als Kriegsbeute nach Paris abtransportiert wurde. Rechtlich wurde die Bibliothek der Stadtgemeinde Bern zugeteilt, was die Dotationsurkunde von 1803 bestätigte. Im städtisch-burgerlichen Ausscheidungsverfahren 1852 schliesslich ging sie ins Eigentum der Burgergemeinde über, allerdings mit einem jährlichen städtischen Pflichtbeitrag. Vertraglich geregelt wurde 1807 das Verhältnis zur Akademie, die 1805 aus der Hohen Schule hervorgegangen war. Die Stadtbibliothek blieb wie die Studenten-, Prediger- und Medizinerbibliothek akademische Subsidiäranstalt. Vom ebenfalls jährlichen Staatsbeitrag mussten Bücher nach den Vorschlägen der Fakultäten angeschafft werden. Dieses Vertragsverhältnis wurde auch nach der Universitätsgründung 1834 beibehalten, da man die Einrichtung einer eigenen Kantons- und Universitätsbibliothek ablehnte. Äusserst angespannt blieb die Finanzsituation. Mit den andern universitären Subsidiärbibliotheken kämpfte die Stadtbibliothek um Aktualität und Existenz. In der Not begannen einzelne Institute ab Mitte des 19. Jhs eigene, nicht öffentliche Fachbibliotheken anzulegen. Auf Initiative des Hochschulvereins kam es 1887 zur Trennung von der Stadtbibliothek durch die Vereinigung von Studenten-, Mediziner- und Predigerbibliothek zur Stiftung Hochschulbibliothek, der gleichzeitig die acht Institutsbibliotheken unterstellt wurden. Die Hochschulbibliothek blieb auch nach dem Umzug der Universität 1903 auf die Grosse Schanze auf dem ehemaligen Hochschulareal. Bereits 1905 (Vertrag 1903, Überführung 1905) führten Finanzprobleme und das starke Wachstum der Hochschulbibliothek (innerhalb eines Jahrzehnts von rund 30'000 auf 50'000 Bde) zur Wiedervereinigung mit der Stadtbibliothek. Nicht folgenlos blieb die räumliche Trennung von Bibliothek und Universität: Sie förderte die Entstehung zahlreicher, unabhängiger Institutsbibliotheken und führte bis zur Integration der Stiftung Stadt- und Universitätsbibliothek in die Universität im Jahre 2007 zu einer Polarität im wissenschaftlichen Bibliothekswesen Berns.

1.14    Trotz knapper Mittel erfuhr der Bestand der Stadtbibliothek im 19. Jh einen nicht unbeträchtlichen Zuwachs (Druckschriften 1800: ca. 30'000 Bde, 1860 ca. 70'000 Bde, 1900 mehr als 100'000 Bde). Dazu trugen der regelmässige, wenn auch bescheidene Kaufzugang und die Pflichtexemplare bei, hauptsächlich aber wie bisher Schenkungen, darunter so grosse und bedeutende wie die Kartensammlung des Venners Johann Friedrich Ryhiner (1732–1802), die Bibliothek des Hofwyler Pädagogen und Politikers Philipp Emanuel von Fellenberg (1771–1844), des Architekten Theodor Zeerleder (1820–1868), des Gräzisten und Münsterpfarrers Samuel Gottlieb Risold (1756–1857) und des Mineralogen und Geologen Bernhard Studer (1794–1887). Über offizielle Geschenke an Bundesrat und Kantonsregierung oder von burgerlicher Seite kam die Bibliothek immer wieder in den Besitz vereinzelter Prachtwerke. Überhaupt scheint der Erwerb von „vornehmlich teuren Werken, die in Privathaushalten nicht zu halten sind“, gezielt gefördert worden zu sein. „Grösstmögliche Vollständigkeit“ wurde bei den Helvetica angestrebt, wobei die 1895 gegründete Schweizerische Landesbibliothek die Stadtbibliothek in diesem Bereich entlastete. Weiterhin Sammlungsschwerpunkt blieben die Bernensia. Mehrmals konnten wissenschaftliche Privatbibliotheken angekauft werden, so des Arztes und Naturwissenschafters Samuel Brunner (1790–1844), des Historikers Ludwig Lauterburg (1817–1864) oder des Juristen Karl Gustav König (1828–1892), und damit bestehende Lücken etwas geschlossen werden. Der Mangel an aktueller wissenschaftlicher Literatur war und blieb aber ständig monierte Tatsache. Der Dublettenverkauf und -tausch legte im 19. Jh seine frühere Zufälligkeit ab, feste Tauschbeziehungen wurden sukzessive aufgebaut und das Tauschgeschäft samt der Betreuung der wissenschaftlichen Bibliotheken übernommen von der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft (1862/1901), der Geographischen Gesellschaft Bern (1883), der Allgemeinen Geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz (1894), vom Historischen Verein des Kantons Bern (1897) und von Teilen der Lesegesellschaft (1897–1980) sowie der Naturforschenden Gesellschaft in Bern (1902–1905). Hinzu kam die Zeitschriftenverwaltung für den bernischen Ingenieur- und Architektenverein (1855/1906). Mit der offiziellen Anerkennung der Bibliothek als Stadt- und Hochschulbibliothek 1905 verpflichtete sich der Staat zudem zu angemessen steigenden Anschaffungsbeiträgen. Gleichzeitig erhielt die Bibliothek den Rechtsanspruch auf kostenlose Überlassung zweier Exemplare sämtlicher dem Staat und der Universität durch Tausch oder Geschenk zugehenden Bücher.

1.15    Ende des 19. Jhs waren mit der Überführung der musealen Sammlungen in eigene Institutionen und der Erweiterung des „Ankenwaage“-Gebäudes um zwei Flügelbauten die Raumprobleme einmal mehr vorläufig gelöst. Verschiedene neue Einrichtungen wie Sonderlesesäle für Helvetica und Zeitschriften, v. a. aber das Bestandswachstum und die mit ihm verbundene zunehmende Funktionstrennung von Lesesaal und Magazin bedingte die Anlage neuer Kataloge. 1811 erschien der erste alphabetische Verfasserkatalog nach dem Vorbild des Katalogs des British Museum von 1795. Ihm folgten bis 1856 vier Supplementa, 1846 ein Fachkatalog mit 13 Sachgruppen und schliesslich 1851 ein Standortkatalog. Zusätzlich entstanden mehrere Sonderkataloge, so für die Inkunabeln, die in der Mitte des 19. Jhs aus dem übrigen Bestand herausgezogen und getrennt aufgestellt wurden, die Schweizerkarten und die Helvetica. Ab 1880 löste der heutige Alte Alphabetische in Anlehnung an die „Preussischen Instruktionen“ erstellte Katalog in Kapselform die bisherigen Buchkataloge ab. In diesen integriert war ab 1911 der Katalog der ehemaligen Hochschulbibliothek (rund 70'000 Einheiten). Diese immense Erschliessungsarbeit konnte nur durch teilweise recht summarische Aufnahmen bewältigt werden. Gleichzeitig begann man 1891 mit der Anlage eines eigentlichen Sachkataloges, ebenfalls in Kapselform, zunächst für Theologie und Jurisprudenz, dann folgten nach und nach die übrigen Fächer. Um 1930 begann die Umstellung auf die internationale Dezimalklassifikation.

1.16    Mit dem Zusammenschluss der halb privaten, halb staatlichen Hochschulbibliothek und der burgerlichen Stadtbibliothek zur Stadt- und Hochschulbibliothek 1905 ging diese in das Eigentum der Burgergemeinde über; der Kanton verpflichtete sich zur Zahlung eines jährlichen Beitrages. Ab 1930 beteiligte sich zusätzlich die Einwohnergemeinde Bern mit einem freiwilligen Beitrag. Die geringen Betriebsmittel ebenso wie der Raum- und Personalmangel liessen die Bibliothek in ihrer Entwicklung stagnieren. Von Seiten der Universität und der Öffentlichkeit häuften sich die Vorwürfe über ihr Ungenügen. Nicht durchsetzen konnte sich in den 1930er-Jahren auch der Plan einer Verlegung der Bibliothek in einen Neubau in Hochschulnähe an die Stelle des heutigen Staatsarchivs am Falkenplatz. Bis 1945 hatten sich die Betriebskosten einseitig zu Ungunsten der Burgergemeinde erhöht, so dass diese nicht länger bereit war, die finanzielle Hauptlast für eine Institution zu tragen, deren Aufgabe sich immer mehr auf die universitären Bedürfnisse verlagert hatte. Nach langjährigen Verhandlungen wurde 1951 zwischen Kanton und Burgergemeinde die gemeinsame „Stiftung Stadt- und Hochschulbibliothek“ errichtet und seit dem neuen Universitätsgesetz 1954 als „Stiftung Stadt- und Universitätsbibliothek“ weitergeführt. Bereits 1952 war die Stadt Bern als weitere Trägerin der Stiftung beigetreten. Damit war der Fortbestand der Bibliothek gesichert. Sie nimmt seither die Funktion einer Stadt-, Kantons- und Universitätsbibliothek wahr. Als eigenrechtliche Spezialbibliothek der Burgergemeinde eingerichtet wurde 1951 die Burgerbibliothek, welche alle Handschriften und Nachlässe und 1976 auch die Grafika von der ehemaligen Stadt- und Hochschulbibliothek übernahm.

1.17    Trotz schwieriger finanzieller Verhältnisse konnte der Buchbestand im 20. Jh stetig und konstant ausgebaut werden (1905: ca. 208'000 Bde; 1911: ca. 280'000 Bde; 1951: ca. 770'000 Bde; 1973: ca. 1,1 Mio. Bde; 2002: ca. 2,2 Mio. Medien). Vergleichbare Bibliotheken wiesen allerdings im gleichen Zeitraum ein dreimal höheres Wachstum aus. Bei der Bestandsentwicklung spielte der Erwerb von Literatur aus der Zeit vor 1900 eine nur geringe Rolle; es standen auch keine eigenen Mittel dafür zur Verfügung. Sonderkredite und private Spenden ermöglichten vereinzelt Ankäufe geschlossener Sammlungen und von Einzelwerken, so des Historikers Adolf Fluri (1865–1930), der Liedflugschriftensammlungen von Theodor Engelmann (1851–1931) und Pfarrer Müller, Langnau, der ornithologischen Bibliothek des Arztes Erwin Holzer (1895–1972) oder des Gesamtwerks von Gianbattista Piranesi aus der Sammlung Stroganoff Petersburg. Der grösste Zuwachs an älteren Werken ging jedoch wie auch heute noch auf Geschenke zurück, die in der Regel als Sondersammlungen aufgenommen werden. In der Frage der Erwerbung beschränkt sich das Sammelinteresse heute weitgehend auf das bernische Schrifttum (Bernensia).

1.18    Als Stiftung stand die Stadt- und Universitätsbibliothek rechtlich ausserhalb der Universität und versorgte nicht nur die Universität, sondern auch weitere Bevölkerungskreise des Kantons Bern mit wissenschaftlicher Literatur. Im Oktober 2005 beschloss der Regierungsrat des Kantons Bern, die Stadt- und Universitätsbibliothek und alle universitären Instituts-, Fachbereichs- und Fakultätsbibliotheken zu einer einzigen Organisation, der Universitätsbibliothek Bern (UB Bern), zusammenzuführen. Dafür wurde die Stiftung StUB per Ende 2006 aufgelöst und in die Universität integriert. Die universitären Institutsbibliotheken wurden schrittweise bis 2009 der Universitätsbibliothek angeschlossen. Die bisherige Stadt- und Universitätsbibliothek ist ab 2007 die Zentralbibliothek (ZB) innerhalb der neuen Bibliotheksorganisation. Sie bleibt am Standort Münstergasse und dient weiterhin als zentrale universitäre und öffentliche wissenschaftliche Bibliothek. Mit der Auflösung der Stiftung StUB gingen die historischen Bestände bis 1900 zu Eigentum an die bisherige Stiftungsträgerin Burgergemeinde Bern. Diese belässt die Bestände als Dauerleihgabe in der Zentralbibliothek. Für diese Bestände, weitere Sondersammlungen und Rara-Bestände wurde ein Zentrum für historische Bestände (ZHB) aufgebaut. Ziel ist es, die Dienstleistungen in diesem Bereich auszubauen und die wissenschaftliche Forschung zu fördern. Das Zentrum historische Bestände wird vollumfänglich von der Burgergemeinde Bern finanziert.

   

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2.  Bestandsbeschreibung

2.1    Vorbemerkung. Auf Grund des grossen Gesamtvolumens konnte zwar eine sehr weitgehende, aber keine lückenlose Auszählung der historischen Bestände vorgenommen werden. Hochgerechnet werden mussten insbesondere Bestandsgruppen, die nicht katalogisiert oder nur ungenügend erfasst sind. Die übrigen Bestände, darunter alle Sondersammlungen, wurden anhand der Standortkataloge oder am Regal sorgfältig ausgezählt. Trotzdem ist auch hier von gewissen Ungenauigkeiten respektive teilweise niedrigeren Bestandszahlen als tatsächlich vorhanden auszugehen. Verantwortlich dafür sind die oft pauschalen Angaben in den Standortkatalogen.

