Zielsetzungen seit 1979
Am 28. November 1979 fasste der Vorstand des Verbandes Schweizerischer Bibliothekare (VSB, heute: BBS) den Beschluss, eine Arbeitsgruppe Kartenbibliothekare ins Leben zu rufen. Dahinter stand die Absicht, Katalogisierungsregeln für Kartenmaterialien (ISBD-CM) zu schaffen. Am 17. November 1980 wurde die Arbeitsgruppe Kartenbibliothekare in Zürich konstitituiert. Folgende drei Ziele wurden angestrebt:
- Katalogisierungsregeln
- KatalogisierungsregelnBeispielsammlung für Katalogisierungsregeln
- Gesamtkatalog für Karten
Die Katalogisierungsregeln (mit Beispielsammlung) erschienen 1985 in
gedruckter Form und waren sehr schnell ausverkauft. 1986 folgte ein
Nachdruck. Der Vertrieb des Faszikel BE-ISBD(CM) erfolgt durch die
Druckerei der Basler Zeitung in Basel. Nach Abschluss der
Übersetzung wurden die Katalogisierungsregeln auch auf
französisch herausgegeben. 1990 folgten - als Teil der
"spezifischen Regeln für Non-Books (Eintragungen)" - die Regeln
für die Bestimmung und Ansetzung der Eintragungen (= Faszikel F
der Katalogisierungsregeln VSB).
Seit dem Übergang zu AACR2 wird in den IDS-Verbünden das 3.
Kapitel
Kartenmaterialien der Katalogisierungsregeln IDS (KIDS) angewandt.
Es besteht eine verbundübergreifende Arbeitsgruppe, die sich mit
der Interpretation dieser Katalogisierungsregeln befasst.
An den Arbeitssitzungen der Arbeitsgruppe Kartenbibliothekarinnen/Kartenbibliothekare nehmen jeweils etwa 15 Personen teil. Die Zusammenkünfte dienen dem Erfahrungsaustausch und der Bearbeitung gemeinsamer Anliegen (Katalogisierung, Sacherschliessung, Fortbildung usw.). Die Arbeitsgruppe initiiert und realisiert auch gemeinsame Projekte wie z. B. die Digitalisierung der Dufour- und Siegfriedkarte durch das Bundesamt für Landestopografie swisstopo, das Kartenportal.ch, die die geographische Kartensuche in swissbib und das Verzeichnis Kartographische Sammlungen in der Schweiz.
Regelinterpretationen der AACR2-Diskussionsrunde Kartenkatalogisierung
Die Arbeitsgruppe Kartenbibliothekarinnen/Kartenbibliothekare der Schweiz beschloss an ihrer Sitzung vom 15. Mai 2000, eine Diskussionsrunde einzusetzen mit dem Ziel, in den schweizerischen Bibliotheken, die ihre Kartenmaterialien nach den Anglo-American Cataloguing Rules, 2nd edition (AACR2) katalogisieren, eine möglichst einheitliche Anwendungspraxis herbeizuführen. Seither tritt die Diskussionsrunde AACR2 etwa halbjährlich zu Erfahrungsaustausch und gemeinsamer Weiterbildung zusammen. Sie ist offen für alle Bibliothekarinnen und Bibliothekare, welche Kartenmaterialien nach AACR2 erschliessen.
Die
Regelinterpretationen bilden ein praxisbezogenes Nachschlagewerk,
in welchem Entscheide der Diskussionsrunde zu Fragen, die nicht im
Regelwerk (KIDS, CATS) beantwortet werden, festgehalten sind.
Im Gegensatz zum Regelwerk, dem der Charakter eines offiziellen
Dokumentes zukommt, handelt es sich bei den Regelinterpretationen um
freiwillige Absprachen unter den Beteiligten; sie werden nach Bedarf
modifiziert und erweitert.
Die Regelinterpretationen folgen dem Aufbau des Regelwerkes. Redigiert
werden sie von Christoph Boldini, welcher auch die Diskussionsrunde
leitet.