2.2    Bei einem Gesamtbestand von ca. 2,2 Mio. Medien sind ca. 252'000 Titel (11,5% des Gesamtbestands) ermittelt worden, die dem historischen Buchbestand zuzurechnen sind. Der Inkunabelbestand umfasst ca. 430 Titel. Auf das 16. Jh entfallen ca. 12'000 Titel (5% des historischen Bestands). Für das 17. Jh wurden ca. 16'000 Titel (6,5%) und für das 18. Jh ca. 42'000 Titel (16,5%) ausgezählt. Der grösste Anteil des historischen Buchbestands entfällt mit ca. 182'000 Titeln (72%) auf das 19. Jh. Insgesamt rund 30'500 Titel betreffen vor 1900 gedruckte Karten und Druckbelege.

2.3    Von den ca. 430 Inkunabeln sind 383 Titel in lateinischer, 25 in deutscher, 16 in französischer, 3 in griechischer, 2 in italienischer und ein Titel in englischer Sprache verfasst. Bei der sprachlichen Verteilung vom 16. bis zum 19. Jh steht Deutsch mit ca. 143'640 Titeln (57%) vor den ca. 47'880 französischsprachigen Titeln (19%). Mit ca. 32'760 Titeln (13%) ist das Latein und mit ca. 10'080 Titeln (4%) das Englische vertreten. Des Weiteren sind ca. 5040 italienische Titel (2%) vorhanden. Die übrigen ca. 12'600 Titel (5%) entfallen auf andere Sprachen, in der Regel des europäischen Raumes. Vereinzelt vorkommende Sprachen wie Hindi, Malayisch, Syrisch, Tibetisch, Chinesisch, Armenisch, Wendisch oder Estnisch finden sich v. a. bei den Bibelübersetzungen aus allen Jhn.

2.4    Im 16. Jh überwiegen erwartungsgemäss die lateinischen (ca. 6700/57%) gegenüber den deutschsprachigen Titeln (ca. 2400/20%), daneben sind aber auch ca. 350 griechische und ca. 45 hebräische Titel vorhanden. Auch im 17. Jh dominieren noch immer die lateinischen Titel (ca. 8500/53%), gefolgt von den deutschsprachigen (ca. 4500/22%), französischen (ca. 2000/12,5%) und englischen (ca. 320/2%) Titeln. Im 18. Jh überwiegen bereits eindeutig die deutschen (ca. 20'000/48%) und französischen Titel (ca. 10'000/24%) gegenüber dem Latein (ca. 7600/18%). Das Englische (ca. 1200 Titel/3%) und die übrigen Sprachen nehmen insgesamt nur ca. 10% des Bestands ein. Noch stärker vertreten ist Deutsch bei den Titeln des 19. Jhs (ca. 117'000/64%), während die französischen noch 20% (ca. 36'000) und die lateinischen Titel nur mehr 6% (ca. 10'000) beanspruchen. Ca. 8500 Titel (5%) sind der englischen Sprache zuzurechnen, eine kleinere Gruppe (ca. 1500/1%) bilden die russischen Titel. 4%, d. h. ca. 7300 Titel, verteilen sich auf die übrigen Sprachen.

2.5    Der historische Bestand ist grundsätzlich nach drei Systemen aufgestellt, die sich hinsichtlich Alter und Anlage unterscheiden: 1. Alte Stadtbibliothek, 2. nach Sachgruppen gegliedert, 3. Numerus currens. Daneben bilden 4. Sondersammlungen, Dissertationen und Zeitschriften je eigene Standorte.

2.6    Eine eigentliche systematische Beschreibung erwies sich wegen des Fehlens eines vollständigen systematischen Katalogs als unmöglich. Erschwerend kommt hinzu, dass es im Laufe der letzten beiden Jhe zu mehrfachen Umstellungen und Umsignierungen gekommen ist, die teilweise ältere, systematische Aufstellungen zerstört und damit auch deren Rekonstruktion verhindert haben. Grundlage der Datenermittlung wie der systematischen Beschreibung konnten deshalb nur die Standortkataloge und das Signaturensystem sein.

2.7    Grundsätzlich verteilt sich der historische Bestand über alle Standorte und Signaturen, konzentriert sich aber in verschiedenen Sondersammlungen und Sonderstandorten. Aus diesem Grunde werden diese separat und besonders eingehend beschrieben. Im ganzen historischen Bestand vertreten sind die Bernensia (Bernisches Schrifttum), für die ebenfalls keine oder nur unvollständige Sonderkataloge existieren. Auf sie kann deshalb auch nur im Rahmen einzelner Standort- respektive Sachgruppenbeschreibungen verwiesen werden.

Alte Stadtbibliothek

2.8    Signaturen A–Z. Im Wesentlichen die systematische Aufstellung nach enzyklopädischen Prinzipien, wie sie Johann Rudolf von Sinner 1764 entworfen hat, repräsentiert die Bestandsgruppe mit alphabetischer Signatur A–Z (Folio), a–z (Quart, Oktav). Die Sinnerschen sechs Hauptklassen „Theologi, Autores graeci et latini, Historia ecclesiastica, Historia profana, Philosophi et Artes, Litterae et Artes humaniores“ lassen sich noch erkennen, obwohl der heutige Umfang wohl nur mehr einem Viertel des ursprünglichen Bestands entspricht (insgesamt 9013 Titel, davon 2038 des 16. Jhs, 4068 des 17. Jhs, 2721 des 18. Jhs, 186 des 19. Jhs, sprachlich hauptsächlich verteilt auf 1511 deutsche, 1848 französische und 4980 lateinische Titel). Spätestens im zweiten Drittel des 19. Jhs begann man sukzessive mit der Einführung der neuen Sachgruppenaufstellung, wobei man auch grosse Teile des Bestands „Alte Stadtbibliothek A–Z, a–z“ umstellte und umsignierte. Im 20. Jh verkleinerte sich der Bestand zusätzlich mit der Rekonstruktion der Bibliothek Bongars und den Gelehrtenbibliotheken des 16. Jhs (s. Sondersammlungen). Die heute noch verwendeten Signaturen A–Z und a–z und die auf einzelnen Buchrücken noch erkennbare handschriftliche Nummerierung gehen höchstwahrscheinlich auf das Jahr 1794 zurück, als man die neuen Räumlichkeiten der „Ankenwaag“ bezog und die Bücher auf die Gestelle des Schultheissensaales verteilte. Besonders erwähnenswert ist ein grösserer Bestand von Emblembüchern (26 Titel), darunter mehrere Ausg. von Andrea Alciatis Emblematum liber.

2.9    Signaturen I–V. Nach Umstellungen und Umsignierungen im 19. und 20. Jh sind auch von der zweiten grossen Bestandsgruppe der alten Stadtbibliothek mit der heutigen Signatur I–V nur noch Bruchstücke vorhanden. Vollständig versetzt wurden die Werke in Quart- und Oktavformat, nur mehr 582 Titel (11 des 16. Jhs, 105 des 17. Jhs, 380 des 18. Jhs, 86 des 19. Jhs), ausschliesslich Folio-Format, sind geblieben. Die Geschichte dieses Bestands ist kaum mehr rekonstruierbar, doch bildete die Sammlung Hollis (s. Sondersammlungen) vermutlich ursprünglich ihren Kernbestand. Dieser war zu Repräsentationszwecken in der zweiten Hälfte des 18. Jhs in der Mitte des damaligen Bibliothekssaales aufgestellt und scheint nach und nach mit andern Beständen, v. a. in englischer Sprache und England betreffenden, vermischt worden zu sein. Der Repräsentationscharakter der Bestandsgruppe zeigt sich noch im heutigen Bestandstorso. Der Bestand enthält heute mehrheitlich Quelleneditionen zur Numismatik, Diplomatik, Historiographie und Epigraphik (239 Titel), Genealogie und Heraldik (141 Titel) und Wissenschaftsgeschichte (202 Titel). Sprachlich gliedert sich der Bestand in 264 französische, 198 lateinische, 89 deutsche und 31 Titel in weiteren europäischen Sprachen, wovon nur noch 13 in Englisch.

Aufstellung nach Sachgruppen

2.10    In den 40er-Jahren des 19. Jhs wurde sukzessive ein grosser Teil des Buchbestands nach dem „Fach-Catalog“ von Franz Lüthardt aufgestellt. Der Lüthardtschen Sachgruppeneinteilung entsprach das gleichzeitig eingeführte Signaturensystem. Zu den ältesten Sachgruppen-Signaturen gehören in dieser Reihenfolge: Theol; Jus; Med; Math; Nat; Phil; Hist; H[elvetica]; Geogr; Litt; Arch; JL. Innerhalb der Sachgruppen erfolgte die Aufstellung der Bücher nach Eingang und Format (Oktav, Quart, Folio).

2.11    Die Sachgruppenaufstellung und das Signaturensystem wurden im Wesentlichen beibehalten bis zur Ablösung durch die Numerus-currens-Aufstellung und -Signaturen im Jahre 1994. Eine Reihe neuer Signaturen kam hinzu, als man Ende des 19. Jhs einen Sachkatalog in Zettelform erstellte; auch später wurden neue Sammlungsschwerpunkte mit eigenen Signaturen versehen. Dieser älteste Sachkatalog in Zettelform ist jedoch nicht mehr erhalten, da die Zettel in den 30er Jahren des 20. Jhs in den Sachkatalog nach der Internationalen Dezimalklassifikation überführt wurden. Der Sachkatalog dürfte aber noch weitgehend der Lüthardtschen Sachgruppeneinteilung entsprochen haben.

2.12    Alle Erwerbungen, alle Schenkungen, insbesondere die Bestände der Hochschulbibliothek und in der Stadt- und Hochschulbibliothek aufgegangene Bibliotheken von wissenschaftlichen Gesellschaften, sind seit der Mitte des 19. Jhs, sofern sie nicht als Sondersammlungen eine separate Aufstellung erhielten oder Sondersammlungen zugeteilt wurden, in den nachfolgenden Sachgruppen aufgegangen.

Theologie

2.13    Die theologische Literatur (Theol) bildet mit insgesamt 17'724 Titeln eine der grösseren Sachgruppen. 225 Titel gehören ins 16. Jh, 522 ins 17. Jh, 1780 ins 18. Jh und 15.197 Titel ins 19. Jh. Die Mehrzahl der Titel ist entsprechend dem Schwerpunkt 19. Jh deutsch (11'289), während die französische Sprache (3172) und das Latein (2548) deutlich schwächer vertreten sind. Im Bereich der Bibeln gibt es einige bemerkenswerte Sprachen wie für das 18. Jh rätoromanische (1 Titel), für das 19. Jh dänische (5 Titel), finnische und schwedische (je 4 Titel), irische und lettische (je 2 Titel), malayische, armenische, syrische, chinesische, hindi und estnische (je 1 Titel) Übers. Die Signatur umfasst theologische Literatur im weitesten Sinne, von den Schriftstellern bis zu den theologischen Wissenschaften wie Exegese, systematische, historische und praktische Theologie. Zusätzlich in einer Sondersammlung zusammengestellt sind Drucke der Reformationszeit.

Rechts- und Staatswissenschaften

2.14    Zu den Rechts- und Staatswissenschaften (Jus) zählen insgesamt 15'449 Titel, von denen 33 aus dem 16. Jh, 93 aus dem 17. Jh, 626 aus dem 18. Jh und die Mehrheit von 14'697 Titeln aus dem 19. Jh stammen. Es dominiert die deutsche Sprache mit 10'695 Titeln, gefolgt von Französisch (2233), Lateinisch (1501) und schliesslich Englisch (670). Enthalten sind Werke zum historischen Recht aller Zeiten, Monographien über einzelne Teile des Rechts wie Zivilrecht, Kirchenrecht, Kriminal- und Handelsrecht oder gerichtliche Medizin. Zu den Staatswissenschaften zählen u. a. Natur- und Völkerrecht und die Diplomatik. Ein grosser Teil der rechtswissenschaftlichen Literatur dürfte erst anfangs des 20. Jhs mit der Überführung der Hochschulbibliothek in die Stadtbibliothek gekommen sein. In die Abteilung eingearbeitet sind ebenfalls diverse Schenkungen oder Ankäufe von Juristenbibliotheken wie diejenige Karl Gustav Königs (1828–1892).

Medizin, Pharmazie, Veterinärmedizin

2.15    Der Medizinbestand (Med) enthält insgesamt 13'800 Titel, wovon 54 Titel des 16. Jhs, 232 des 17. Jhs, 1894 des 18. Jhs und 11'620 des 19. Jhs. Sprachlich dominieren einmal mehr das Deutsche (9119 Titel) und das Französische (2745 Titel). Latein bestimmt mehrheitlich die frühen Bestände und die medizinischen Dissertationen (61 Titel). Unter den Dissertationen finden sich viele Arbeiten zur Kolonialmedizin. Im Gegensatz zur Pharmazie, die von Anfang an dem Medizinbestand zugerechnet wurde, bildet die Veterinärmedizin seit Ende des 19. Jhs eine eigene Untersachgruppe (Med. vet., 755 Titel). In der ganzen medizinischen Abteilung finden sich auch zahlreiche medizinische Zeitschriften und eine Separatasammlung.

Mathematik, Astronomie, Philosophie, Psychologie

2.16    Die Sachgruppe „Mathematik (Math)“ umfasst 2100 Titel, davon 6 des 17. Jhs, 49 des 18. Jhs und 2045 Titel des 19. Jhs, überwiegend in deutscher Sprache (1261 Titel). Sie enthält sowohl Werke zur Arithmetik, Geometrie, Astronomie und den militärischen Wissenschaften als auch zu den naturwissenschaftlichen Fächern Physik und Chemie einschliesslich Werken zur natürlichen Magie und Goldmacherkunst. Eine Sondergruppe bildet die ehemalige Bibliothek der Astronomischen Gesellschaft (A.V.B.) mit 67 zusätzlichen Titeln, ausschliesslich astronomischen Zeitschriften und Berichten, davon 7 des 18. Jhs und 60 des 19. Jhs. Ursprünglich zählte zur Sachgruppe „Mathematik“ bis zum Ende des 19. Jhs auch die Philosophie im weitesten Sinne mit Logik, Metaphysik, Psychologie, Ethik, Ästhetik und Pädagogik, aber auch Spezialgebiete wie Mnemonik, Physiognomik und Chiromantik. Diese Bestände wurden teilweise überführt in die neue Sachgruppe „Logik (Log)“, die zusätzlich insgesamt 3002 Titel zählt, davon 3 des 16. Jhs, 40 des 17. Jhs, 458 des 18. Jhs und 2501 Titel des 19. Jhs, wobei auch hier die deutsche Sprache klar dominiert (2318 Titel).

Naturgeschichte, Nationalökonomie

2.17    Mit insgesamt 17'789 Titeln ist die Sachgruppe „Naturgeschichte und Nationalökonomie (Nat)“ eine der umfangreichsten und gleichzeitig heterogensten Sachgruppen. Sie zählt 40 Titel des 16. Jhs, 184 des 17. Jhs, 1468 des 18. Jhs und 16'097 Titel des 19. Jhs. Sprachlich überwiegt Deutsch mit 9511 Titeln, es folgen Französisch mit 4874, Englisch mit 1076 und Latein mit 1045 Titeln. Daneben sind die gängigsten europäischen Sprachen vertreten, darunter auch 10 ungarische und 11 norwegische Titel. Die Sachgruppe enthält Werke zur Naturgeschichte von der Zoologie über die Botanik, Geologie bis zur Mineralogie, aber auch chemische und physikalische Titel. Die Nationalökonomie umfasst Themen wie Bergbau und Hüttenkunde, Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwissenschaften, Hauswirtschaft, Künste und Gewerbe, Bauwissenschaften und industrielle Mechanik ebenso wie Münzwesen und Handel. In dieser Sachgruppe aufgegangen sind insbesondere die Bibliotheken der Schweizerischen wie der Bernischen Naturforschenden Gesellschaft.

Klassische Philologie

2.18    Insgesamt 6652 Titel gehören zur klassischen Philologie und Altertumskunde (Phil) mit 171 Titeln des 16. Jhs, 302 des 17. Jhs, 669 des 18. Jhs und 5510 Titeln des 19. Jhs. Entsprechend dem Fachbereich sind mehr als die Hälfte der Titel (4156) lateinisch, gefolgt von 2005 deutschen, 309 französischen und 85 griechischen Titeln. Ein Sondergruppe (Phil S) bilden 5 russische, 2 serbische und ein finnischer Titel. Die Sachgruppe enthält einerseits und mehrheitlich die klassischen Schriftsteller und andererseits Literatur zu den klassischen Altertumswissenschaften wie Literaturgeschichte, Mythologie, Archäologie, Kunstgeschichte, Numismatik und Epigraphik.

Geschichte, Völkerkunde

2.19    Auf die Geschichte, Länder- und Völkerkunde (Hist) entfallen 9384 Titel wovon 32 des 16. Jhs, 223 des 17. Jhs, 891 des 18. Jhs und 8200 Titel des 19. Jhs. Rund drei Viertel der Werke sind in deutscher (5062) und französischer (2590) Sprache verfasst. In der Sachgruppe vertreten sind die allgemeine Weltgeschichte, die besondere Geschichte nach Perioden, die Historischen Hilfswissenschaften, die allgemeine und besondere Geschichte einzelner Länder, Länder- und Völkerkunde, insbesondere der europäischen Staaten, aber auch Asiens, Afrikas und Amerikas. Einzig für Quellenwerke (Recht, Verwaltung, Geschichte) zu England (Engl) existiert eine eigene Untersachgruppe mit ausschliesslich englischsprachigen Werken des 18. Jhs (8 Titel) und 19. Jhs (73 Titel). Ihre Einrichtung, die gleichzeitig mit der Einführung der übrigen Lüthardtschen Sachgruppen erfolgte, scheint in engem Zusammenhang mit den Quellenwerken der römischen Signaturen zu stehen (s. Alte Stadtbibliothek). Kernstück bildet das Journal of the house of commons 15471800. Die Gruppe war ursprünglich auch weitaus umfangreicher, zahlreiche Werke sind später umgestellt worden. Im Laufe des 19. Jhs entwickelte sich aus der ehemaligen Bibliothek der Numismatischen Gesellschaft die Numismatik (Num) mit zusätzlich 1218 Titeln, mehrheitlich französische Werke des 19. Jhs, zur selbständigen hilfswissenschaftlichen Untersachgruppe. Eine mehr formal begründete Sondergruppe schliesslich bilden die Rollen und Wappen (Roll), insgesamt 130 historische Einheiten mit mehrheitlich heraldischen und genealogischen Tafeln, u. a. mit Faksimiles zur Diplomatik.

Helvetica

2.20    Mit 32'929 Titeln und zusätzlich 4117 Titeln Broschüren (Brosch), also insgesamt 37.046 Titeln, sind die Helvetica (H) die umfangreichste Sachgruppe überhaupt. Das entspricht auch ganz dem seit dem 18. Jh verfolgten Sammelschwerpunkt der Bibliothek. Kernbestand der Sachgruppe bilden die 1764 von Gottlieb Emanuel Haller erworbene Helvetica-Sammlung und die Bibliotheken der Geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz und des Historischen Vereins des Kantons Bern. Im Vergleich zu den andern Sachgruppen ist deshalb der Anteil älterer Werke, insbesondere des 18. Jhs (9471 Titel), verhältnismässig hoch (200 Titel des 16. Jhs, 1194 des 17. Jhs, 26'181 des 19. Jhs). Mit 27'118 Titeln steht die deutsche Landessprache an vorderster Stelle, gefolgt von 7545 französischen Titeln. Bemerkenswert sind das gänzliche Fehlen rätoromanischer und der geringe Anteil italienischer Titel (315). Die Sachgruppe umfasst die Schweizer Geschichte im weitesten Sinne, Chroniken, Geschichte der Kantone, Kirchengeschichte, Statistisches zur Schweiz, Gesetzgebung und Militärisches. Es finden sich aber auch zahlreiche Reisebeschreibungen, Naturhistorisches, medizinische Themen zur Schweiz, Katechismen, Psalmbücher und andere erbauliche Literatur. Nach der Gründung der Schweizerischen Landesbibliothek 1895 wurden Helvetica weiterhin angeschafft, doch konzentrierte sich die Sammeltätigkeit mehr auf die Bernensia. Diese sind grundsätzlich auf den ganzen historischen Bestand verteilt; der grösste Teil befindet sich jedoch in der Sachgruppe „Helvetica“.

Geographie, Karten

2.21    Rund 1895 Titel zählt die Sachgruppe „Geographie (Geogr)“, wovon 14 Titel dem 16. Jh, 52 dem 17. Jh, 380 dem 18. Jh und 1449 Titel dem 19. Jh zuzurechnen sind. Neben den mehrheitlich deutschsprachigen (1020) und französischsprachigen (604) Titeln fällt eine Gruppe rumänischer Werke (14 Titel) auf. Die Sachgruppe enthält Werke zur physischen und historisch-statistischen Geographie von der Antike bis zur Neuzeit, Quellenwerke und umfangreiche Literatur zu Reisen, speziell auch zu den Entdeckungsreisen. Eine Sondergruppe bildet der ehemalige Bestand der Geographischen Gesellschaft (G. G.) mit zusätzlich 518 Titeln, praktisch ausschliesslich Zeitschriften, Schriften europäischer und weiterer geographischer Gesellschaften, völkerkundliche Schriften, Atlanten und Reiseberichte des 19. Jhs in deutscher (180), französischer (154) und englischer (103 Titel) Sprache. Einen eigenen Standort schliesslich nehmen zusätzlich die ca. 4000 Karten und Atlanten (Kart, AL) ein, die vorwiegend dem 19. Jh angehören und die Schweiz betreffen.

Sprachwissenschaft, Literatur

2.22    11'882 Titel sind Sprachwissenschaft und Literatur (Litt) zuzurechnen. Die Sachgruppe enthält 16 Titel des 16. Jhs, 85 des 17. Jhs, 1514 des 18. Jhs und 10'267 Titel des 19. Jhs. Die deutsche Sprache bestimmt mehr als die Hälfte der Titel (7062), da aber „Sprachwissenschaft und Literatur“ alle europäischen und auch internationalen Sprachen umfasst, finden sich auch Titel in Sprachen wie Schwedisch (102), Russisch (13), Arabisch (12), Hindi (5), Rumänisch (15), Rätoromanisch (2) und Ungarisch (1). Einen kleinen Schwerpunkt bilden neben den Schriftstellerbiographien Rhetorik und Philologie, in Belletristik werden besonders die grossen europäischen Literaturen gepflegt. Von den späteren Sonderabteilungen, die in Zusammenhang mit der Übernahme der Bibliothek Samuel Singer gebildet wurden, enthalten nur die Germanische Philologie (Germ) und Volkskunde (Folk) einen geringen Anteil historischer Bestände, zusammen 59 Titel, davon 2 des 18. Jhs, weitgehend in deutscher Sprache (37 Titel) und einen schweizerdeutschen Titel.

Kunst, Musik, Architektur

2.23    Die Sachgruppe „Künste (Arch)“ war ursprünglich eine Untergruppe von „Sprachwissenschaft und Literatur“, stellt aber schon seit Mitte des 19. Jhs eine eigenständige Rubrik dar. Sie enthält 1800 Titel, davon 12 des 16. Jhs, 33 des 17. Jhs, 1124 des 18. Jhs und 1631 des 19. Jhs, sprachlich verteilt auf 914 deutsche, 514 französische, 148 englische und 129 italienische Titel. Unter „Künste“ finden sich die Architektur, die ganze bildende Kunst, die Archäologie, zunehmend auch die klassische Archäologie und die Musik (Mus). Diese bildet im 20. Jh schliesslich eine Sonderabteilung mit zusätzlich 338 historischen Titeln, wovon 29 des 18. Jhs und 309 des 19. Jhs (ohne Wagner-Sammlung). Besonders grossformatige, illustrierte und wertvolle Bde der Sachgruppe „Künste“ erhielten von Anfang an einen separaten Standort unter der Signatur „Kupferwerke (Kp)“, die zusätzlich 1349 Titel bezeichnet, 42 des 16. Jhs, 82 des 17. Jhs, 268 des 18. Jhs und 957 des 19. Jhs, mehrheitlich deutsche (609), französische (439) und lateinische (187) Titel. Zu diesen zählen nicht nur Tafelwerke zur Architektur und bildenden Kunst (u. a. Ansichten der Schweiz), sondern auch kolorierte Atlanten, naturwissenschaftliche Illustrationen, Wappenbücher und illustrierte Belletristik. Ein ähnlich breites Spektrum umfasst die ebenfalls der Sachgruppe „Künste“ zugeordnete Sondergruppe „Prachtwerke (PW)“ d. h. grossformatige Mappen und illustrierte Werke mit weiteren 294 Titeln vom 16. Jh (9 Titel) über das 17. Jh (11 Titel) und 18. Jh (38 Titel) bis zum 19. Jh (236 Titel). Hier finden sich noch zusätzlich bemerkenswerte Tafelwerke zur Medizin.

Allgemeines

2.24    Die Sachgruppe „Allgemeines (Allg)“ entstand erst Ende des 19. Jhs, weshalb sie auch nur wenig historische Bestände aufweist. Sie zählt 515 Titel, 2 des 16. Jhs, 3 des 17. Jhs, 29 des 18. Jhs, 481 Titel des 19. Jhs, sprachlich überwiegen Deutsch (268 Titel) sowie Französisch (131 Titel), eher auffällig ist ein isländischer Titel. Der Bereich umfasst Buch- und Schriftwesen, Bibliographien, Kataloge und ein breites Spektrum an Hochschulschriften. Zusätzlich sind der Sachgruppe „Allgemeines“ zuzurechnen mehrere Sonderstandorte wie Lexika (Lexica) mit 53 Titeln überwiegend des 18. Jhs (17 Titel) und des 19. Jhs (28 Titel) und so bedeutenden Werken wie der Encyclopédie (1751–1777) von Denis Diderot und Jean le Rond d’Alembert und ihrem schweizerischen Pendant, Fortunato de Felices Encyclopédie (Yverdon 1770–1778). Dazu gehören weitere und v. a. auch ältere Enzyklopädien, Lexika, Handbücher wie auch diverse Zeitschriftenreihen – von den Ephemeriden der Berg- und Hüttenkunde (München, ab 1805) über die Revue du monde catholique (Paris, ab 1863) bis zur Geschichte der Künste und Wissenschaften (Göttingen, ab 1796) – am Standort EB, EC (EstrichB, EstrichC) mit zusätzlich 2050 Titeln, davon 174 des 16. Jhs, 328 des 17. Jhs, 546 des 18. Jhs und 1002 des 19. Jhs. Unter dem gleichen Standort verzeichnet ist auch eine Gruppe von Pamphleten und Kleinschriften zur Schweizergeschichte zwischen 1813–1860, welche ursprünglich aus dem Besitz der Bernischen Lesegesellschaft stammen. Jahrbücher und Zeitschriften zur Statistik (Stat) bilden einen eigenen Sonderstandort mit 39 Titeln fast ausschliesslich des späten 19. Jhs, ebenso die Standorte Dokumentation (Dok) und Repertorium (Rep) mit zusammen weiteren 196 Titeln an Bibliographien und Katalogen zu allen Sach- und Fachgebieten, speziell aber zum Buch-, Bibliotheks- und Hochschulwesen. Schliesslich befinden sich Bibliothekskataloge, Wörterbücher, Lexika, Nachschlagewerke und Handbücher hauptsächlich des 19. Jhs aus allen Sachgebieten an den Standorten Lesesaal (LS) und Ausleihe (AL), insgesamt rund 364 Titel. Hier sind neben den mehrheitlich deutschen Titeln (311) auch ein tschechischer und ein kroatischer Titel vertreten. Verteilt auf verschiedenste kleine Standorte sind noch zusätzlich 68 Titel der Sachgruppe „Allgemeines“ zuzurechnen, in der Regel Handapparate zu einzelnen Fachgebieten, etwa der Buchbinderei (6 Titel).

Zeitschriften, Zeitungen

2.25    Grundsätzlich enthalten alle Sachgruppen Zeitschriften und Zeitungen, die nicht gesondert ausgewiesen werden können. Allerdings bestand seit der Einführung der Lüthardtschen Fachgruppen eine eigene Sachgruppe „Journal-Literatur (JL)“, die hauptsächlich akademische Denkschriften, wissenschaftliche Zeitschriften aller Sachgebiete und Schriften zur „akademisch-encyclopädischen Gelehrsamkeit“ d. h. zur Geschichte der Universitäten, Wissenschaftsgeschichte, Bibliothekswissenschaft und enzyklopädische Wörterbücher umfasst. Der Bogen spannt sich von den Acta eruditorum (1682–1776) über die Göttingischen Gelehrten Anzeigen (ab 1739) zu den Mémoires der Akademie St. Petersburg (ab 1831). Neben Schriften aus der Schweiz, Deutschland, England, den USA, Frankreich und Italien sind auch zahlreiche wissenschaftliche Schriften aus Russland, Holland und den nordischen Ländern vorhanden. Unter Journal-Literatur sind 297 Titel verzeichnet, davon ein lateinischer Titel des 17. Jhs, 9 Titel des 18. Jhs und 287 des 19. Jhs. Die meisten Titel gehören der deutschen (165) und der französischen Sprache (76) an, jedoch sind auch 29 englische, 7 italienische, je 4 schwedische und finnische und ein dänischer Titel vorhanden. Ende des 19. Jhs kam es innerhalb dieser Sachgruppe zu einer Differenzierung, indem die Universitätsschriften, hier insbesondere die akademischen Berichte und Vorlesungsverzeichnisse, einen Sonderstandort erhielten, der zusätzlich 358 Titel, davon 355 des 19. Jhs und mehrheitlich in deutscher Sprache (212), enthält. Sonderstandorte eingeführt wurden auch für die Zeitungen (Zeit), Periodica (Periodica perpetua, Periodica nova) und (Sammel-)Magazine (SM). Diese drei Sonderstandorte umfassen zusammen zusätzlich 3904 Titel, davon nur 44 des 18. Jhs und verteilt auf die Sprachen Deutsch (1848), Französisch (383), Latein (1121), Englisch (301) sowie auf weitere nordische und slawische Sprachen. An Zeitungen vorhanden sind, in der Regel von ihrem ersten Erscheinungsdatum an, sowohl alle entsprechenden Berner Druckerzeugnisse des 19. Jhs – vom Intelligenzblatt über das Hoch-oberkeitlich-privilegierte Wochenblatt (ab 1776) bis zum Bund, dem Tagblatt und der Tagwacht, den amtlichen Blättern mit den Verhandlungen des Grossen Rates und dem Bundesblatt sowie vielen regional-bernischen und lokalen Zeitungen – wie auch Zeitungen einzelner Vereine und Gesellschaften, aber auch Periodica wie die Gartenlaube, der Simplizissimus und die Fliegenden Blätter.

Dissertationen

2.26    Ebenfalls über alle Sachgruppen verteilt sind die Dissertationen. Erst Ende des 19. Jhs erhielten die Dissertationen der Universitäten Basel, Zürich und Bern einen eigenen Standort, der insgesamt 1709 Titel umfasst, mit einer Ausnahme alle aus dem späten 19. Jh, in den Sprachen Deutsch (1375), Französisch (270), Lateinisch (40), Englisch (20) und Italienisch (4). In der UB/ZB sind alle Dissertationen vorhanden, die an der Universität Bern eingereicht wurden, und im Wesentlichen auch die Dissertationen der übrigen Schweizer Hochschulen, aber auch solche von französischen, deutschen und einigen nordischen Universitäten.

Aufstellung nach Numerus currens

2.27    Im Jahre 1994 wurde die Aufstellung nach Sachgruppen eingestellt und das Numerus-currens-Prinzip eingeführt. Zugänge im Bereich der Bücher vor 1850, sofern sie nicht als Sondersammlungen gelten, werden den Rara zugeteilt.

Sondersammlungen und spezielle Sonderstandorte

Inkunabeln und Postinkunabeln

2.28    Die Abteilung umfasst insgesamt 420 Titel. Davon fallen 254 Drucke ins 15. Jh, 166 Titel gehören zu den Postinkunabeln bis 1550. Im Bestand zahlreich vertreten sind Sammelbände, in denen in seltenen Fällen auch Handschriften eingebunden sind. Aus dem übrigen Bestand ausgesondert erscheinen die Inkunabeln und Postinkunabeln erstmals im Localkatalog von 1851. Ergänzend dazu verfasste Karl Ludwig von Steiger 1857 einen separaten Inkunabel-Autorenkatalog und 1861 einen Druckortekatalog. Die Aufstellung erfolgte nummerisch fortlaufend, nicht systematisch. Keine systematische Einteilung verfolgte auch eine Neuordnung der Inkunabeln Ende des 19. Jhs, die im Wesentlichen noch heute gültig ist. Bei den Werken aus dem deutschsprachigen Raum liegen Schwerpunkte bei den Druckorten Basel, Strassburg, Nürnberg, Köln, Speyer und Augsburg. Bei den Titeln aus dem französischsprachigen Raum stammen die meisten aus Paris, während bei den Werken aus Italien das Schwergewicht bei Venedig und Rom liegt. Genaue Zahlen zu einzelnen Druckorten können nicht genannt werden, da noch nicht alle Zuschreibungen gesichert sind. Die Inkunabeln / Postinkunabeln verteilen sich sprachlich auf 225/120 lateinische, 18/26 deutschsprachige, 10/13 französischsprachige, 1/2 griechische Titel. Nur als Postinkunabeln vertreten sind 2 italienisch- und 3 hebräischsprachige Drucke. Ältester Druck des Bestands mit gesicherter Datierung ist Augustinus’ De civitate dei (Subiaco 1467, Sweynheym und Pannartz).

2.29    Der grösste Teil der heutigen Inkunabelsammlung kam bereits im 16. Jh in die Bibliothek, und zwar aus den im Zuge der Reformation aufgelösten Klöstern. In nachreformatorischer Zeit wuchs der Bestand nur zögerlich, wobei die meisten Zugänge aus unterschiedlichen Schenkungen stammen. Die in Bern verbliebenen Bestände stellen nur einen kleinen Teil der ursprünglichen Klosterbestände dar. Der Grossteil ihrer Bibliotheken scheint schon vor der Klosterauflösung in andere, weiterhin bestehende Klöster, hauptsächlich aber nach Basel, überführt worden zu sein. Entsprechend ihrer Herkunft steht die theologische Literatur mit Bibeln, Bibelkommentaren, patristischer, scholastischer und kirchenrechtlicher Literatur mit einem breiten Spektrum gängiger Autoren im Vordergrund. An zweiter Stelle stehen die Klassikerausgaben und die Grammatik, danach folgen Chronistik, naturwissenschaftliche Werke und volkssprachige Literatur. Aus dem Berner Predigerkloster kommen die Opuscula (Venedig 1490) des Thomas von Aquin, dem Priorat Herzogenbuchsee gehörte eine Etymologie des Isidor von Sevilla (Augsburg 1472), aus dem Heiliggeist Spital stammt eine lateinische Bibel (Strassburg 1466?). Eine grössere Gruppe, rund 80 Bde, erkennbar an ihren einheitlichen Einbänden, stammt aus der Kartause Thorberg. Reste der ursprünglichen Signatur lassen vermuten, dass deren Bestand einst mehrere Hundert Bde umfasst haben muss. Zu den bemerkenswerten Stücken der ganzen Abteilung gehören die teilweise seltenen Schweizer Inkunabeln und Postinkunabeln wie das älteste gedruckte, datierte Buch der Schweiz, der Mammotrectus (Beromünster 1470), der Basler Erstdruck von Gregors des Grossen Moralia in Job (Basel 1467/68), Nikolaus Schradins Chronik des Krieges (Sursee 1500), die Legenda s. Wolfgangi (Burgdorf 1475), Werner Rolevincks Fasciculus temporum (Rougemont 1481), das für das Berner Vinzenzstift gedruckte Officium sancti Vincentii (Basel 1517), die Melusine (Strassburg 1516) Thürings von Ringoltingen oder Giovanni Boccaccios De claris mulieribus (Bern 1539), das erste illustrierte Buch, das in Bern gedruckt wurde.

Alte Drucke

2.30    An sich eine Sondergruppe innerhalb der Sachgruppe „Theologie“ stellen die Alten Drucke (AD) dar, in der insgesamt 913 Titel enthalten, aber nicht systematisch geordnet sind. Mit Ausnahme von 12 Titeln des 17. Jhs sind sie alle dem 16. Jh zuzurechnen. Sprachlich halten sich die lateinischen (426) und deutschen Titel (462) in etwa die Waage, vorhanden sind aber auch 12 griechische Titel. Am Sonderstandort zusammengestellt sind Autoren und Werke zur Reformation, auch die entsprechenden Bibelübersetzungen. Stark vertreten sind in verschiedensten Ausg. Martin Luther, Ulrich Zwingli, Jean Calvin und die übrigen Schweizer Reformatoren der ersten und zweiten Generation, Erasmus von Rotterdam, auch Martin Bucer, Thomas Müntzer, Wolfgang Capito und Ulrich von Hutten. Ein kleiner Bestand betrifft die Berner Reformation (Berner Disputation, Zürich 1528) und deren Gegner Thomas Murner (Gäuchmatt, Basel 1519; Von fier ketzeren Predigerordens, Strassburg 1509). Bemerkenswert viele Drucke stammen aus den Basler Druckereien. Der Sonderstandort, obwohl vermutlich erst im 19. Jh eingerichtet, entspricht gewissermassen dem Kernbestand und Literaturbedarf der ehemaligen Hohen Schule Bern.

Rara

2.31    Ein sehr breites Spektrum historischer Bestände findet sich in der allgemeinen Rara-Sammlung, die insgesamt 2244 Titel umfasst, davon eine Inkunabel. Die übrigen Titel verteilen sich mit 698 Einheiten auf das 16. Jh, mit 755 auf das 17. Jh, mit 543 auf das 18. Jh und mit 247 auf das 19. Jh. Sprachlich vertreten sind mit 1875 Titeln Deutsch, mit 178 Latein, mit 118 Französisch, mit 35 Italienisch und weitere Sprachen wie Englisch (19), Spanisch (2), Niederländisch (2) und je einem Titel Russisch, Chinesisch, Arabisch und Hebräisch.

2.32    Obwohl die am Standort vertretenen Titel eine sehr heterogene Gruppe darstellen, lassen sich doch gewisse Schwerpunkte erkennen. Berner Drucke des 16. Jhs oder Drucke aus diesem Zeitraum, die Bern betreffen, sind, sofern sie nicht als Theologica gelten und deshalb dem Standort Alte Drucke zugeteilt wurden, in grösserer Zahl vorhanden. Das betrifft sowohl die Drucke der ersten Berner Drucker, insbesondere Mathias Apiarius und seine Musikdrucke (Lampadius Lüneburgensis, Compendium musices, Bern 1537), aber auch die gedruckten Spiele von Niklaus Manuel (Fasnachtsspiel, Bern 1539) und Hans von Rütte. Eine kleine Sondergruppe stellen die Kalender, Einblattdrucke und Spielkarten des 15. und 16. Jhs dar; sie sind weitgehend schweizerischer Provenienz. Des weiteren lassen sich verschiedene Schweizer Liedersammlungen finden wie die Liedflugschriftendrucke von Mathias und Samuel Apiarius (ca. 50 Titel), die Sammlungen Alfred Bärtschi (ca. 400 Titel), Christian Rubi (ca. 400 Titel) und Theodor Engelmann (283 Titel). Im Standort aufgegangen sind auch geschlossene Bibliotheken; besonders erwähnenswert ist die bibliophile Bibliothek des Arztes Adolf Liechti (1898–1946) mit den bedeutendsten naturwissenschaftlichen Werken aus den Gebieten Medizin, Mathematik, Mineralogie, Optik und Alchemie, insgesamt ca. 131 Werke, davon 55 des 16. Jhs.

Gelehrtenbibliotheken des 16. Jahrhunderts

2.33    Von den Gelehrtenbibliotheken des 16. Jhs, die der damaligen „Liberey“ der Hohen Schule testamentarisch übereignet worden waren, sind in den 70er Jahren des 20. Jhs drei soweit als möglich rekonstruiert und separat aufgestellt worden. Davon umfasst die Bibliothek des Basler Theologieprofessors Leonhard Hospinian (um 1500–1564) noch 435 Titel in 234 Bdn, darunter 5 lateinische Inkunabeln und eine griechische. Die übrigen Drucke, ausschliesslich des 16. Jhs, verteilen sich auf die Sprachen Latein (376), Griechisch (34), Italienisch (10), Deutsch (8) und Hebräisch (1). Die Bibliothek enthält vorwiegend römische und griechische Klassiker der Philosophie, Geschichte, Philologie und Rhetorik. Rund ein Viertel betreffen die zeitgenössische theologische Literatur und biblische Schriften, darunter die Complutenser Polyglottenbibel (6 Bde, Alcalá de Henares 1514–1517). Bemerkenswert sind die zahlreichen naturwissenschaftlichen und medizinischen Werke, neben den antiken (Ptolemäus, Geographia, Ulm 1482) v. a. die zeitgenössischen wie die Arithmetica integra (Nürnberg 1544) von Michael Styfel oder die Kräuterbücher von Leonhard Fuchs (Basel 1542) und Hieronymus Bock (Strassburg 1552). Ein vergleichbares Fächerspektrum weisen die Bibliotheken der beiden Berner Theologieprofessoren Nicolaus Artopoeus (um 1500–1553) und Benedicht Aretius (um 1522–1574) auf. Enthält die Bibliothek Artopoeus noch 98 Bde, wovon 11 Inkunabeln (92 Titel lateinisch, 8 Titel deutsch, je 2 Titel hebräisch und griechisch), sind von der Bibliothek Aretius nur mehr 32 Titel des 16. Jhs vorhanden (26 Latein, 5 Griechisch, 1 Deutsch), u. a. Sigismund von Herbersteins Rerum Moscoviticarum commentarii (Basel 1556).

Bibliothek Bongars

2.34    Die Bibliothek des französischen Humanisten und Diplomaten Jacques Bongars (1554–1612) kam 1632 als Schenkung seines Erben Jakob Graviseth nach Bern. Zunächst separat aufgestellt und erschlossen, wurde sie 1693 mit dem übrigen Bestand vermischt und erst zwischen 1960–1993 nach Hortins Clavis bibliothecae Bongarsianae von 1634 wieder zusammengezogen. Dabei wurde auch die historische Fächereinteilung für die Druckschriften (die Handschriften befinden sich seit 1951 in der Burgerbibliothek Bern) übernommen. Von den 3074 Bdn mit insgesamt 6856 Titeln und rund 500 Flugschriften sind 125 Titel den Inkunabeln (115 lateinisch, 6 französisch, 2 italienisch, einer griechisch, einer englisch), 5077 dem 16. Jh (3364 lateinisch 874 französisch, 346 italienisch, 225 deutsch, 218 griechisch, 27 spanisch, 11 hebräisch, 5 englisch, 5 niederländisch und je ein Titel polnisch und arabisch), 2206 dem frühen 17. Jh zuzurechnen (1218 lateinisch, 434 französisch, 303 deutsch, 218 italienisch, 12 englisch, 10 griechisch, 9 spanisch, 2 hebräisch). Im Vergleich mit dem Hortinschen Katalog beträgt die Verlustrate durch Diebstahl, Dublettenverkäufe im Verlauf der Jhe schätzungsweise 15–20%. Die in humanistischer Tradition alle Wissensgebiete der damaligen Zeit umfassende Bibliothek ist die bedeutendste Sammlung der UB/ZB.

2.35    Grossen Raum nehmen in der Bongarsischen Bibliothek im Fach „Theologie“ (1303 Titel) die biblischen Schriften in mehreren Sprachen ein, darunter in Aramäisch, Arabisch, Katalanisch und die erwähnte Complutenser Polyglottenbibel, die Kirchenväter und Streitschriften zu Glaubensfragen. Unter den medizinischen Werken (159 Titel) finden sich Koch-, Pest-, Kräuter- und Arzneibücher, auch alchemistische Titel von Andreas Libavius, Ramón Lull, Lucas Rodargius und Leonhard Thurneisser zum Thurn. Vertreten sind ebenfalls alle Klassiker der Medizin wie Celsus, Dioscorides, Galen, Hippocrates oder Theophrast. Im Fach „Jurisprudenz“ (186 Titel) sind die römischen und germanischen Rechtsquellen mit dem Corpus juris civilis, der Lex Salica und das Kirchenrecht mit dem Corpus juris civilis vorhanden, ebenfalls die entsprechenden Kommentare. Es fehlen nicht die Schriften von Bongars Lehrern Jacques Cujas und François Hotman. Einen wichtigen Platz nehmen die philosophischen Disziplinen mit 1832 Titeln ein. Unter den Philosophici am stärksten vertreten sind Aristoteles (ca. 70 Titel) und Cicero (ca. 90 Titel), zahlreich sind auch die philologischen Werke, u. a. mit Francesco Colonnas Hypnerotomachia Poliphili (Venedig 1499). Unter den Wörterbüchern und Grammatiken befinden sich Besonderheiten wie der Thesaurus polyglottus (Frankfurt 1603) von Hieronymus Megiser oder Albert Molnars Lexicon Latino-Graeco-Hungaricum (Hanau 1611). Autoren wie Boethius, Euklid (13 Titel) und Michael Psellus vertreten die Mathematik und Arithmetik, für die Geographie finden sich Namen wie Periegetes, Pomponius Mela, Ptolemäus, Orteius und Strabo, für die Astronomie Tycho Brahe, Galileo Galilei, Johannes Kepler und für die Architektur Leon Battista Alberti, Andrea Palladio, Agostino Ramelli und Vitruv in diversen Ausg. und Übers. Umfangreich ist die Unterabteilung Politici mit Felix Hemmerlins De nobilitate (Strassburg 1493/1500), Giuseppe Castigliones Cortegiano (Venedig 1545), Niccolὸ Machiavellis Principe (Venedig 1537) und Johannes Garzonis Piazza (Venedig 1610). In der gleichen Abteilung befinden sich auch Kriegsschriften von Lelio Brancaccio, Justus Lipsius, Roberto Valturio und Renatus Flavius Vegetius. Das grösste Fach bildet die Historia (2594 Titel) mit Katalogen wie Conrad Gessners Bibliotheca universalis (Zürich 1583) und den Pandekten (Zürich 1548), aber auch Verzeichnissen der Handschriftensammlungen in Oxford, Cambridge, Augsburg und München. Die Geschichtsquellen für das Altertum repräsentieren u. a. diverse Ausg. von Diodorus Siculus und Flavius Josephus. Deutliche Schwerpunkte bilden die Jesuitica (mehr als 100 Drucke), die Geschichte der Kreuzzüge, Orientalia wie die französische Übers. von Haythons Historia orientalis (Paris 1517), diverse Türkendrucke, eine umfangreiche Sammlung von Relationes (Annus Christi, Rorschach 1597) und die französische Geschichte mit Raritäten wie politischen Flugschriften zu den Glaubenskriegen oder die Buève de Hantone (Paris 1502). Das Fach „Ars Poetica“ (630 Titel) enthält neben der antiken Literatur, darunter die Komödien- und Tragödiendichter, französische Literatur wie den Temple d’honneur (Paris 1504) von Lemaire de Belges und den Vergier d'honneur (Paris 1500), italienische Literatur mit Ariost und Petrarca sowie spanische mit der Celestina (Venedig 1525, Paris 1542, Antwerpen 1599) von Fernando de Rojas. Weiter erwähnenswert sind die Opera (Nürnberg 1501) der Roswitha von Gandersheim und die Komödie Pathelin (Paris 1543) in einer lateinischen Übertragung von Johannes Reuchlin. Noch 152 Titel enthält der Appendix. Hier finden sich noch einmal Pathelin, und zwar im französischen Originaltext (Paris 1564), Grobianus und Grobiana (Frankfurt 1558) von Friedrich Dedekind sowie die Musica practica (Hamburg 1596) von Nicolaus Rogge. Von den Libri erotikoi sind lediglich noch erhalten Gaspar Scioppius’ Priapeia (Frankfurt 1606) und Giovanni Boccaccios Decamerone (Toscolano 1525 und Venedig 1540).

Sammlung Hollis

2.36    Zwischen 1758 und 1765 liess der englische Republikaner Sir Thomas Hollis (1720–1774) der Berner „public library“ aus politischer Begeisterung für die „Republik Bern“ eine Sammlung „Historischer über Wissenschaft und Künste geschriebener entweder in Engelland oder in den drei Königreichen gedruckter Bücher“ und diverse Schriften zur Zeitgeschichte zukommen. Die bibliophilen, meist einheitlich gebundenen Bde der Sammlung gehörten zu den separat aufgestellten Vorzeigeobjekten der Bibliothek, bis sie 1776 mit den übrigen Beständen verschmolzen wurden. Seit 1955 ist die Sammlung wieder separat aufgestellt.

2.37    Die Sammlung Hollis umfasst heute insgesamt 424 Titel, wovon 350 in englischer Sprache, die restlichen in Latein (71) und je ein Titel in Französisch und Italienisch verfasst sind. Zeitlich sind 4 Titel dem 16. Jh, 73 Titel dem 17. Jh und 347 Titel dem 18. Jh zuzurechnen. Nach dem Sinnerschen Katalog (Catalogus librorum selectissimorum, 1767) verteilen sich die Titel auf die sechs Fächer Theologie / Kirchengeschichte / Kirchenrecht (30%), Naturgeschichte (5%), Philosophie / Mathematik / Medizin / Artes (15%), Klassische Autoren / Antike Geschichte (10%), Miscellanea / Critici / Poetae / Grammatici / Artes liberales (10%). Der Herkunft und den Intentionen des Donators entsprechend kommt dem Fach „Historia Angliae civilis et ecclesiastica“ (30%) ein besonderes Gewicht zu. Vertreten sind seltene Ausg. von Autoren wie Edmund Ludlow, Sir Thomas Bacon, Algernon Sidney und Isaac Newton ebenso wie die Philosophical Transactions (London 1665).

Sammlung Ryhiner

2.38    Eine international bedeutende Kartensammlung des 18. Jh kam 1867 als Schenkung in die damalige Stadtbibliothek. Die insgesamt ca. 16'500 Karten, topographischen Ansichten und Pläne stammen aus der Sammlung des Berner Staatsmanns Johann Friedrich Ryhiner (1732–1803) und sind mit Ausnahme der Schweizer Karten noch in von Ryhiner selber zusammengestellten 501 thematischen Sammelmappen enthalten. Rund 22 Sammelmappen betreffen die Schweiz, 363 weitere europäische –hauptsächlich Deutschland und Frankreich – und 61 Sammelmappen aussereuropäische Länder und Kontinente. In den restlichen 55 Sammelmappen befinden sich Himmels- und Weltkarten, historische Karten und Varia. Zeitlich verteilen sich die Karten zu 4% auf das 16. Jh, 29% auf das 17. Jh, zu 65% auf das 18. Jh und zu 2% auf das 19. Jh.

Rossica Europeana

2.39    Die Schweizerische Osteuropabibliothek, eine Teilbibliothek der UB, konnte diese Bibliothek im Jahre 2005 käuflich von ihrem Gründer Peter Sager (1925–2006) übernehmen. Dieser hat die herausragende Sammlung in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut, motiviert durch sein Interesse für das vorrevolutionäre Russland. Die Rossica Europeana umfasst Reiseberichte, historisch-politische und geographisch-volkskundliche Abhandlungen sowie Karten- und Graphikblätter über Russland und die geographisch angrenzenden Regionen. Die Werke sind überwiegend westlicher Provenienz und in westlichen Sprachen verfasst. Thematisch zeichnet die Sammlung nach, wie sich die Wahrnehmung Russlands durch den Westen vom 16. bis zum 19. Jh wandelte. Die Bibliothek umfasst 991 Titel (16. Jh: 25; 17. Jh: 58; 18. Jh: 303; 19. Jh: 487) in 1572 Bdn, die dem historischen Bestand zuzurechnen sind, sowie Hunderte von Karten und Graphikblättern sowie einige Autographen.

Kalender und Almanache

2.40    Einen Sonderstandort bilden Kalender und Almanache mit insgesamt 258 historischen Titeln, davon 6 des 17. Jhs, 76 des 18. und 176 des 19. Jhs, mit einer englischsprachigen Ausnahme in Deutsch (212 Titel) und Französisch (45 Titel). Die Standortgruppe enthält Kalender und Almanache aus dem Ausland wie den Musen-Almanach (Neustrelitz, ab 1796), den Historiker Calender (Leipzig, ab 1794), Aglaja (Frankfurt, ab 1802), Almanach des Muses (Paris, ab 1765). An schweizerischen Kalendern die Alpenrosen (Bern, Leipzig, ab 1811), den Arbeiterfreund-Kalender (Bern, ab 1896) und den Almanach Hachette (Lausanne, ab 1895). Den eigentlichen Schwerpunkt stellen die bernischen Kalender dar mit dem Hinkenden Bot (Bern, ab 1731), Sonnen-Circel (Bern, ab 1762), Cabinets-Kalender (Bern 1837), Schreibkalender (Bern, ab 1694) und Regimentsbüchlein (Bern, ab 1763).

Bibliothek der Bernischen Museums- und Lesegesellschaft

2.41    Die Bibliothek der 1791 gegründeten Lesegesellschaft war ursprünglich rein wissenschaftlich ausgerichtet. Im 19. und 20. Jh entwickelte sie sich in Richtung einer gehobenen Unterhaltungsbibliothek mit den Schwerpunkten Reiseliteratur und Belletristik, vorwiegend in deutscher (60%) und französischer Sprache (30%). 1941 fusionierte sie mit der Museumsgesellschaft. Die älteren Bestände der beiden Bibliotheken wurden periodisch der Stadtbibliothek abgetreten, die sie unter eigener Signatur erschloss. Insgesamt kamen bis zur Liquidation der Lesegesellschaft 1980 rund 30'000 Titel, davon 115 Titel des 18. Jhs (83 in Deutsch, 28 in Französisch) und 14'350 Titel des 19. Jhs (8740 in Deutsch, 4087 in Französisch, 1496 in Englisch, 24 in Italienisch, 3 in Spanisch) in die damalige StUB. Die Bibliothek der Lesegesellschaft zeichnet sich aus durch eine grosse Zahl von Erstausgaben und seltene belletristische Literatur, auch Trivialliteratur. Es finden sich aber ebenso San Martes Übers. von Wolfram von Eschenbach (Magdeburg 1836), Münchhausens Abenteuer mit den Disteli-Illustrationen (Solothurn 1841) und Fritjof Nansens In Nacht und Eis (Leipzig 1897/98).

Bibliothek Fellenberg

2.42    Die Bibliothek des Hofwyl-Gründers und Pädagogen Philipp Emanuel von Fellenberg (1771–1844) kam 1897 in die StUB, wo sie seither als geschlossene Sammlung mit 4487 Titeln aufbewahrt wird (16. Jh: 23; 17. Jh: 48; 18. Jh: 2153; 19. Jh: 2263). Beibehalten wurde die von Fellenberg selbst vorgenommene Sacheinteilung. Die Bücher verteilen sich auf die Theologie mit 325, Philosophie mit 255, Pädagogik mit 499, Alte Sprachen mit 447, moderne Sprachen und Literatur mit 509, Geographie mit 154, Geschichte und Biographien mit 314, Mathematik und Naturwissenschaften mit 326, Recht mit 713, Politik und Wirtschaft mit 599, Landwirtschaft mit 16 und Nachträge aus allen Gebieten mit 330 Titeln. Die Bücher zur Landwirtschaft sind erst 1983 in die StUB gekommen und grösstenteils dem allgemeinen Bibliotheksbestand zugeordnet worden.

Sammlung Lauterburg

2.43    1865 erwarb die Stadtbibliothek die 18'376 Titel umfassende Broschürensammlung des Berner Theologen, Lehrers, Historikers und Politikers Gottlieb Ludwig Lauterburg (1817–1864). Lauterburg hatte eine systematische Sammlung von Druckwerken zur Schweizergeschichte von 1785 bis 1840 angelegt in der Absicht, damit die Lücke zwischen der Bibliothek der Schweizergeschichte von Gottlieb Emanuel Haller, die 1785 endet, und 1840, als diese Sammelaufgabe von der Allgemeinen Geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz wieder aufgenommen wurde, zu schliessen. In der Sammlung enthalten sind neben der allgemeinen historischen und politischen Publizistik v. a. viele Flugschriften, Tageslieder und Predigten. Entgegen der ursprünglichen Intention führte Lauterburg die Sammlung bis in sein Todesjahr weiter. Die Sammlung enthält auch viele ältere Druckwerke zur Schweizergeschichte, darunter 2 Inkunabeln (16. Jh: 35; 17. Jh: 311; 18. Jh: 2898; 19. Jh: 15.130). Die Boschüren sind in 1254 Sammelbänden gebunden, aber nicht systematisch geordnet; 13'173 Titel sind in deutscher, 1814 in französischer Sprache verfasst.

Druckbelege Haller

2.44    Die Sammlung besteht aus rund 30 Bdn und 70 Schachteln mit Druckbelegen der ehemaligen Berner Druckerei Haller im 19. Jh, einem einmaligen Fundus seltener Akzidenzdrucke wie Affichen, Privatdrucke, Visitenkarten, Theater- und Konzertzettel etc. Ursprünglich in rund 200 Bdn von 1800–1820 summarisch, von 1821–1859 systematisch abgelegt, wurden die Bde 1930 teilweise aufgelöst und neu nach einzelnen Sachgebieten (Klopfzettel, Plakate etc.) und Formaten geordnet. Insgesamt haben sich schätzungsweise 10'000 Druckbelege erhalten.

Bibliothek Singer

2.45    Aus dem Besitz des Wiener Germanisten, Juristen und Begründers des Thesaurus proverbiorum medii aevi, Samuel Singer (1860–1948), stammen 27.300 Bde, die als Bibliothek separat aufgestellt sind. Die Bibliothek diente Singer sowohl als Handbibliothek für seine Dozententätigkeit als auch als Forschungsinstrument für den Thesaurus. Diese germanistisch-mediävistisch ausgerichtete Bibliothek bildete den Grundstock für den nach ihrer Übernahme von der Stadt- und Universitätsbibliothek weiter gepflegten Sammelschwerpunkt Romanisch-germanisches Mittelalter. Allerdings gehören insgesamt nur 3546 Titel der Bibliothek Singer zum historischen Bestand, wovon 10 Titel zum 16. Jh, 9 zum 17. Jh, 68 zum 18. Jh und 3459 Titel zum 19. Jh. An Sprachen ist ein reiches Spektrum vertreten; die Mehrheit der Titel gehört indes der deutschen Sprache an (2970), es folgen 181 französische Titel, 108 lateinische, 95 englische und weitere europäische Sprachen, insbesondere aber auch nordische Sprachen wie Dänisch (21), Schwedisch (14), Norwegisch (3), ferner Russisch (2). Beibehalten wurde neben der gesonderten Aufstellung auch die Singersche Sacheinteilung. Vom historischen Bestand sind ca. 1380 Titel den Nachschlage- und Quellenwerken zuzurechnen, ca. 700 Titel den übrigen Sachgebieten wie Literaturgeschichte, Religion, Recht und Kunst, ca. 1466 Titel den Zeitschriften, Sammelbänden und Dissertationen.

Bibliothek Holzer

2.46    Im Jahre 1964 erwarb die Stadt- und Universitätsbibliothek die ornithologische Bibliothek des Arztes Erwin Holzer (1895–1972). Von den insgesamt 787 Titeln in 1550 Bdn sind 282 Titel dem historischen Bestand zuzurechnen, wobei 2 Titel ins 16. Jh fallen, 3 ins 17. Jh, 34 ins 18. Jh und 243 ins 19. Jh. Werke zur vogelkundlichen Forschung stammen vorwiegend aus dem angelsächsischen und deutschen Raum, weshalb diese Sprachen auch deutlich dominieren (Deutsch: 159 Titel; Englisch: 59 Titel). Die Sammlung beschränkt sich nicht auf eine Region oder einen Kontinent, sondern konzentriert sich auf die ornithologische Buchillustration. Zur Sammlung gehören so bedeutende kolorierte Prachtwerke wie Jean-Baptiste Audeberts Oiseaux dorés (Paris 1800–1806), John Goulds Birds of Australia (London 1837/38), Hermann Schlegels Traité de Fauconnerie (Leiden 1844–1853) mit den Illustrationen von Joseph Wolf und George Shields Ornithologica Britannica (um 1841).

Wagner-Sammlung

2.47    1982 übergab Paul Richard (1904–1991) der StUB seine bibliophile Richard Wagner-Sammlung, eine der umfassendsten Sammlungen von Wagner-Literatur ausserhalb Bayreuths. Sie umfasst rund 1400 Bde, wovon 286 Titel des 19. Jhs mit Erstdrucken, Musikalien, Kunstmappen, Theaterzetteln und Spielführern zu Wagner und den Bayreuther Festspielen, hauptsächlich in deutscher Sprache (265 Titel) neben einer kleinen Anzahl fremdsprachiger Titel (13 französische, 7 englische Titel, ein italienischer). Besonders zu erwähnen sind die Zeitschriften Revue Wagnérienne (Paris 1885–1888), The Meister (London 1888–1895), die Erstausgabe von Friedrich Nietzsches Götzen-Dämmerung (Leipzig 1889) oder die Scenischen Bilder nach den für die Bayreuther Aufführung gefertigten Decorations- und Costümskizzen (Leipzig 1882).

Davoser Bibliothek

2.48    Mit der Davoser Bibliothek besitzt die Schweizerische Osteuropabibliothek, eine Teilbibliothek der UB, eine Sammlung russischer, vorrevolutionärer Bücher, insgesamt 3581 Titel, davon 1292 Titel aus dem letzten Viertel des 19. Jhs, weitgehend politische Literatur und seltene Broschüren revolutionären Inhalts. Von besonderem Wert sind die Literatur zur Emanzipation der Frau, vorrevolutionäre Jugendbücher, Belletristik, Zeitschriften und Reiseliteratur, die in Russland der Sowjetzensur zum Opfer gefallen sind, aber in der Schweiz überlebten. Die Bücher stammen erstens aus den Davoser Sanatorien, zweitens aus dem Besitz russischer Sozialdemokraten in der Schweiz, insbesondere Bern, und drittens aus den Erbschaften russischer Emigranten sowie weiteren Sammlungen. Die meisten historischen Werke sind in russischer (1275 Titel), wenige in französischer (10 Titel) oder deutscher Sprache (6 Titel) verfasst.

Weitere Sondersammlungen

2.49    Weitere geschlossene Sondersammlungen bilden diverse ehemalige Privatbibliotheken, die im Laufe des 19. oder 20. Jhs in den Besitz der heutigen UB/ZB gekommen sind, so die Bibliothek des Berner Forstmeisters Albrecht Franz Gruber (1767–1827) mit 130 Titeln (17. Jh: 2; 18. Jh: 65; 19. Jh: 63) zeitgenössischer forstwissenschaftlicher Literatur und Fachzeitschriften, darunter auch Reiseberichten aus Amerika mit botanischen Erklärungen, Standardwerken zur Baumschulung, Borkenkäferbekämpfung und zur Forstvermessung. Die Botanik beherrscht die Fachbibliothek des Berner Arztes und Naturforschers Samuel Brunner (1790–1844) mit zahlreichen Tafelwerken, Zeitschriften und Fachliteratur zur schweizerischen und internationalen Pflanzenkunde, insgesamt 621 Titel (16. Jh: 10; 17. Jh: 18; 18. Jh: 165; 19. Jh: 428). Insgesamt 235 Titel (16. Jh: 13; 17. Jh: 16; 18. Jh: 181; 19. Jh: 14), mehrheitlich theologische, aber auch wenige Werke zur Altphilologie enthält die Bibliothek des Münsterpfarrers Samuel Gottlieb Risold (1756–1857). Nur mehr 112 Titel (17. Jh: 1; 18. Jh: 34; 19. Jh: 77) historischer Werke und zeitgenössischer deutscher und französischer Belletristik umfasst die Bibliothek des Chirurgen Rudolf Abraham von Schiferli (1775–1837), da seine medizinische Fachliteratur in den allgemeinen Bibliotheksbestand integriert worden ist (ca. 400 Titel). Medizinische Schriften, v. a. auch Tafelwerke und bedeutende Zeitschriftenreihen (Mirror, Observer, Tatler, Spectator), aber auch Geschichte und Kunstgeschichte dominieren die Bibliothek des amerikanischen Laryngologen Anton Ruppaner (gest. 1892), insgesamt 927 historische Titel ausschliesslich des 19. Jhs und überwiegend in englischer Sprache. Eine kleine Bestandsgruppe an englischer Literatur und Belletristik der Ruppaner-Bibliothek befindet sich heute im Besitz des Englischen Instituts der Universität Bern (ca. 80 Titel). Von der Bibliothek des Germanisten Fritz Strich (1882–1963) sind 594 Titel dem historischen Bestand zuzurechnen, mehrheitlich Titel in deutscher Sprache und sein Fachgebiet betreffend (17. Jh: 3; 18. Jh: 40; 19. Jh: 551). 31 Inkunabeln, 92 Titel des 16. Jhs, 24 des 17. Jhs, 86 des 18. Jhs und 35 Titel des 19. Jhs mit den Schwerpunkten Naturwissenschaften, Geschichte und Topographie finden sich in der Bibliothek des Arztes Werner Zesiger (1902–1958), darunter Plinius’ Historia naturalis (Venedig 1472) und Thomas von Aquins Super quarto libro sententiarum Petri Lombardi (Mainz 1469). Die Leseinteressen des bernischen Patriziats, vornehmlich französischsprachige Belletristik, Werke zur Philosophie, Geschichte, Militaria und Andachtsliteratur, widerspiegeln sich in der Bibliothek Neues Schloss Gerzensee (Gerz). Die ehemalige Schlossbibliothek enthält 160 Titel, wovon 4 des 16. Jhs, 13 des 17., 193 des 18. und 66 des 19. Jhs. Mehrheitlich Zeitschriften zum Gastgewerbe, Hotelwesen und Kochbücher, insgesamt 38 Titel des späteren 19. Jhs, sind enthalten im Sonderbestand „Cercle des chefs de cuisine Berne (CCB)“.

   

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3.  Kataloge

Online-Katalog IDS Basel / Bern (OPAC), ab 1990, retrospektiv ergänzt

Alter Alphabetischer Dienstkatalog in Zettelform [Kapsel], begonnen unter Emil Blösch 1880, fortgeführt bis 1989 [enthält den gesamten Bestand an Druckschriften bis 1989; Anlage nach preussischen Instruktionen mit StUB-eigenen Varianten; auch als Mikrofiche-Katalog (1991/92) und als digitalisierter Zettelkatalog (2000, IPAC)]

Alter Standortkatalog in Journalform, begonnen unter Emil Blösch 1880, abgelöst durch: Standortkatalog [Ringordner], ab 1930, fortgeführt bis 1989

Alter Sachkatalog in Zettelform [Kapsel], begonnen unter Emil Blösch 1891, abgelöst und überführt in: Sachkatalog nach universeller Dezimalklassifikation, in Zettelform [Kapsel], ab 1930, fortgeführt bis 1989

Belart, Françoise: Catalogue de plaquettes et pamphlets concernant les guerres de religion en France 1560–1600 (Fonds Bongars, Bern). Diplomarbeit. Genève 1959 [Appendix zum alphabetischen Katalog Bibliotheca Bongarsiana, nur Zettelform (Kapsel); UB/ZB, H LI 71]

Engler, Claudia: Bibliothek Neues Schloss Gerzensee. Geschenk der Schweizerischen Nationalbank Dezember 1998. Bern 2000 [UB/ZB, RAE 2463 : 1]

Engler, Claudia: Bibliothek Neues Schloss Gerzensee Teil II. Geschenk von Dr. Rudolf von Graffenried 2001. Bern 2002 [UB/ZB, RAE 2463 : 2]

Engler, Claudia: Sammlung Lindt. 33 vorwiegend theologische Werke vom 16.–19. Jahrhundert. Bern 2002 [UB/ZB, RAE 4011]

Engler, Claudia: Bibliothek Benedicht Aretius (um 1525–1574). Eine Berner Gelehrtenbibliothek des 16. Jahrhunderts. Bern 2003 [UB/ZB, RAE 4418]

Engler, Claudia: Bibliothek Nicolaus Artopoeus (um 1500–1533). Katalog einer Berner Schulmeisterbibliothek des 16. Jahrhunderts. Bern 2003 [UB/ZB, RAE 4616]

[Eschler, Margaret]: Bibliotheca Bongarsiana: Alphabetischer Katalog, Druckerkatalog, Provenienzkatalog, Katalog der Bücher mit gedruckter Widmung an Bongars. Bern 1994 [in Zettelform (Kapsel), auch Mikrofiche, seit 2002 alphabetischer Katalog auch digitalisiert (IPAC); UB/ZB, LS Allg-90 Bong]

Eschler, Margaret: Sammlung Werner Zesiger, gesammelt von Dr. Werner Zesiger (1902–1958). Bern 1997 [UB/ZB, RAE 1049]

Eschler, Margaret: Sammlung Adolf Liechti. 127 vorwiegend naturwissenschaftliche Werke vom 15.–19. Jahrhundert, gesammelt von Professor Adolf Liechti (1898–1946). Bern 1997 [UB/ZB, RAE 1048]

Eschler, Margaret: Sammlung Hospinian. Eine Gelehrtenbibliothek aus dem 16. Jahrhundert. Bern 1998 [UB/ZB, RAE 1650]

Klöti, Thomas (Hrsg.): Sammlung Ryhiner. Karten, Pläne und Ansichten aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. 4 Bde. Bern 2003 [UB/ZB, RAB 5295]

[Niklaus, Johannes]: Catalogus bibliothecae civicae. Bern [1674] [hschr.; Katalog nach 15 Fächern, innerhalb dieser alphabetisch nach Autoren und Titeln, mit Standortverzeichnis und alphabetischem Verfasserregister; Staatsarchiv Bern, B III 109]

Wild, Marquard: Catalogus librorum Bibliothecae Civicae Bernensis. Bern 1697 [hschr.; Katalog in 2 Bdn nach 12 Fächern, darunter separates Mss.-Fach. Mit Federzeichnung von Wilhelm Stettler; Burgerbibliothek Bern, Cod. A 4]

Haller, Albrecht von; Engel, Samuel: Catalogus librorum Bibliothecae Bernensis. Bern 1736–1739 [hschr.; Katalog nach 8 Fächern, innerhalb dieser alphabetisch geführt. Bd 1 von der Hand Albrecht von Hallers, übrige Bde von Samuel Engel; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. III 102–110]

[Sinner, Johann Rudolf]: Verzeichniss der im Druck oder handschriftlich von G. E. von Haller gesammelten und der Bibliothek zu Bern verkauften Schriften. Bern 1764–1776 [Burgerbibliothek Bern, Mss. hist. Helv. III 217]

Sinner, Johann Rudolf: Bibliothecae Bernensis librorum typis editorum catalogus. Bern 1764 [2 Bde, erster gedruckter Druckschriftenkatalog der Bibliothek, systematisch nach Fächern, innerhalb dieser alphabetisch. Bd 1 enthält ein Verzeichnis der Schenkungen bis 1735 und eine Übersicht zu dem vom Autor entworfenen „Ordo bibliothecae“, Bd 2 zusätzlich ein kurzes „Verzeichnis einiger Titul, die in diesem Catalogus nicht an ihrem gebührenden Ort stehen, oder sonst nicht daselbst möchten gesuchet werden“; UB/ZB, H LII 185 (1–2)]

Sinner, Johann Rudolf: Catalogi librorum typis editorum qui in bibliotheca Bernensi exstant supplementum. Bern 1767 [Suppl. zum Katalog von 1764; UB/ZB, H LII 187]

[Sinner, Johann Rudolf], Catalogus scriptorum Helveticorum. Verzeichniss aller geschriebenen Werke, welche die Schweizer Geschichte ansehen und auf der öffentlichen Bibliothek zu Bern sich befinden. Bern 1769 [gedrucktes Exemplar, durchschossen und ergänzt durch die handschriftliche Angabe der gedruckten Werke: Historiae ecclesiasticae scriptores typis editi; Burgerbibliothek Bern, Mss. hist. helv. III 216]

Ith, Johann Samuel: Cathalogi [sic!] librorum typis editorum, qui in Bibliotheca Bernensi extant Supplementum II. Bern 1784 [verloren]

[Tscharner, Bernhard Friedrich von]: Verzeichniss aller auf der Stadt-Bibliothek in Bern vorhandenen gedruckten Werke. Bern 1811 [3 Bde, zweiter gedruckter und erster alphabetischer Autorenkatalog, ohne Helvetica und Jesuitica; mit Vorrede und Auszug aus der Bibliotheksgeschichte Johann Rudolf von Sinners und chronologischem „Verzeichnis der Geschenke, die der Bibliothek gemacht worden“ von 1586 bis 1811; UB/ZB, Allg. 1210]

[Tscharner, Bernhard Friedrich von]: Supplement zum Catalog der Stadtbibliothek in Bern. Enthaltend diejenigen Bücher, die seit 1811 bis 1825 auf die Bibliothek gekommen sind. Bern 1825 [UB/ZB Archiv 52, ohne Signatur]

[Tscharner, Bernhard Friedrich von]: Supplement zum Catalog der Stadtbibliothek in Bern, enthaltend die Bücher, welche von 1811 bis 1839 auf die Bibliothek gekommen sind. Bern 1839 [mit Verzeichnis der Schenkungen von 1811 bis 1839; UB/ZB, Allg. 1210]

[Tscharner, Bernhard Friedrich von]: Zweites Supplement zum Catalog der Stadt-Bibliothek in Bern von Anfang 1840 bis Ende 1846. Bern 1847 [mit „Verzeichniss der von 1840 bis 1847 erhaltenen Geschenke“; UB/ZB, Allg. 1210]

[Lüthardt, Franz]: Fach-Katalog. Bern 1846 [hschr.; Sachkatalog in 13 Bdn, fortgeführt bis ca. 1875; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLI 47]

Steiger, Karl Ludwig von: Local-Catalog der Stadt-Bibliothek Bern, nämlich Angabe der Nummern der Bücher so wie dieselben in den verschiedenen Schränken und Säulen aufgestellt sind, Bern 1851 [hschr.; Standortkatalog, 1872–1875 umgearbeitet als Vorstudie zum Generalkatalog; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLI 47]

Steiger, Karl Ludwig von: Drittes Supplement zum Catalog der Stadt-Bibliothek in Bern von Anfang 1847 bis Ende 1856. Bern 1856 [enthält ausserdem: „Eintheilung der vom Jahre 1847 bis 1856 aufgestellten Werke nach dem Fach-Kataloge“, „Folgende Schweizerwerke stehen in keinem gedruckten Katalog“, den „Nachtrag der Bücher, die erst nach dem Druck dieses Supplementbandes im Jahr 1856 aufgestellt worden sind“ und den „Aus- und Zusammenzug der Donationen vom Jahr 1847–1856“; UB/ZB, Allg. 1210]

Alle genannten Kataloge beziehen sich auf Teilbestände der Druckschriftensammlung bzw. inkorporierter Bestände. Handschriftenkataloge und Sammlungen, die 1951 an die Burgerbibliothek gingen, sind nicht berücksichtigt.

Hortin, Samuel: Clavis Bibliothecae Bongarsianae. Bern 1634 [Burgerbibliothek Bern, Cod. A 5]

Sinner, Johann Rudolf: Catalogus librorum selectissimorum et praestantissimae formae quos Anonymus Anglus Bibliothecae Bernensi obtulit annis 1760 et 1765 [d. h. Thomas Hollis]. In: Ders.: Catalogi librorum typis editorum qui in Bibliotheca Bernensi exstant supplementum. Bern 1767 [UB/ZB, H LII 187 (4)]

[Ryhiner, Johann Friedrich von]: Kartenkatalog. Bern um 1800 [hschr.; Katalog nach geographischen Regionen; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLV 138–187]

[Ryhiner, Johann Friedrich von]: [Karten]-Inventar. Bern um 1800 [Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLV 134–135]

Steiger, Karl Ludwig von: Verzeichniss der Doubletten auf der Stadt-Bibliothek zu Bern, [Bern 1846–1851] [hschr.; alphabetischer Katalog; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLI 24]

Steiger, Karl Ludwig von: Verzeichnis der Incunabeln der Stadt-Bibliothek in Bern 1857. Bern 1857 [hschr.; alphabetischer Katalog; Burgerbibliothek Bern, ohne Signatur]

Steiger, Karl Ludwig von: Die Incunabeln der Stadtbibliothek der Stadt Bern. Bern 1861 [hschr.; Katalog nach Druckorten, Ergänzung zum Localkatalog von 1851; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLI 23]

Steiger, Karl Ludwig von: Verzeichniss von Büchern, in welchen handschriftliche Randglossen und Varianten berühmter Gelehrter des 16. Jahrhunderts stehen. Bern 1861 [hschr.; alphabetischer Katalog; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLI 21]

Steiger, Karl Ludwig von: Verzeichniss von Druckwerken der Stadt-Bibliothek Bern’s, welche selten sind, oder mit handschriftlichen Bemerkungen versehen – mit Ausschluss der besonders behandelten, grösstentheils seltenen Incunabeln – hiezu noch Prachtwerke. Bern 1861 [hschr.; alphabetischer Katalog; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLI 22]

Steiger, Karl Ludwig von: Verzeichniss von Werken der Stadt-Bibliothek, in welchen handschriftliche Bemerkungen berühmter Gelehrter vom XVIten Jahrhundert vorkommen. Bern 1862 [hschr.; alphabetischer Katalog; Burgerbibliothek Bern, Mss. Hist. Helv. XLI 20]

[Katalog der Broschürensammlung Gottlieb Ludwig Lauterburg (1817–1864)]. [Bern 1871] [Standortkatalog in Buchform; UB/ZB, ohne Signatur]

Steiger, Karl Ludwig von: Verzeichnis der bis Ende Jahrs 1872 auf der burgerlichen Stadtbibliothek in Bern gehaltenen Denk- und Zeitschriften. Bern 1872 [hschr.; alphabetischer Katalog; UB/ZB Archiv 52, ohne Signatur]

Hagen, Hermann: Appendix librorum impressorum quibus notae marginales ascriptae sunt conspectus. In: Catalogus codicum Bernensium (Bibliotheca Bongarsiana). Bern 1875 [UB/ZB, Dok.V.14]

Rettig, Georg: Inkunabelkatalog. Bern um 1880 [hschr.; Katalog nach Druckjahr und Druckorten; UB/ZB, ohne Signatur]

Wäber, Adolf: Uebersicht der Schweizerkarten. Bern 1891 [hschr., Katalog; UB/ZB, A.L. 323]

Verzeichnis der vorhandenen Zeitschriften der Stadtbibliothek Bern [ca. 1894–1900] [UB/ZB, Brosch 2315], abgelöst durch: Zeitschriftenkatalog in Zettelform [Kapsel] nach Fachgebieten, ab 1930 bis 1989

Benziger, Carl: Katalog der im Besitze der Stadtbibliothek Bern sich befindenden Inkunabeln. Bern 1912 [hschr.; Katalog nach Druckorten mit Autoren- und Hainnummernregister; UB/ZB, ohne Signatur]

[Katalog der Bibliothek Philipp Emanuel von Fellenberg (1771–1844)], [Bern 1920] [Standortkatalog in Buchform; UB/ZB, ohne Signatur]

Blösch, Hans: Katalog-Entwurf zu verschiedenen Liedersammlungen auf der Stadt- und Universitätsbibliothek zu Bern. Bern [ca. 1940] [UB/ZB, Rar fol 2]

Bibliothek Samuel Singer. [Bern ca. 1960] [Autorenkatalog in Zettelform (Kapsel); UB/ZB, ohne Signatur]

Sammlung Thomas Hollis. [Bern ca. 1960] [Autorenkatalog in Zettelform (Kapsel); UB/ZB, ohne Signatur]

Sammlung Dr. med. Erwin Holzer. [Bern 1968] [Autoren- und Titelkatalog in Zettelform (Kapsel); UB/ZB, ohne Signatur]

Verzeichniss der medicinisch-chirurgischen Gesellschaft des Kantons Bern zugehörenden Schriften. Bern 1832 [Autorenkatalog, enthält auch separates Manuskriptenverzeichnis; UB/ZB, H var. 7854 (5/1)]

Verzeichniss sämmtlicher im Juni 1846 auf der Bibliothek der Studierenden in Bern vorhandenen Bücher. Bern 1846. Supplementum, 1850 [UB/ZB, AL 249a]

Verzeichnis der in der Bibliothek der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft vorhandenen Bücher. Bern 1850, 1864, 1882 [UB/ZB, H XXIII 60]

Erstes Supplement zum systematischen Bücherverzeichnis der medicinischen Bibliothek in Bern. Bern 1851 [UB/ZB, H var 7854 (6)]

Verzeichniss sämmtlicher im Jahr 1858 auf der Bibliothek der Studierenden in Bern vorhandenen Bücher. Bern 1858 [UB/ZB, AL 249b]

Catalog der Bibliothek der medicinisch-chirurgischen Gesellschaft des Kantons Bern. Bern 1865 [UB/ZB, H var. 7854 (5/2)]

Verzeichniss aller seit 1858 auf der Studenten-Bibliothek in Bern angeschafften und im Frühling 1869 vorhanden gewesenen Bücher. Bern 1869 [UB/ZB, AL 249b]

Katalog der Bibliothek des historischen Vereins des Kantons Bern. Bern 1876 [UB/ZB, H var. 7854 (8)]

Katalog der Flugschriftensammlung der Bibliothek des historischen Vereins des Kantons Bern. Bern [1876?] [UB/ZB, H var. 7854 (8a)]

Katalog der Bernischen Hochschulbibliothek. Bern 1889–1890 [UB/ZB, Allg. 317]

Bibliotheksverzeichnis der Geographischen Gesellschaft von Bern. Bern 1890 [UB/ZB, AL 245]

Bibliothek der Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft. Bern um 1900 [Autorenkatalog in Zettelform (Kapsel); UB/ZB, ohne Signatur]

   

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4.  Quellen

Archivalien zur Bibliotheksgeschichte finden sich in der UB/ZB, in der Burgerbibliothek und im Staatsarchiv Bern. Für die Zeit von 1535 bis 1951 liegt umfangreiches Quellenmaterial zu allen die gemeinsame Geschichte von Stadt- und Universitätsbibliothek und Burgerbibliothek betreffenden Gebieten in der Burgerbibliothek Bern. Diese Bestände sind mehrheitlich durch ein Repertorium erschlossen. Ferner finden sich Archivalien in einzelnen Nachlässen der Burgerbibliothek (Familien-, Gesellschafts- und Vereinsarchive). Ab 1951 führen sowohl die Stadt- und Universitätsbibliothek als auch die Burgerbibliothek getrennte Archive. Als Ergänzung der hauseigenen Quellen sind v. a. die Bestände des Staatsarchivs Bern heranzuziehen.

Archiv der Stadt- und Universitätsbibliothek: Arch 52 [Akten, Gutachten, Protokolle und Rechnungen der Stiftung seit 1951, vereinzelt auch ältere Akten und Kataloge, welche den Druckschriftenbestand betreffen; Zuwachsverzeichnisse ab 1885, Jahresberichte ab 1853, Eingangsjournale ab 1851, Ausleihjournale ab 1881]

Burgerbibliothek Bern: VA Burgerkanzlei [Manuale der alten Bibliothekskommissionen, Bibliotheksrechnungen, Korrespondenz, Akten der Studenten-, Prediger- und übriger inkorporierter Bibliotheken inkl. Lesegesellschaft, diverse Miscellanea]

Staatsarchiv Bern [Dossiers BB IIIb 21 207 und 21 208, Bibliotheksakten der Hochschule seit 1834]

Blösch, Hans (Hrsg.): Die Stadt- und Hochschulbibliothek Bern. Zur Erinnerung an ihr 400 jähriges Bestehen und an die Schenkung der Bongarsiana im Jahr 1632. Bern 1932

Burgergemeinde Bern (Hrsg.): Bibliotheca Bernensis 1974. Festgabe zur Einweihung des umgebauten und erweiterten Gebäudes der Stadt- und Universitätsbibliothek und der Burgerbibliothek Bern am 29. und 30. August 1974. Bern 1974

Engler, Claudia: «Anstatt Schütze und Spiesse steht nun eine gewichtige Bibliothek da». In: André Holenstein (Hrsg.): Berns mächtige Zeit. Das 16. und 17. Jahrhundert neu entdeckt. Bern 2006, S. 284-288

Engler, Claudia: Verbreiten und verbieten: Bibliotheken, Lesegesellschaften, Verlagswesen und Zensur. In: André Holenstein (Hrsg.): Berns goldene Zeit. Das 18. Jahrhundert neu entdeckt. Bern 2008, S. 414-419

Fellenberg, Bernhard von: Entstehung und Ausbau der Berner Stadtbibliothek (Diplomarbeit VSB). Bern 1964

Hofer, Paul: Hohe Schulen und Stadtbibliothek. In: Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Bd III: Die Staatsbauten der Stadt Bern. Basel 1947 [unveränderter Nachdruck 1982], S. 252–342

Michel, Hans A.: Die Stadt- und Universitätsbibliothek und die Burgerbibliothek Bern. In: Bibliotheken in der Schweiz. Hrsg. von der Vereinigung Schweizerischer Bibliothekare. Bern 1976, S. 37–40

Michel, Hans A.: Das wissenschaftliche Bibliothekswesen Berns vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Zum Jubiläum 450 Jahre Stadt- und Universitätsbibliothek Bern 1535–1985. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 47 (1985), S. 167–234

Michel, Hans A.: Das Bibliothekswesen der Berner Hochschule seit dem späten Mittelalter. In: Hochschulgeschichte Berns 1528-1984. Zur 150-Jahr-Feier der Universität Bern 1984. Hrsg. von der Kommission für bernische Hochschulgeschichte. Bern 1984, S. 769–776

Schatzkammern. 200 Jahre Bücher, Handschriften und Sammlungen im Gebäude an der Münstergasse 61–63. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 59 (1994), S. 161–252

Steiger, Karl Ludwig von: Geschichte der Stadtbibliothek Bern. Bern 1862

StUBsnase, ab 2002 Libernensis. Hauszeitschrift der Stadt- und Universitätsbibliothek Bern. Bern, ab 1989

Wäber, J. Harald: Die Geschichte der Burgerbibliothek Bern. Von der bernischen Stadtbibliothek zur Burgerbibliothek Bern 1533–1951. In: Die Burgerbibliothek Bern. Archiv, Bibliothek, Dokumentationsstelle. Bern 2002, S. 9–10

Wo menschliches Wissen lagert.... 200 Jahre Stadt- und Universitätsbibliothek. Unipress 82 (1994)

   

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5.  Veröffentlichungen

Alder, Robert: Die Bibliothek des Arztes Werner Zesiger im Schloss Oberhofen. In: Librarium 14 (1971), S. 61–64

Benziger, Carl: Die Inkunabeln der Berner Stadtbibliothek. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 39 (1912), S. 500–509

Blösch, Hans: Ein englischer Gönner der Berner Stadtbibliothek im 18. Jahrhundert [Thomas Hollis]. In: Festschrift Gustav Binz zum 70. Geburtstag am 16. Januar 1935. Basel 1935, S. 112–118

Bongarsiana. Die Druckschriften in der Stadt- und Universitätsbibliothek Bern. Erläuterungen von Margaret Eschler anlässlich der Neubearbeitung und Katalogisierung der Bongarsiana. Bern 1994

Buchli, Anton: La collection Holzer (Bibliothèque de la Ville et de l'Université de Berne). In: HISPO 4 (1984), S. 64–67

Cernova Burger, Irina: Die „Davoser Bibliothek“. Ein Bestand der Schweizerischen Osteuropa-Bibliothek Bern. In: Librarium 42 (1999), S. 207–214

Corti, Ulrich; Holzer, Erwin; Küenzi, Walter: Der Vogel in Buch und Bild. Führer durch eine Ausstellung schöner und seltener ornithologischer Bücher und Bilderwerke aus der Alten und Neuen Welt von Gesner über Naumann bis zur Gegenwart (Ausstellung 1. Juni bis 31. Juli 1954 im Naturhistorischen Museum Bern). Bern 1954

De Capitani, François: „... von Mäusen halb zerfressen“. Die Sammlung „Druckbelege Haller“ in der Stadt- und Universitätsbibliothek Bern. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 59 (1994), S. 190–198

Engler, Claudia: Schätze der Stadt- und Universitätsbibliothek. Private Sammlungen aus fünf Jahrhunderten. Ausstellung in der StUB, 13. Januar bis 31. März 2000. Begleitheft zur Ausstellung. Bern 2000

Engler Claudia: Bibliothek Neues Schloss Gerzensee. In: StUBsnase. Hauszeitschrift der Stadt- und Universitätsbibliothek Bern 1 (2000), S. 3–5

Eschler, Margaret: Wolfgang Musculus - Spurensuche in der Stadt- und Universitätsbibliothek Bern. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 59 (1997), S. 241–258

Hagen, Hermann: Catalogus codicum Bernensium (Bibliotheca Bongarsiana). Bern 1974, S. VII–LXVI [ausführliche Geschichte der Bibliothek, insbesondere der Bongarsischen Schenkung mit Auszügen aus den Akten]

Hagen, Hermann: Jakob von Gravisset, der Donator der Bongarsischen Bibliothek. In: Berner Taschenbuch 28 (1879), S. 156–206

Jahn, Albert: Die Kunde und Benutzung der Bongarsischen Handschriften- und Büchersammlung in der Stadtbibliothek in Bern. Ein Beitrag zur Literargeschichte Berns, der Schweiz und des Auslandes. Mit einer Beilage: Bemerkungen über die Berner Stadtbibliothek von A. W. Cramer. Bern 1878

Klöti, Thomas; Oehrli, Markus; Feldmann Hans-Uli (Hrsg.): Der Weltensammler. Eine aktuelle Sicht auf die 16.000 Landkarten des Johann Friedrich von Ryhiner (1732–1803). Murten 1998

Michel, Hans A.; Buchli, Anton: 450 Jahre Stadtbibliothek Bern. In: 450 Jahre Berner Hohe Schule 1528–1978. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 40 (1978), S. 241–267

Michel, Hans A.: Streiflichter auf die Gründerzeit der Lesegesellschaft Bern 1791 bis 1798. In: Bernard, Nicolai; Reichen, Quirinus (Hrsg.): Gesellschaft und Gesellschaften. Festschrift zum 65. Geburtstag von Professor Dr. Ulrich Im Hof. Bern 1992, S. 292–308

Sager, Peter: Leben mit Büchern. Über Entstehung und Sinn einer Sammlung Alt-Russica. In: Librarium 24 (1981), S. 172–189

Sager, Peter: „Ich war einfach Sammler“. In: Libernensis (2005) Heft 1, S. 10–13

Steiger, Christoph von: „Ein herrliches Präsent“. Die Bongars-Bibliothek seit 350 Jahren in Bern. Handschriften und Drucke aus 1000 Jahren. Ausstellung vom 24. Oktober-13. November 1983. Burgerbibliothek Bern und Stadt- und Universitätsbibliothek Bern. Bern 1983

Thirouard Wyss, A.: The Hollis collection in Berne. An account of some books in the collection. Travail d'études et de recherches. [Paris 1982]

Utz, Hans: Die Hollis-Sammlung in Bern. Ein Beitrag zu den englisch-schweizerischen Beziehungen in der Zeit der Aufklärung. Bern 1958

Werdt, Christophe von: „Rossica Europeana“. Eine Bibliothek über Russland und dessen Wahrnehmung in Europa. In: Libernensis (2004) Heft 2, S. 14–17

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Claudia Engler (Dezember 2002).

 

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